Ungesunde Entwicklung in Mägenwil

Di, 15. Dez. 2020

An der Mägenwiler Gemeindeversammlung von letzter Woche stellte ein Bürger eine Frage betreffend Investitionen in die Infrastruktur und ob beispielsweise genügend Trinkwasser für die exzessiven Wachstumsvorhaben der Gemeinde Mägenwil in den Quartieren Sandfoore und Wolfboden vorhanden sei. Gemeindeammann Marin Leuthard antwortete, dass die gesamte Infrastruktur für diese Bevölkerungszunahme – er sprach notabene von 700 bis 800 zusätzlichen Einwohnern! – ausgelegt sei. Das Trinkwasser sei mengenmässig problemlos verfügbar, das Leitungsnetz genug gross dimensioniert und die Infrastruktur der Schule entsprechend vorhanden. Einzig bei den Strassen könnten kleinere Investitionen anfallen, wobei die Erschliessung der Bauparzellen ohnehin grösstenteils Sache der Grundeigentümer sei.
Die etwas nonchalante Hauptaussage Leuthards war, dass das vorgesehene Wachstum nur Vorteile für die Gemeinde bringe. Ich stelle mir die Frage der Infrastruktur und des Nutzens die
ser Wachstumspläne ebenfalls. Zwar kann man als Normalbürger die Leistungsfähigkeit des Leitungsnetzes und die Verfügbarkeit des Wassers nur anzweifeln, die Gegenansicht jedoch nicht belegen. Die genügend grosse Dimensionierung der Schulanlagen bei einer Bevölkerungszunahme von rund 40 Prozent, innerhalb kürzester Zeit, kann man aber sicher guten Gewissens stark infrage stellen. Denn wenn man davon ausgeht, dass nach dem Überbauen neuer Gebiete überdurchschnittlich viele Kinder aus den betreffenden Quartieren eingeschult werden, muss beim geplanten explosiven Bevölkerungswachstum mit einer Zunahme der Schülerzahl von mindestens 50 Prozent gerechnet werden. Das entspricht wohl bei Weitem nicht den heutigen Dimensionen der Schul-, Sport- und Freizeitanlagen in Mägenwil.
Ich appelliere deshalb an den Gemeinderat, die vorgesehene Bebauung der fraglichen Gebiete noch einmal kontrovers zu diskutieren und ernsthaft eine Staffelung der Vorhaben ins Auge zu fassen, bzw. zwischen den Überbauungen Sandfoore und Wolfboden eine Pause von mindestens 10, optimalerweise sogar 15 Jahren, einzulegen und qualitatives vor quantitatives Wachstum zu stellen. Ansonsten wird unsere Gemeinde von einer völlig masslosen Bevölkerungsexplosion überrollt und die schon heute ansässige Bevölkerung bezahlt die Zeche dafür!

Thomas Strebel, Mägenwil

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