Ist die Strassenbeleuchtung falsch platziert?

Di, 01. Dez. 2020

Die Gemeindeversammlung genehmigt das Budget ohne Unterflursammelstelle. Diskussionen gab es unter «Verschiedenes»

Noch stehen nicht alle LED-Kandelaber der neuen Strassenbeleuchtung an der Bremgartenstrasse. Bereits sorgen die Lampen an der Winter-Gmeind für Kritik. Der Standort auf dem Trottoir sei nicht behindertengerecht.

Bernhard Guhl, früherer Nationalrat, lief mit seinem Votum unter dem Traktandum «Verschiedenes» bei den Stimmbürgern offene Türen ein. Er hatte bereits vor der Gmeind per Mail eine Anfrage, bezüglich der neuen Strassenbeleuchtung im Gebiet Welschland, an den Gemeinderat eingereicht. Eine befriedigende Antwort erhielt er nicht. Deshalb fragte er an der Gmeind nach. Die neuen LED-Kandelaber seien nicht behindertenkonform gesetzt. Im Gegensatz zu früher, sind einige Kandelaber neu direkt auf dem Trottoir am Strassenrand montiert. An einigen Stellen sei das Trottoir nur 1,40 Meter breit. Wegen dem Beleuchtungsmast auf dem Trottoir blieben dann noch 90 Zentimeter übrig. Mit einem Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen sei das zu knapp bemessen, die Norm werde nicht eingehalten.

Beleuchtung soll versetzt werden
Schwierig dürfte zudem das Pflügen des Trottoirs werden. Gemäss Guhl bleibt noch Zeit, um das gesamte Beleuchtungskonzept ohne viel Aufwand anzupassen. Die weiteren Bauphasen der Strassensanierung erfolgen 2021. «Ich erwarte, dass der Gemeinderat zu meinen Ausführungen zur nicht behindertengerechten Beleuchtung antwortet und dass die Beleuchtung so versetzt wird, dass sie behindertengerecht ist, den Fussgängerverkehr hindernisfrei gewährleistet und dass das Bauamt bei der Strassenreinigung und Schneeräumung effizient arbeiten kann. Gemeinderat Reto Grunder antwortete, dass er bereits auf die E-Mail von Guhl eingegangen sei, mit dem Bauamt vor Ort war und selbst nachgemessen habe. Der Standort für die Strassenbeleuchtung sei 2012 im Rahmen der Gestaltung der Kantonsstrassensanierung beschlossen worden. Mit der Platzierung der Beleuchtung am Strassenrand soll die Strasse optisch verkleinert werden, um eine Geschwindigkeitsreduktion der Verkehrsteilnehmenden zu erreichen. Ein weiteres Votum kam von einer Stimmbürgerin. Sie hatte sich bereits eine Woche, nachdem die ersten Kandelaber montiert waren, bei der Gemeindekanzlei gemeldet, da die Verkehrssicherheit der Schulkinder durch die neue Beleuchtung gefährdet sei. Auch sie bekam keine befriedigende Antwort. Sie sagte an der Versammlung: «Die Strassenlampen stehen genau so, dass sie wartende Kinder beim Zebrastreifen verdecken.» Die Diskussionen wurden beendet nachdem Grunder sagte: «Wir werden mit dem Kanton schauen, was machbar ist, ob allenfalls etwas geändert wird und welche Kostenfolgen entstehen.»

«Jim Knopf» – Ampel auf Orange?
An der Gmeind warben in einem zehnminütigen Film Gemeinderätin Martina Egger und Vreni Sekinger, Präsidentin des Kreisschulverbandes und Gemeinderätin in Remetschwil, für das neu aufgegleiste Gemeinschaftsprojekt «Jim Knopf». Statt zwei Neubauten zu realisieren, spannen Primar- und Kreisschule zusammen. Geplant ist, dass die beiden Stufen gemeinsam in einem dreistöckigen Gebäude untergebracht sind. Die Primar- und die Kreisschule gelangen getrennt über einen eigenen Treppenaufgang in ihre Etagen. An der Gmeind wurde nachgefragt, wie hoch die Kosten für das Schulhaus seien. Die Kostenrechnungen würden aktuell laufen. «Bis zur ausserordentlichen Gemeindeversammlung stehen diese fest», sagt Gemeinderätin Martina Egger. Für Diskussionsstoff sorgte auch der Standort des Schulhauses. Ob dieses nicht näher an die Oberstufe verschoben werden könne, wurde gefragt. Man habe sich damals für das Siegerprojekt entschieden und «damit auch für den Standort», so Egger. Am 4. Februar findet in allen Vertragsgemeinden (Bellikon, Niederrohrdorf, Oberrohrdorf und Remetschwil) gleichzeitig eine ausserordentliche Gemeindeversammlung statt.

Budget mit abgespeckter Version
Die Entsorgungsstelle beim Werkhof wird wegen der guten Entsorgungsmöglichkeiten von vielen Auswärtigen genutzt. Um dem entgegenzuwirken will die Gemeinde eine Unterfluranlage beim Dorfschürplatz errichten. Michael Notter stellte für die CVP Niederrohrdorf den Antrag, dass die Budgetposition mit 150 000 Franken für die Errichtung einer Unterflursammelstelle an der Holzrütistrasse zu streichen sei. Die Stimmbürger sollen an der nächsten Gmeind in einem separaten Traktandum über diese Änderung befinden können. Der Antrag wurde mit 29 zu 27 Stimmen gutgeheissen. Das Budget wurde anschliessend von den 70 anwesenden Stimmbürgern einstimmig angenommen. Durchgewunken wurden auch die Jahresrechnung mit einem Ertragsüberschuss von 1,6 Mio. Franken. Ebenso das neue Reglement über die Gemeindebeiträge an die familienergänzende Kinderbetreuung, das neue Reglement der Tagesstrukturen und die Kreditabrechnung für die Entwässerung GEP 2.0. Erich Keller wurde nach 46 Jahren als stellvertretender Gemeindeschreiber offiziell verabschiedet.

Debora Gattlen

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