Viele gefällte Bäume und Morast im Wald

Fr, 11. Dez. 2020

Der Forstbetrieb Birretholz führt die jährlichen Forstarbeiten durch

Beim Buechberg fällt der Holzschlag auf. Im Wald liegen verstreut gefällte Bäume oder sind bereits zu grossen Holzstapeln aufgeschichtet. Ärgerlich für Waldspaziergänger, die Waldwege sind aktuell zu Morastpisten geworden. Förster Peter Schenkel, erklärt weshalb der Eingriff notwendig ist.

Wer rund um den Buechberg im Wald Spaziergänge unternimmt, tut gut daran, festes Schuhwerk an den Füssen zu haben. Die Wald- und Forstwege haben sich nicht nur wegen der schlechten Witterung, sondern auch durch die Forstarbeiten in eine Morastpiste verwandelt. Förster Peter Schenkel hat nun die Forstarbeiten bis auf Weiteres gestoppt. Er hofft auf das Verständnis der Bevölkerung: «Wir werden die Waldwege nach den Forstarbeiten wieder instandstellen.» Was in Form von viel Niederschlag gut für den Wald ist, ist für die Holzernte schwierig. Zurzeit ist der Waldboden durch die anhaltenden Niederschläge zu nass. Zusätzlich sorgt die Klimaerwärmung dafür, dass der Boden im Winter nicht gefroren ist. Geplante Forstarbeiten können dann nicht durchgeführt werden.

Waldboden ist zu nass für Rodung
Um die markierten Bäume zu fällen und abzutransportieren war bereits ein angemieteter Vollernter im Einsatz. Trotz ausgelegtem Astteppich auf den Rückegassen hinterliess die schwere Maschine teilweise tiefe Spuren im durchweichten Waldboden. Für den Forstbetrieb ein Dilemma. Zum einen können die Lieferverträge für das gefällte Holz nicht eingehalten, zum anderen werden die Waldbesucher durch den Morast beeinträchtigt. «Auch wenn der Wald in erster Linie ein Nutzwald ist, hat der Bodenschutz für uns eine hohe Priorität», sagt Schenkel. Er stoppte umgehend die Fällarbeiten. Das Nutzholz bleibt bis auf Weiteres im Wald liegen. Schenkel hofft, dass im Januar der Frost doch noch einsetzt und die Arbeiten weitergeführt werden können. Bleibt der Frost aus, muss bis ins Frühjahr zugewartet werden. Bei den immer noch tiefen Holzpreisen bedeutet das ein weiterer wirtschaftlicher Ausfall. Freude bereitet Schenkel, dass das gefällte Holz grösstenteils in der Schweiz bleibt. «Der grösste Teil wird zu Holzschnitzeln für den Wärmeverbund in Mägenwil verarbeitet», sagt er. Aus einem Teil werden im Berner Oberland Möbel gefertigt.

Eichenreservat soll Luft bekommen
Der aktuelle Holzschlag ist gross. Auf 20 Hektaren werden gezielt einzelne Bäume gefällt. Rund 2500 Kubikmeter Holz werden geerntet. Das ist rund die Hälfte der Jahresnutzung des Forstbetriebs Birretholz. Der grösste Teil des Holzschlags befindet sich am Buechberg, zwischen Mellingen und Niederrohrdorf. Weitere Holzschläge finden in Wohlenschwil und Mägenwil statt. Mit der Auslichtung im Buechberg werden gezielt Eichen gefördert. Sie bekommen dadurch mehr Licht und können besser gedeihen. Bereits im letzten Jahr wurde in einer ersten Phase ein Teil des Waldes ausgelichtet und ist fast nicht mehr zu sehen. Am Buechberg befindet sich ein vom Kanton ausgewiesenes Eichenreservat. Der Erhalt und Schutz stehen dabei im Vordergrund. Während 50 Jahren werden bei der Jungwaldpflege und bei Durchforstung die vorhandenen Eichen gefördert. In Eichenwäldern ist die Artenvielfalt von Insekten, Kleinlebewesen und Vögeln besonders gross. Zudem sind Eichen weniger anfällig auf den fortschreitenden Klimawandel und ertragen die Tröckne in den Sommermonaten besser. Manche Eichen können bis 900 Jahre alt werden.

Debora Gattlen

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