Künter Minions trotzen dem Virus auf ihre Weise

Di, 24. Nov. 2020

Seit dem erneuten sportlichen Lockdown, ruhen die Amateur-Meisterschaften in verschiedenen Sportarten. Was läuft nun in Sachen Training?

Sich nur nicht unterkriegen lassen, lautet das Motto der «Minions». Während andere Vereine ihren Betrieb komplett eingestellt haben, trainieren die Volleyball-Frauen vom DTV Künten eisern unter Corona-Bedingungen weiter.

Wohin man schaut, mit wem man spricht: Es sind triste Zeiten, wenn nicht mal mehr Mannschaftssport erlaubt ist. Schlimmer noch ist die nagende Ungewissheit. Wann darf wieder trainiert und gespielt werden? Der VBC Mellingen zum Beispiel hat nach dem Meisterschaftsunterbruch, der am 24. Oktober proklamiert worden war, den Trainingsbetrieb vollumfänglich eingestellt. Auf der Homepage des VBC Mellingen heisst es: «Die aktuelle Pandemie-Situation lässt in der Schweiz keinen normalen Trainingsbetrieb zu. Haltet euch zu Hause fit und bleibt gesund, #staysafe.»

In Tägerig trainieren die Junioren
Beim SV Tägerig sieht es nicht viel anders aus. Allerdings hat der Vorstand am 11. November bekanntgegeben, den Trainingsbetrieb ab dem 16. November, zumindest für die Jugendlichen bis 16 Jahre, wieder aufzunehmen. Dafür wurde ein spezielles Schutzkonzept entwickelt. Es enthält die üblichen Vorschriften wie Abstand halten, Hände waschen, ab zwölf Jahren müssen die Kids beim Betreten der Sportanlage eine Maske tragen. Das gilt auch in der Garderobe und auf den Toilettenanlagen. Trainer müssen in der Halle konstant eine Maske tragen. Abklatschen, wie im Volleyball nach jedem Ballwechsel üblich, ist verpönt.

«Minions» ziehen voll durch
Die «Minions» vom DTV Künten gehen ihren eigenen Weg. Unter Leitung ihres Cheftrainers Tobias Heimgartner trainieren sie auch in diesen Zeiten zweimal pro Woche, am Mittwochund Freitagabend. «Wir wollen nach dem angeordneten Meisterschaftsunterbruch unbedingt unsere Form halten. Deshalb haben wir das Schutzkonzept von Swiss Volley auf unsere Verhältnisse angepasst und dem Gemeinderat Künten vorgelegt.» Das Konzept wurde gutgeheissen. So trainieren die «Minions» unverdrossen weiter. Zwar mit Masken im Gesicht und mit der Einschränkung, dass nicht mehr als zehn Personen in der Halle sein dürfen. Wichtig ist die konsequente Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5 Meter.
Während bei anderen Vereinen die Junioren trainieren dürfen, ist der Trainingsbetrieb für die Youngster des DTV Künten genauso eingestellt, wie der für die 3. Mannschaft. Die 2. Mannschaft trainiert ebenfalls, aber lediglich per Videokonferenz. Die Spielerinnen «treffen» sich am Bildschirm. Eine Akteurin gibt den Takt vor, sodass alle in ihrer eigenen Wohnung mitmachen können. «Optimal ist das zwar nicht, aber wenigstens können sich die Spielerinnen so etwas fit halten», sagt Heimgartner, der inbrünstig darauf hofft, dass im Januar nächsten Jahres wieder gespielt werden kann. Auch wenn das erste und bisher einzige Meisterschaftsspiel gegen den VC Safenwil-Kölliken in der eigenen Halle mit 1:3 verloren ging, gibt sich der Künter Coach zuversichtlich, mit seinem Team die Liga halten zu können. Die «Minions» mögen zwar körperlich die kleinstgewachsenen der Liga sein (darum der Name «Minions»). Ihr Teamspirit und der Kampfgeist ist jedoch legendär. Vor allem in der eigenen kleinen Halle vermögen die Künterinnen über sich hinaus zu wachsen. Heimgartner legt denn auch grossen Wert auf ein variables und schnelles Spiel. Das ist sozusagen die einzige Chance gegen Teams, deren Spielerinnen im Schnitt einen halben Kopf grösser sind und auch über wesentlich mehr Schlagstärke verfügen.
In Künten hoffen sie, mit unter grössten Schwierigkeiten an den Tag gelegten Trainingsfleiss, gegen die Konkurrenz aufzuholen. Nachdem sie schon in der Vorbereitung zur Meisterschaft mehr als viele andere Teams gemacht haben, wäre es schade, wenn die Form während des sportlichen «Lockdowns» zusammenfallen würde. Die Form nach mehrwöchiger Pause von Grund auf wieder aufzubauen, ist auf jeden Fall schwieriger, als wenn man unter eingeschränkten Verhältnissen in der Halle mit dem Ball weitertrainiert.

Beat Gomes

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