Mitarbeitende wegen Corona isoliert

Di, 15. Dez. 2020

Im Alterszentrum Im Grüt wurden vier Mitarbeitende positiv auf das Coronavirus getestet, auch der Küchenchef

Vier Mitarbeitende des Alterszentrums sind zur Zeit in Isolation. Diese Ausfälle könne man momentan gut abdecken, sagt Johanna Hutzler. Sorgen bereiten ihr vor allem die kommenden Weihnachtstage.

Zurzeit sind vier Mitarbeitende des Mellinger Alterszentrums Im Grüt in Isolation. Alle vier wurden positiv auf das Coronavirus getestet, betroffen sind Pflegefachleute und auch der Küchenchef. Zu Infektionen war es seit Beginn der Pandemie aber in allen Arbeitsbereichen gekommen, auch im Hausdienst.
Auf Anfrage sagt Johanna Hutzler, Leitung Pflege und Betreuung im Alterszentrum: «Momentan können wir diese Ausfälle beim Personal gut abdecken.» Auch in der Küche sei das Bereitstellen der Mahlzeiten, etwa die Mittagessen, nach wie vor problemlos gewährleistet. Dennoch würden solche Ausfälle das Personal stark verunsichern: «Alle geben ihr Bestes, arbeiten mit Masken, halten Abstand», sagt Hutzler. Sie würden im Alterszentrum ausserdem bei den geringsten Symptomen sofort testen lassen, sagt Hutzler – ob Husten oder Schnupfen, bei Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen ohnehin. Das gelte für das gesamte Personal und auch für die Bewohnerinnen und Bewohner. Es folgten Quarantäne und bei einem positiven Ergebnis Isolation. Die Bewohnerinnen und Bewohner würden Quarantäne oder auch Isolation – zehn Tage alleine im Zimmer – unterschiedlich gut ertragen. «Unsere Mitarbeitenden besuchen sie so viel wie möglich, verbringen Zeit mit ihnen, reden», sagt Hutzler. Die Pflegefachleute versuchten auch, Nähe zu geben, Trauer zu teilen. Quarantäne und Isolation würden aber für alle eine grosse Belastung darstellen, psychisch und für das Personal zusätzlich physisch. «Wir ziehen jedes Mal zusätzlich zur Hygienemaske noch Haube, Handschuhe und Schutzkittel an, bevor wir ins Zimmer einer Person gehen, die in Quarantäne oder Isolation ist.»

Es kam kaum zu Infektionen
Dank dieser Massnahmen sei es aber gelungen, Bewohner in den vergangenen Monaten zu schützen. Niemand habe das Virus weitergegeben, weder an die Bewohner noch die Mitarbeitenden untereinander. Das Alterszentrum sei bislang gut durch die Pandemie gekommen. Es hatte im März einen der ersten Coronafälle in der Region verzeichnet, eine 85-jährige Bewohnerin war am Virus erkrankt und wieder genesen. Seit dem habe sich aber niemand von den Bewohnern mit Corona infiziert, erzählt Johanna Hutzler.
Um den Unsicherheiten im Haus so gut wie möglich zu begegnen, versuche sie jederzeit optimistisch zu sein, sagt Johanna Hutzler. Ganz wichtig sei eine hohe Transparenz in der Kommunikation. «Egal, was passiert, wir informieren und erklären sofort», so die Pflegeleiterin. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern müsse bewusst sein, «wir kriegen alles mit, wir sind erreichbar und für sie da». Auch unter dem Personal gebe es Menschen, die zu einer Risikogruppe zählten – aufgrund ihres Alters oder wegen Vorerkrankungen. Sämtliche Schutzmassnahmen müssten auch aus diesem Grund seriös eingehalten werden.

In Sorge wegen Weihnachten
Mit grosser Sorge sieht Johanna Hutzler den Festtagen entgegen. Viele Bewohnerinnen und Bewohner würden Weihnachten üblicherweise bei ihren Angehörigen verbringen, zu Hause. Das sei in anderen Jahren begrüssenswert. Dieses Mal aber sei alles sehr viel schwieriger. Bewohner, welche die Weihnachtstage bei ihrer Familie verbracht hätten, müssten danach in Quarantäne. Das sei für alle eine grosse Belastung. «Mir ist bewusst», sagt Hutzler, «dass wir Bewohner im Haus haben, für die es möglicherweise das letzte Weihnachten ist, das sie bewusst erleben können, für manche vielleicht das letzte Weihnachten überhaupt.» Sie ist klar gegen ein Besuchsverbot. Dieses Jahr aber wäre es besser, die Familien würden mit ihren Angehörigen im Alterszentrum, in der Cafeteria im kleinen Rahmen feiern: «Dann hätten wir alles besser unter Kontrolle.» Sie stehe in regelmässigem Austausch mit Pflegeleitungen in anderen Alterszentren in der Region: «Der Tenor lautet überall ähnlich». Die Verschärfung der Massnahmen durch den Bundesrat am Freitag kommentiert Hutzler denn auch mit den Worten: «Für uns sind es leider zu wenig.»

Heidi Hess

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