Wegen Corona keine Erhöhung des Steuerfusses

Di, 08. Dez. 2020

Eigentlich hätte der Steuerfuss erhöht werden müssen, sagt die Finanzkommission an der Gemeindeversammlung

Die Stimmberechtigten genehmigen das Budget 2021, ein Kreditbegehren zur Sanierung der Überbüelstrasse und die Anpassung des Personalreglementes.

Der Steuerfuss hätte aus unserer Sicht eigentlich um zwei Prozent erhöht werden müssen», sagte bei der Beratung des Mägenwiler Budgets 2021 Stephan Seiler, Präsident der Finanzkommission (Fiko). Von 108 auf 110 Prozent. Dass es gerade aufginge, sei letztlich den ausserordentlichen Einnahmen zu verdanken, unter anderem auch aus dem Kiesabbau. Eigentlich aber sei man beim operativen Ergebnis mit einigen hunderttausend Franken im Minus. Mahnende Worte seien deshalb angebracht, betonte der Fiko-Präsident, verbunden mit dem Wunsch nach intensiveren Diskussionen im Vorfeld zum nächsten Budget. Die Finanzkommission wolle das Budget 2021 nicht in Frage stellen, sagte er an der Gemeindeversammlung am Donnerstagabend. «Grundsätzlich stehen wir dahinter.»
Den Hinweis der Fiko verdankte Gemeindeammann Marin Leuthard. Er erklärte vor den 48 Stimmberechtigten in der Doppelturnhalle, dass letztlich auch ausserordentliche Einnahmen immer noch Einnahmen seien. Er sagte aber auch: «Ja, wir müssen über den Steuerfuss diskutieren.» Unter dem Einfluss von Corona habe der Gemeinderat in diesem Jahr darauf allerdings bewusst verzichtet. Das veranlasste FDP-Parteipräsident Michael Umbricht zur Feststellung, eine Informationsveranstaltung wäre wohl sinnvoll gewesen. Dass man darauf verzichtet habe, sei jedoch verständlich. Letztlich wurde das Budget mit grossem Mehr angenommen.
Die Versammlung genehmigte mit 35 zu 2 Stimmen auch ein Kreditbegehren über 290 000 Franken für die Sanierung der Werkleitungen Wasser, Kanalisation und Strassenbau in der Überbüelstrasse. Genauer wissen wollten die Stimmberechtigten einzig, welche Kosten die IBB Energie oder die Swisscom übernehmen. Noch während der Versammlung lieferte Gemeindeschreiber Matthias Däster diese Zahl nach: Diese Anbieter würden 165 000 Franken auf eigene Rechnung bezahlen. Die Sanierung erfolgt in zwei Etappen und soll nach den Sommerferien starten, informierte Ressortvorsteher Jack Roos.
Ebenfalls mit grossem Mehr angenommen wurde die Änderung des Personalreglementes mit Wirkung ab 1. Januar 2021. Künftig kommen nur noch ältere langjährige Mitarbeitende in den Genuss einer Überbrückungsrente. Marin Leuthard hatte im Vorfeld erklärt, dass eine solche Übergangsrente zwar Vorteile habe, sie setze aber falsche Anreize und sei letztlich auch aus der Zeit gefallen.

Heidi Hess


Ortsbürger wollen «Schuelhüsli» nicht

Noch immer steht das alte Schulhaus an der Hauptstrasse in Mägenwil zum Verkauf. 450 000 Franken ist der Schätzwert des Häuschens. Eine einzige Interessentin, die Orthodoxe Gemeinde der Freien Rumäner, hat sich bereit erklärt, der Einwohnergemeinde Mägenwil diesen Preis für das sanierungsbedürftige Haus zu bezahlen. Zurückgezogen hat sich in der Zwischenzeit ein anderer Interessent.
Weil das alte Schuelhüsli für das Dorf von historischem Wert ist, kam aus den Reihen der Ortsbürger der Vorschlag, die Ortsbürger sollten doch das Häuschen erwerben. Der Gemeinderat würde das begrüssen, meinte Gemeindeammann Marin Leuthard. Im Rahmen einer Konsultativabstimmung konnten sich die Ortsbürger – neun waren anwesend – an ihrer Versammlung am Donnerstag dazu äussern. Während die einen vom Kauf abrieten, weil es sich um eine «reine Geldvernichtungsanlage» handle, meinte ein anderer, er würde es begrüssen, wenn das Häuschen nicht in fremde Hände gelangen würde und weiter: «Das Kapital dafür wäre ja vorhanden.» Von einem Kauf aber wollte die Versammlung der Ortsbürger nichts wissen: Mit 7 zu 2 Stimmen lehnte sie einen entsprechenden Antrag ab. (hhs)

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