Ziegen weg — Brattopf oder Ferien?

Di, 20. Okt. 2020

Das Tiergehege beim Alterszentrum «Im Grüt» ist leer – wo sind die Tiere, die Jung und Alt erfreuen?

Die Mellinger wundern sich. Die drei Ziegendamen sind seit drei Wochen aus dem Gehege hinter dem Alterszentrum «Im Grüt» verschwunden. Wurden die Lieblinge von Jung und Alt in die «Metzg» gegeben und zu Gulasch verarbeitet?

Nein», sagt Willy Keller, Leiter des Alterszentrums Im Grüt. «Die Ziegen sind alle wohlauf.» Den drei Ziegendamen geht es gut. Sie sind nicht, wie von vielen befürchtet, geschlachtet oder weggegeben worden. Die Tiere sind während der Zeit des Ausbaus des Alterszentrums zu einem Bauern gebracht worden. Statt Baulärm in Mellingen können sie nun ungestörte Ferien in Boniswil am Hallwilersee geniessen. Bevor sie in den Transportanhänger verladen wurden, gab es am 15. September ein «Ziegenfest». Da es kein Abschied für immer war, war die Stimmung sowohl bei den Ziegen wie auch bei den Bewohnern des AZ ungetrübt. Nach der Fertigstellung des Erweiterungsbaus soll auch die Umgebung neu gestaltet werden. Der Ziegenstall wird dann nicht mehr hinter, sondern am Kopf des Alterszentrums in Richtung Iberg gebaut. Die Weide soll parallel zum Uferweg angelegt werden. So sind die drei gehörnten Damen künftig nicht nur vom Speisesaal, sondern auch von der Uferpromenade gut zu sehen. Obwohl der frühere Standort etwas abseits lag, wurden die Ziegen schon bisher fleissig von den Bewohnern, vom Kinderhort Iberg und von Familien besucht.

Neue Weide in Reussuferzone
Da ein Teil der neuen Weide die Reussuferschutzzone tangiert, wurde bereits der Kanton kontaktiert. Dieser habe nach der Begehung vor Ort signalisiert, dass Hoffnung besteht, die Tiere künftig dort platzieren zu dürfen. Dies, weil bereits zwischen Iberg und Alterszentrum ein Spielplatz und Sitzbänke gebaut wurden. «Die Uferschutzzone ist löchrig wie ein Emmentaler», sagte dazu kürzlich Erika Schibli, Vereinspräsidentin, an der Infoveranstaltung («Reussbote» von letztem Freitag).

Neue Tiere für Alterszentrum
«Nach dem Ausbau möchten wir zusätzliche Tiere, wie Hühner und Minipigs, anschaffen», sagt Willy Keller. Nebst den Ziegen gab es bisher noch fünf Landschildkröten. Von einer ist Alt-Ständerätin Christine Egerszegi Taufpatin. Die Schildkröten verbringen die Zeit während der Bauphase in Eichberg im Kanton St. Gallen. «Wir hoffen, dass der Kanton und die Gemeinde grünes Licht für die neue Tieranlage geben», sagt Keller. Für das Wohl der Tiere ist Hauswart Reto Guggisberg zuständig. Ganz auf Tiere müssen die Bewohner während der Bauphase nicht verzichten. Hund «Neila» (3) springt für sie ein. Die zwei Kilogramm schwere Malteserhündin gehört AZ-Leiter Keller. Er nimmt sie als Therapiehund mit zur Arbeit. «Die Bewohner freuen sich sehr, wenn sie ihr weiches Fell streicheln dürfen», sagt er.

Debora Gattlen

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