Zivilschützer bringen Glücksmomente

Di, 29. Dez. 2020

Zivilschützer schenken den Bewohnern in Alters- und Pflegeinstitutionen ihre Aufmerksamkeit

Die Zivilschutzorganisation Aargau Ost unterstützt das Alterszentrum am Buechberg und den Reusspark. Sie entlastet das durch die Corona-Pandemie an die Leistungsgrenze gebrachte Personal und sorgt für Lichtblicke bei den Bewohnern.

Sie zaubern vielen Bewohnern des Alterszentrums am Buechberg in Fislisbach und des Reussparks in Niederwil ein Lächeln ins Gesicht. Es wird gar erzählt, dass sich einige der älteren Damen für ihre Besuche «herausputzen». Insgesamt sind 20 Zivilschützer in Altersund Pflegeinstitutionen in der Region im Einsatz, vier im Alterszentrum am Buechberg, sechs im Reusspark. Sie übernehmen die Aufgaben, für die das Pflegepersonal wegen der Corona-Pandemie keine Zeit mehr hat – sie schenken den Betagten vor allem eines: Aufmerksamkeit. In den Genuss kommen nur Bewohner, die nicht an Corona erkrankt sind. Die Zivilschützer bringen Abwechslung in deren im Corona-Jahr eintönig gewordenen Alltag. So werden kleine Spaziergänge unternommen, ein Jass geklopft oder längere Gespräche geführt. Eine Bewohnerin vom Alterszentrum Widen bringt es bei einem Spaziergang mit einem Zivilschützer zum nahen Ziegengehege auf den Punkt: «Tiere sind schön, aber die reden halt nicht. Das ist bei ihm hier besser.»

Zivilschützer sind willkommen
Viele Bewohner mussten in letzter Zeit wegen der angespannten Lage auf Spaziergänge verzichten, waren isoliert oder erhalten wenig oder keine Besuche. Die Männer in den grün- orangen Uniformen sorgen mit ihrem Einsatz in dieser nicht einfachen Zeit für Lichtblicke. «Wir erhalten bei unserem Einsatz viele schöne Momente. Die Nachfrage von Bewohnern nach einem begleiteten Spaziergang ist riesig», sagt Calvin Stettler, Leiter Infodienst Zivilschutzorganisation Aargau Ost. Das Alterszentrum am Buechberg und der Reusspark sind froh über die Unterstützung durch die Zivilschutzorganisation. «Der Alltag ist natürlich erschwert durch Corona und die Vorsichtsmassnahmen. Zusätzlich verzeichnen auch wir immer wieder Personalausfälle wegen Quarantäne. Wir sind deshalb für jede Hand ausserhalb der pflegerischen Tätigkeiten dankbar», sagt Caroline Schneider, Kommunikationsverantwortliche im Reusspark. Die Zivilschützer seien alle empathisch und motiviert. Ausserdem würden sich die Bewohner darüber freuen, auch ausserhalb des Pflegepersonals Kontakte zu haben.

Nicht alle brauchen Hilfe
In Mellingen hat das Alterszentrum Im Grüt und Betreutes Wohnen im Aargau bei den Bewohnern zurzeit keine Corona-Fälle zu verzeichnen. Personal, das erkrankte, konnte rechtzeitig in die Quarantäne geschickt werden. «Wir sind froh, dass wir bisher das Angebot durch den Zivilschutz nicht in Anspruch nehmen mussten und dass das eigene Personal genügend Zeit für die persönliche Betreuung hat», sagt Rahel Knecht, Leiterin Betreutes Wohnen Aargau. Im Alterszentrum Im Grüt hat das Personal noch genügend Zeit, um unter anderem, Spaziergänge mit den Bewohnern an die Reuss zu unternehmen. «Die Massnahmen sind für das Pflegepersonal aufwendig. Trotzdem mussten wir bis anhin keine Hilfe vom Zivilschutzdienst in Anspruch nehmen», sagt Zentrumsleiter Willy Keller. Das Alterszentrum Tägerig kommt ebenfalls ohne Zivilschützer aus. «Wir hatten bisher Glück und keine Corona-Fälle zu verzeichnen», sagt Geschäftsführerin Judith Bieri. Sollte sich die Situation ändern, könnten alle drei Institutionen jederzeit Unterstützung durch den Zivilschutz anfordern.

Debora Gattlen

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