Aufräumen, wenn der Schnee schmilzt

Di, 26. Jan. 2021

Bei den meisten Gartenbauern laufen die Telefone heiss, erst wurde gesichert, jetzt geht es ans Aufräumen

Schon am Freitag häuften sich die Anfragen bei den Gartenbauern in der Region: Fast in jedem Garten knickten Äste unter dem nassen Schnee, Bäume brachen entzwei oder wurden entwurzelt.

In manchen Gärten wurde die weisse Pracht auf den Bäumen zur traurigen Fracht. Der Schnee, der am Freitag vor einer Woche in grossen Mengen fiel und auf Ästen und in Baumkronen hängen blieb, liess zahlreiche Bäume auseinander brechen. Sträucher und Äste wurden zu Boden gedrückt. Mancher Ast brach unter so viel Gewicht ab. Noch während am Freitag die Flocken vom Himmel fielen, versuchten die Ersten ihre Bäume und Sträucher von der Last zu befreien, schüttelten den Schnee ab. Dort, wo diese Massnahmen nicht reichten, kamen Mitarbeitende vom Bauamt, von Forstbetrieben und auch die Feuerwehr zum Einsatz.

Das letzte Mal vor 15 Jahren
Auch bei den regionalen Gartenbau-Betrieben laufen die Telefone zurzeit heiss. Andreas Eichler, Geschäftsführer bei Gartenbau Eichler in Niederrohrdorf, sagt, dass die ersten Anfragen bereits am Freitagmorgen, als der Schnee noch fiel, eingegangen seien. «Dabei handelte es sich meist um abgebrochene Äste oder Bäume, welche Zufahrten und Wege versperrten.» Oft hätten ältere Menschen angerufen, weil sie sich nicht mehr aus dem Haus wagten. «Das Allernötigste haben wir weggeräumt, dort wo es aus Sicherheitsgründen nötig war. Das grosse Aufräumen beginnt aber erst, wenn der Schnee schmilzt.»
Das bestätigt auch Heinz Fellmann von Gartenbau Fellmann in Birmenstorf. Die «gröberen Sachen» seien von den Forstbetrieben oder Bauämtern in den letzten Tagen erledigt worden. Die Gartenbaubetriebe würden sich an die Arbeit machen, sobald der Schnee weg sei und man besser sehe, was im Garten alles zusammengedrückt worden sei. Das werde voraussichtlich diese Woche passieren, meint er. «Was an zusätzlichen Aufräumarbeiten nötig wird, wird dann mit der regulären Frühlingspflege gemacht.»
Schnee in solchen Mengen sei wohl das letzte Mal vor 15 Jahren gefallen, meinen Peter Zgraggen und Tim Bonin von Gartenbau Jenni und Partner in Mellingen: «Es war schwerer, nasser Schnee, der in den Bäumen hängen und kleben blieb.» Sie hätten seit dem Schneefall am Freitag vor über einer Woche sehr viele Anrufe und Anfragen erhalten. Manche würden ihre Sorgen oder Ängste wegen angerissener Äste ausdrücken, andere würden traurig vom entwurzelten Baum reden, der letztes Jahr noch so schön in ihrem Garten geblüht und neben dem Sitzplatz Schatten gespendet habe.
«Jeder Baum, jedes ältere Gehölz beeinflusst den Charakter eines Gartens», sagt denn auch Gartenbauer Andreas Eichler aus Niederrohrdorf. Der Schaden könne durchaus nachhaltig sein und der Verlust eines Baumes manche Gartenbesitzerin, manchen Gartenbesitzer schmerzen.

Empfehlung: Fachleute aufbieten
Peter Zgraggen und Tim Bonin erzählen, dass sie vergangene Woche in einer ersten Phase vor allem umgestürzte Bäume und Astbrüche in öffentlichen Anlagen, teils auch in Privatgärten gesichert hätten. Die Mitarbeitenden von Jenni und Partner waren bereits beim starken Schneefall am Freitag in Mellingen auf den Pausenplätzen der Schulen Kleine Kreuzzelg oder Bahnhofstrasse unterwegs und holten Bruchäste von den Bäumen herunter. Jetzt, in Phase zwei, werde aufgeräumt, es würden Äste abgeschnitten, hauptsächlich in privaten Gärten. «Bäume und Sträucher», sagt Peter Zgraggen, «sollen wieder in Form gebracht werden.»
Es lohne sich, meint er, Fachleute für diese Arbeiten beizuziehen, weil die abgebrochenen Äste in der Regel unter Spannung stehen. Zgraggen und Bonin empfehlen, Vorsicht walten zu lassen und Abstand zu den Bruchstellen zu wahren. Werden solche Äste mit der Kettensäge angesägt, löst sich die Spannung und ein Ast kann auch mal zurückschnellen.
Zgraggen empfiehlt schliesslich auch, die Versicherungspolice zu prüfen, ob sie Aufräumarbeiten und damit wenigstens einen Teil der anfallenden Kosten übernehmen.

Heidi Hess

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