«Nein, es hat überhaupt nicht weh getan»

Fr, 22. Jan. 2021

Im Alterszentrum wurden gegen 90 Personen geimpft, Bewohnerinnen und Bewohner, Pflegepersonal und auch freiwillig Mitarbeitende

«Mit der Impfung sind wir auf dem richtigen Weg», ist die Pflegedienstleiterin überzeugt. Im Alterszentrum Im Grüt haben fast alle am Montag die erste Impfdosis erhalten.

In der Cafeteria im Alterszentrum Im Grüt ist einiges los. Ältere Frauen und Männer sitzen an Tischen, vor ihnen ein Glas Wasser oder ein Café crème. Den Piks haben sie am Montag, kurz nach 15 Uhr, bereits hinter sich. «Nein», antworten sie auf die Frage, ob sie Schmerzen verspürt hätten, «es hat nicht weh getan».
Verena Lauk, 94 Jahre alt, meint, sie sei zurückhaltend gewesen gegenüber der Impfung, habe sich dann doch impfen lassen, «weil es hier alle tun». Jetzt hoffe sie, dass sie keine Nebenwirkungen verspüre. Sollten Nebenwirkungen auftreten, kommt die Ärztin Veerle Tallon Weber zum Einsatz. Eine kleinere Betreuung sei nötig gewesen, sagt sie. «Es geht aber allen Bewohnern gut.» – Das wird Johanna Hutzler, Pflegedienstleiterin, zwei Tage später, am Mittwoch bestätigen: «Alle Geimpften sind wohlauf und haben die Impfung super vertragen. Wir hatten bei 87 Impfungen zwei Personen mit Schwindel, eine mit Fieber, ansonsten keine Nebenwirkungen.»

Vor dem Impfteam kam der Schnee
«Den Arm locker hängen lassen», bittet in diesem Moment Melanie Betschart, stellvertretende Pflegedienstleiterin, die 85-jährige Jeannette Vetterli. Vetterli wird bald ins Alterszentrum ziehen und lässt sich deshalb impfen. Angst vor der Spritze hat die ehemalige Samariterin, die von ihrem 21-jährigen Enkel begleitet wird, nicht. Ohne den Umzug ins Altersheim hätte sie aber wohl auf die Impfung verzichtet. «Wenn ich, in meinem Alter, an Corona erkranke, dann ist es halt so», sagt sie. «Ich habe mein Leben gelebt.»
Im Alterszentrum werden an diesem Nachmittag an fünf Stationen gegen 90 Personen geimpft, Pflegerinnen, Bewohner, freiwillige Mitarbeitende. Geimpft wurde auch Zentrumsleiter Willy Keller. «Selbstverständlich», sagt er und lacht. Keller hatte, gemeinsam mit Pflegedienstleiterin Johanna Hutzler, dafür gesorgt, dass ab Montag, 4. Januar alle im Haus über die Impfmöglichkeit informiert wurden. Gefragt wurden Bewohnerinnen und Bewohner, bei Nichturteilsfähigkeit die Angehörigen, von den Mitarbeitenden wurden Ermächtigungen eingeholt. Keller füllte eine Woche lang Formulare aus, erstellte Checklisten und meldete das Alterszentrum am 11. Januar zur Impfung an. Einen Tag später stand der Termin fest: Freitag, 15. Januar. Ab 13 Uhr wäre die erste Dosis des Impfstoffes von Biontech Pfizer gespritzt worden. In der Nacht auf Freitag aber kam der grosse Schnee, auch das Impfteam der Zivilschutzorganisation Aargau Ost blieb darin stecken, der Termin wurde verschoben. Am Montag schliesslich klappt es: Fünf Zivilschützer, unter der Leitung von Sascha Müller, bringen Kühlboxen mit abgezählten Impfdosen vom Kantonsspital Baden (KSB). «Die Kisten müssen sorgfältig transportiert werden, weil der Impfstoff sehr heikel ist», sagt Müller. Begleitet werden die Zivilschützer von der KSB-Mitarbeiterin Katarina Maric, welche das Pflegepersonal vor Ort instruiert. Alles sei super organisiert gewesen, lobt sie.
Sie hätten alles für das Impfteam vorbereitet, sagt Johanna Hutzler, die als erste ihren Arm freigemacht hatte: «Wir haben Vorbildfunktion». Sie ist überzeugt: «Wir hatten bisher Glück gehabt. Jetzt sind wir mit der Impfung auf dem richtigen Weg.»

Heidi Hess

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