An der Einwohnergemeindeversammlung am Mittwochabend blieben keine Fragen offen
Alle Traktanden an der Wohlenschwiler Gemeindeversammlung wurden ohne Gegenstimme genehmigt. Emotional wurde es beim letzten Punkt der Tagesordnung.
So harmonisch, wie der Abend begonnen hatte, so endete er auch: Die Stimmberechtigten begrüssten zu anfang sieben Jungbürgerinnen und -bürger, für die es ihre erste Einwohnergemeindeversammlung war, und verabschiedeten nach eineinhalb Stunden Werkleiter und Brunnenmeister Reto Friedli, für den es die letzte Sitzung war in dieser Rolle – als Einwohner bleibt er natürlich erhalten. Gemeindepräsidentin Erika Schibli zählte die zahlreichen Funktionen auf, die Friedli seit 19 Jahren stets zuverlässig, gewissenhaft und mit Leidenschaft ausführte, und lobte die Verdienste des Wohlenschwilers in den höchsten Tönen. «Manchmal hatte ich das Gefühl, es muss zwei von dir geben, weil du immer überall unterwegs warst», meinte sie humorvoll, «oder, dass du nie schläfst. Vielen herzlichen Dank.»
Dass die Bevölkerung Friedlis Einsatz ebenso zu schätzen wusste, bewiesen die 71 Anwesenden mit kräftigem Applaus. Zuvor hatte Schibli seinen Namensvetter Reto Friedli geehrt, der 12,5 Jahre, also seit der Fertigstellung der Halle blau, Bühnenwart war. Zu den Geschäften wurden keine Diskussionen gewünscht. Die Stimmberechtigten bewilligten die Erhöhung des Stellenetats der Verwaltung von 400 auf 450 Prozent ohne Gegenstimme, nachdem die Gemeindepräsidentin die Gründe dafür überzeugend darlegte. Ebenfalls keinen Widerspruch gab es beim Kreditantrag über 655 000 Franken für die Erneuerung des Florawegs, der einen neuen Strassenbelag und neue Werkleitungen bekommt. Gemeinderat Roger Aerne stellte das Geschäft speditiv vor und führte auch durch den nächsten Punkt der Tagesordnung. Insgesamt drei Kreditabrechnungen wurden genehmigt.
Gemeinderat Claude Michel erklärte danach die Rechnung 2019, welche mit einer Punktlandung schliesst. Das gute Ergebnis sei hauptsächlich auf Minderaufwendungen bei praktisch allen Abteilungen zurückzuführen, so Michel. Die Stimmberechtigten winkten die Rechnung zusammen mit dem Rechenschaftsbericht durch. Auch seine Vorstellung des Budgets 2021 bei gleich bleibendem Steuerfuss von 116 Prozent liess keine Fragen offen. Das sei zwar kein tiefer Ansatz, aber ein vernünftiger, meinte Michel.
Kritik an Auslagerung
Lediglich unter dem Traktandum «Verschiedenes» ergriffen auch Stimmbürger das Wort. Martin Ursprung war die Auslagerung der Bauverwaltung an das Ingenieurbüro Senn, Nussbaumen ein Dorn im Auge. Doch Gemeindepräsidentin Schibli konnte ihn beruhigen: Diese Vereinbarung sei jederzeit kündbar, sollte eine Lösung innerhalb der Gemeinde gefunden werden.
Jörg Friedli sprach danach die Vergabe der Bauaufträge bei der Sanierung der Florastrasse an. Es sei ihm wichtig, dass hier ein zuverlässiges Unternehmen beauftragt werde. Das sei auch im Sinne der Exekutive, versprach der zuständige Gemeinderat Roger Aerne. «Da werden wir ein Auge drauf haben.»
Stefan Böker