Das Wandern war des Turners Lust …

Fr, 04. Dez. 2020

Serie – Turnvereine im Corona-Jahr: Die verschiedenen Riegen des TV Niederrohrdorf waren trotz allem aktiv

Mal abgesehen von den durch Corona eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten, liest sich das Jahr des Turnvereins Niederrohrdorf fast wie ein gewöhnliches Jahr. Aber nur fast. In normalen Jahren holen sich die Niederrohrdorfer Turntalente an den verschiedenen Turnfesten landauf und landab reihenweise Ehrenmeldungen und Auszeichnungen. Im Corona-Jahr, fielen die meisten Veranstaltungen ins Wasser. Bleibt nur die Hoffnung, es möge im nächsten Jahr wieder möglich sein, sich im Wettkampf mit der Konkurrenz zu messen. Auch die Damenriege musste ihr Programm drastisch zusammenstreichen. Da kam die Generalversammlung der Damenriege am 23. April gerade recht, um sich wieder mal persönlich auszutauschen. Präsidentin Desirée Hänggi konnte im Gemeindesaal 59 Teilnehmerinnen begrüssen. Im Anschluss an die Traktanden wurden die zehn fleissigsten Turnerinnen für ihre Treue und langjährige Mitgliedschaft geehrt. Besonders erwähnenswert: Aktiv- und Ehrenmitglied Marti Suter, die seit 75 Jahren dabei ist.

Die sportlichen Höhepunkte
Nach dem Lockdown konnten die Turnerinnen und Turner bei der Kreisspielwoche vor heimischen Publikum ihre Talente im Unihockey beweisen. Immerhin schaute dabei unter zwölf Mannschaften ein feiner 6. Rang heraus.

Faustball und Pétanque
Auch die Faustballer des TV Niederrohrdorf kamen sportlich zum Einsatz. Denn ihr Wettkampf um die Kreismeisterschaft der Faustballer fand bereits im Januar statt. In der Zwischenrangliste figurieren die Rohrdorfer auf dem 5. Rang von acht Mannschaften. Und in den Sommermeisterschaften konnten sie die Liga knapp halten, ehe auch hier die weiteren Spiele und Turniere, coronabedingt, abgesagt werden mussten. Am 5. September hätte zum zehnten Mal der Plauschwettkampf und das Rennen «Schnellster Niederrohrdorfer», stattgefunden. Es blieb beim Konjunktiv. Aufgrund der aktuellen Situation sahen sich die Veranstalter gezwungen, den Anlass nicht durchzuführen. Die nächste Ausgabe ist für den 4. September 2021 geplant. Die Männerriege freute sich, nach langer Coronapause wieder Pétanque zu spielen. Die Herren trafen sich am 5. August beim Spielplatz der Dorfschüür zum Pétanque-Plausch.

Aktive Männerriege
Das war bei weitem nicht die einzige Aktivität der Männerriege. Organisiert von Kurt Rebmann, machten sich nämlich zwölf Mitglieder schon Anfang Januar auf zu einem zweitägigen Winter-Weekend in den Flumserbergen. Bei viel Sonnenschein, angenehmen Temperaturen und guten Pisten waren Skifahren und Schneeschuhlaufen angesagt, aber auch der gemütliche Teil sei dabei nicht zu kurz gekommen. Kaum zurück fand am 18. Januar die Generalversammlung der Männerriege auf dem Programm. Unter der Führung von Präsident Hansruedi Vogler wurden die Akzente für das neue Jahr gesetzt, wovon sich natürlich einige der Pläne wegen des Virus nicht realisieren liessen.
Anfang August starteten 40 Wanderer vom Rohrdorferberg Richtung Bielersee. Es war die Männerriege mit Partnerinnen, die sich die zweistündige Rebenweg-Wanderung ins Programm geschrieben hatten. Im Twanner «Pfropfhüsli» wurden regionale Weine degustiert. Im Restaurant St. Petersinsel gab es in geschichtsträchtigen Räumen ein feines Mittagessen, ehe sich die Wandergruppe das Leben und Wirken von Jean-Jacques Rousseau an den Originalschauplätzen erzählen liess. Der weltberühmte Philosoph, Aufklärer, Komponist und Naturforscher Jean-Jacques Rousseau, flüchtete 1765 auf die St. Petersinsel, um sich dem Ärger zu entziehen, den ihm seine Schriften eingebracht hatten.
Nur eine Woche später war die Niederrohrdorfer Männerriege erneut unterwegs. 16 Mann nahmen an der von Heinz Jossi organisierten zweitägigen Reise teil. Diesmal gings mit dem Car über den Brünig nach Kaltenbrunnen. Je nach Kondition, standen zwei Wanderrouten zur Auswahl. Einmal der Aufstieg zur Engelhornhütte und Abstieg zur Rosenlauischlucht oder der Weg durch die Rosenlauischlucht zum Reichenbachfall.
Übernachtet wurde auf der Schwarzwaldalp. Am nächsten Tag ging es weiter zur Grossen Scheidegg. Bei einem Halt genossen die Rohrdorfer die Aussicht auf Eiger und Mönch. Das Endziel war Grindelwald First mit dem Besuch des eindrücklichen «Cliff-Walk» entlang den steilen Felsformationen, 100 Meter über Grund.

Turner mit Wetterpech in Arosa
Ende August zog es die Niederrohrdorfer Turner in die Ferne. Trotz erneut steigender Fallzahlen ging es nach Arosa. Die Organisatoren Guido Schibli und Oliver Schweizer mussten aufgrund der Wetterverhältnisse auf das Schlechtwetterprogramm ausweichen. Bei einigermassen trockenem Wetter gings zu Fuss zur Hörnli-Hütte, wo die Rohrdorfer Turner übernachteten. Die Wanderung aufs Rothorn am zweiten Tag fiel dem schlechten Wetter zum Opfer. Statt zu wandern wurde ein Jass geklopft.

Auch Damenriege auf Wanderschaft
Auch die Damenriege war während zwei Tagen auf Wanderschaft. Trotz Corona und Maskenpflicht machten sich 21 Frauen am 19./20. September mit dem ÖV via Bern nach Trubschachen und Hintermettlen auf. Bei reichlich dunstigem Wetter wanderten sie auf den Napf.
Am zweiten Tag ging es zu Fuss weiter. Bei herrlichem Sonnenschein wanderten die Turnerinnen über die Fritzenfluh und Oberwald nach Wyssachen, ehe es in heimische Gefilde zurückging.

Beat Gomes

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