Leere Räume im neuen Schulhausteil

Di, 24. Nov. 2020

Es war eine Planung für die Zukunft, im Hinblick auf wachsende Schülerzahlen. Jetzt stehen Zimmer leer

Der vor Jahren geplante und bewilligte Edelrohbau, ganz oben auf dem dreigeschossigen Schulanbau, steht leer. Jetzt sucht die Gemeinde nach einer Nutzung der Räume, bis die Schule selbst Bedarf anmeldet.

In der Schule Oberfeld in Mägenwil steht ein ganzes Stockwerk mit einigen Schulzimmern leer. Die Räume im neuen dreigeschossigen Schulhausteil sind nicht ausgebaut, dieser oberste Stock befindet sich im Rohbau. Das war von Anfang an Absicht. Als sogenannten «Edelrohbau» hatten die Stimmberechtigten die oberste Etage an der Gemeindeversammlung im Sommer 2014 mit separatem Antrag beim Schulhausanbau bewilligt. Der Edelrohbau sollte als Reserveraum für die Schule dienen, weil ein zweigeschossiger Anbau gerade mal den Platzbedarf für die damals aktuellen Schülerzahlen decken würde, ein dreigeschossiger Anbau hingegen auch mit der künftigen demografischen Entwicklung des Dorfes Schritt halten könne.

Damals wurde grosszügig geplant
Im Stimmbüchlein von 2014 steht, es sei «bereits jetzt absehbar, dass die Bevölkerung von Mägenwil durch den Zuzug von Familien weiterhin wachsen wird und immer mehr Schüler das Schulhaus Oberfeld besuchen werden.» Der Edelrohbau für 1 Million Franken sollte zukunftsweisend sein. Und anders als bei einer späteren Aufstockung spare die Gemeinde mit dem gleichzeitigen Ausbau 1 Million Franken.
2018 wurden Schulanbau und die neue Doppelturnhalle mit einem grossen Fest eingeweiht. Die Räume im obersten Stock des Schulanbaus aber stehen seither leer.
Muss das «Bauen auf Vorrat» als Fehlplanung bezeichnet werden? Man habe damals sicher grosszügig geplant, sagt Gemeinderat Leo Hüppi, seit 2018 im Amt und zuständig für Bildung und Liegenschaften in Mägenwil. Verständlich sei diese Rechnung zwar vor dem Hintergrund geplanter Überbauungen, etwa in der Sandfoore oder auch in Bezug auf das Entwicklungspotenzial des Gebietes Wolfboden. Jetzt aber sehe sich die Gemeinde mit leerstehenden Räumen konfrontiert. Die Schule habe aktuell keinen Bedarf an zusätzlichen Zimmern und das dürfte wohl während einiger Jahre so bleiben.
Das bestätigt auch Gemeindeammann Marin Leuthard, seit 2015 in der Exekutive. Für die Gemeinde sei es unglücklich, dass die Räume jetzt leer stünden. Bei der Planung und Bewilligung des Edelrohbaus habe man wohl mit einem schnelleren Bevölkerungswachstum gerechnet. Die Stimmunterlagen von 2014 verzeichnen für das Jahr 1993 140 Schulkinder, 2013 lag die Zahl bereits bei 171 Schulkindern, und für 2018 hatte man damals 205 Schulkinder prognostiziert. Zwar entspricht diese Annahme durchaus den heutigen Zahlen: Die Schule Mägenwil zählt im Schuljahr 2019/20 immerhin knapp 200 Schülerinnen und Schüler, sie meldet aber auf absehbare Zeit keinen weiteren Platzbedarf an.
Natürlich wäre eine Vermietung dieser Räume für die Gemeinde lukrativer, sagt dazu Ammann Marin Leuthard. Das werde im Gemeinderat auch diskutiert, man mache sich Gedanken welche Nutzung für den obersten Stock des Schulanbaus geeignet sei. «Das ist nicht so einfach.»
Zu bedenken sei zudem, dass vor der Nutzung, respektive vor einer allfälligen Vermietung dieser Räume, in den Ausbau investiert werden müsse: «Der Rohbau muss fertig gebaut werden.» Hinzu komme, dass dieses Stockwerk als zusätzlicher Schulraum geplant worden sei. Auch das müsse berücksichtigt werden und ein künftiger Mieter müsse aus diesem Grund sorgfältig ausgewählt werden.

Heidi Hess

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