Das Problem der korrekten Entsorgung

Fr, 08. Jan. 2021

Ein Ärgernis – rund um den Jahreswechsel türmen sich Säcke mit Abfall bei der Sammelstelle Lindenplatz

Über Weihnachten und Silvester wurde konsumiert und gefeiert. Was davon übrig bleibt, ist auf dem Lindenplatz zu sehen. Gemeinderat Roger Fessler will handeln.

Eigentlich wären Glas, Alu und auch die Abfallsäcke hier am richtigen Ort. Und doch ist die Empörung im Städtli gross. Denn so sollte die öffentliche Sammelstelle auf dem Parkplatz Birrfeldstrasse in Mellingen nicht aussehen: Die offiziellen blauen Kehrichtsäcke stapeln sich neben dafür vorgesehenen, überquellenden Entsorgungscontainern. Papiertaschen, prallvolle kleine Plastiksäcke und leere Bierkartons, auch leere Glasflaschen sind um die Container drapiert. Das Innenleben dürften die Reste von vergangenen Festen füllen – erst Weihnachten, dann Silvester.
Rund um den Jahreswechsel erhielt der «Reussbote» mehrere Zusendungen, Fotos mit dem Kommentar «Littering», «Sauerei», «Riesensauerei» und «jeden Sonntag das gleiche Bild – nach den Festtagen einfach noch etwas mehr». Der Ärger ist gross.

«Quer einwerfen geht nicht!»
Auf Social Media äussert sich auch der zuständige Gemeinderat Roger Fessler. Es hätte genug Platz gehabt für die gebührenpflichtigen Kehrichtsäcke, schreibt er, wenn sie denn «korrekt entsorgt würden und man sich ein wenig Mühe gibt». Auf Anfrage sagt er, die grossen 110-Liter-Säcke sollten ohnehin besser der regulären Abfuhr, die in Mellingen jeweils am Donnerstag unterwegs ist, mitgegeben werden – über die Festtage 2020 am 24. und 31. Dezember.
«Korrekt entsorgen» bedeutet den Güselsack von oben her der Länge nach in den Container werfen. «Quer einwerfen geht nicht!», sagt Fessler. Legt ein nächster Nutzer danach seinen eigenen auf einen eingezwängten Abfallsack, quillen sie oben aus der Öffnung, ohne dass die Anlage im Untergrund voll ist. Genau das sei an diesem Wochenende der Fall gewesen. Am Montagmorgen, nach Silvester, hätten Mitarbeiter vom Bauamt die verstopften Öffnungen freigelegt und innert einer Stunde sämtliche Säcke in den beiden Unterflurbehältern entsorgt – danach sei noch Platz geblieben.
Die Öffnung entspreche einer Normgrösse für Unterflursysteme und sei aus Sicherheitsgründen nicht allzu gross, ergänzt der Gemeinderat. Weil das leidige Problem ein wiederkehrendes ist, will er auch beim Hersteller nach Erfahrungen mit dem Unterflursystem in anderen Gemeinden fragen.

Thema an der Gemeinderatssitzung
Gemeindeschreiber Beat Deubelbeiss sagt auf Anfrage, es gebe zwei Termine im Jahr, Ostern und der Jahreswechsel, an welchen sich das Problem verschärfe. Coronabedingt seien ausserdem viele Menschen dieses Jahr zu Hause geblieben. Allgemein hat die Kehrichtabfuhr zur Zeit mehr zu tun, weil mehr Abfall erzeugt wird.
Von «Littering» mag Deubelbeiss hingegen nicht sprechen. Obwohl er festhält: «Es ist kein Ruhmesblatt, wenn die Verursacher leere Glasflaschen neben die Container stellen, weil sie zu faul sind, diese selber einzuwerfen.» Die Säcke seien aber durchaus sorgfältig hingestellt worden, genau wie auch Papiertüten und Abfall in kleineren Säcken.
«Dem Gemeinderat gefallen diese Bilder nicht», sagt schliesslich Roger Fessler. Am Montag, an der nächsten Gemeinderatssitzung, werde das Thema diskutiert. Ein allfälliger Standortwechsel müsse jedoch im Zusammenhang mit dem Projekt Plaza diskutiert werden. Und was den Ruf nach Überwachungskameras betrifft, so wären davon auch andere Standorte betroffen. Aus Gründen des Datenschutzes übe der Kanton diesbezüglich aber eine ziemlich restriktive Praxis aus.

Heidi Hess

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