Andi Etter kehrt zum FC Mellingen zurück

Di, 10. Nov. 2020

Nach dem Abstieg des FC Mellingen aus der 2. Liga, ging er zum FC Lenzburg. Nun setzt der angehende Vater seine Prioritäten neu

Gemunkelt wurde schon länger darüber. Nun ist es Tatsache. Andi Etter kehrt auf die Rückrunde hin zurück zum FC Mellingen. Er hat die letzten anderthalb Jahre beim 2.-Liga-Verein FC Lenzburg eine tragende Rolle gespielt.

Mit Andi Etter kehrt so etwas wie ein verlorener Sohn zum FC Mellingen zurück. Er selbst sagt: «Das ist halt mein Verein.» Hier hat er unter der Führung seines Vaters Kurt mit den Junioren Erfolge gefeiert. Bis in die höchste Junioren-Liga sind sie seinerzeit aufgestiegen. Gemeinsam sind sie im Sommer 2016 auch in die 2. Liga aufgestiegen. Allerdings mussten sie vor anderthalb Saisons auch den Abstieg, zurück in die 3. Liga, in Kauf nehmen. Nach dem Abstieg räumte Kurt Etter den Trainerstuhl. Toni Di Santo rückte nach. Und Andi Etter kehrte seinem Verein des Herzens den Rücken. Er wollte 2. Liga spielen. Beim FC Lenzburg nahmen sie den kraftvollen Mittelfeldstürmer mit Offensivdrang und dem unbändigen Kampfgeist mit Handkuss. Mit Emilio Munera an der Seitenlinie, spielte sich Andi Etter schnell in die Mannschaft . «Er ist ein äusserst dankbarer Spieler», sagt Munera über Etter. «Und ein intelligenter dazu. Andi ist ein Spieler, wie ihn jeder Trainer gerne in der Mannschaft hat.»
Andi Etter arbeitet zurzeit im Homeoffice. Der gelernte Kaufmann ist für eine Ausgleichskasse tätig. Er sagt: «Ich habe den Leuten beim FC Lenzburg frühzeitig mitgeteilt, dass ich den Verein nach dem Ende der nun abgebrochenen Vorrunde verlassen werde.

Corona verhinderte den Aufstieg
Das hat aber nichts mit der sportlichen Situation des Vereins zu tun. Zur Erinnerung: Der FC Lenzburg stand nach der abgebrochenen letzten Saison überlegen auf dem 1. Rang der 2. Liga und galt als designierter Aufsteiger in die 2. Liga Inter. In der diesjährigen Vorrunde wollte es aber überhaupt nicht mehr laufen. Trainer Munera warf wegen nicht näher bekannten Ungereimtheiten innerhalb des Vereins schon früh das Handtuch. Das vorher so gut geölt laufende Kollektiv geriet aus dem Takt und fand sich unerwartet in den Niederungen der Tabelle wieder. Andi Etter, der nominell zu den Stammkräften zählte, konnte wegen einer Weiterbildung nicht mehr alle Trainings absolvieren. Er fand sich in der Folge vermehrt auf der Bank wieder. Der Mittelfeldpuncher rätselt selbst, weshalb es seinem Team dermassen schlecht lief. Denn die Leistung widerspiegelt das effektive Leistungsvermögen der Mannschaft in keiner Weise. «Wir trafen in der abgebrochenen Vorrunde 15-mal nur das Aluminium», sagt Etter. «Zudem wurden uns zwei Tore aberkannt und wir verloren mehrere Spiele knapp, in denen wir aufgrund der Leistung hätten punkten müssen.» Zuletzt konnte der FC Lenzburg die Negativspirale mit einem 1:0-Sieg gegen den FC Schönenwerd-Niedergösgen durchbrechen und sich vom Tabellenende absetzen. Andi Etter spielte als Einwechselspieler nurmehr wenige Minuten.

Andi Etter wird Papi
Seine Rückkehr habe in erster Linie persönliche Gründe. «Ich hatte in Lenzburg eine schöne Zeit, habe mich aber schon länger mit dem Gedanken beschäftigt, zum FC Mellingen zurückzukehren. Denn für mich haben sich die Prioritäten verschoben.»
Der 28-Jährige verrät, dass er im März nächsten Jahres Papi wird. Dazu komme die schulische Belastung. «Der FC Lenzburg ist ein ambitionierter Verein. In einem solchen Verein kann ich es nicht mit meiner Einstellung vereinbaren, Ansprüche zu stellen, wenn ich nicht mehr alle Trainings absolviere.» Die Erfahrungen in Lenzburg bezeichnet Andi Etter als «cool». «Leider hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wohl nur deshalb wird auf seiner sportlichen Visitenkarte der Aufstieg in die 2. Liga Inter fehlen.
Beim FC Mellingen sind sie glücklich, einen Leistungsträger zurückzubekommen, der nicht nur auf sondern auch neben dem Spielfeld eine Führungspersönlickeit ist. Auch der «Reussbote» sagt: «Willkommen Andi, zurück auf der Kleinen Kreuzzelg.

Beat Gomes

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