GASTKOLUMNE

Di, 05. Jan. 2021

Stefan Schmid, geboren 1955, wohnhaft in Mellingen, Betriebstechniker SFB, Metallbauzeichner, Farbtechnologe ehem. Nyco Kirchberg. Er ist heute auch bekannt als «der Feierabendmaler»

Freundlich mit Maske

Zum neuen Jahr wünsche ich Ihnen allen gute Gesundheit und viel Zuversicht.
Wir erleben gerade den Aufstieg eines Hygieneartikels zu einem Accessoire – die staatlich verordnete Atemmaske. Dies, obwohl in nicht wenigen Ländern die Unkenntlichmachung des Gesichtes bei Strafe verboten ist. Beispiele sind der Nikab oder die Vermummung bei Demonstrationen. Wenn Sie vor einem Jahr derart einen Polizeiposten betraten, wurden Sie vom Wachpersonal zu Boden gerissen. Ich bin gespannt, wie die Justiz diesen Spagat meistert. Es gab noch ein Beispiel modischer Verhüllung: die Roger-Staub-Mütze. Wer kennt die wohl noch?
Die Mimik im öffentlichen Raum fällt also grossenteils aus. Was wir bisher mit dem Hochziehen der Mundwinkel erledigen konnten, erfordert jetzt einiges mehr an Körpereinsatz. Hier ein paar Beobachtungen: Kopfnicken und Kopfschütteln sind wohl jedem klar. Wenn Sie sich aber amüsiert zeigen wollen, klimpern Sie dazu mit den Augenlidern. Bitte mit beiden, nur eins wäre anzüglich. Eine Entschuldigung, weil Sie jemandem im Weg gestanden sind, teilen Sie mit einem Schräghalten des Kopfes und mit der Hand auf der Brust mit.
Ein Dank kennt Abstufungen: Ein kleines Dankeschön besteht aus langsamem Kopfsenken und heben. Es kann betont werden durch leichtes Vorlehnen des Oberkörpers und wird so richtig herzlich durch eine Verbeugung mit Auflegen einer Hand auf das Herz. Das südostasiatische Zusammenhalten der flachen Hände bei langsamem Senken des Kopfes hat Stil und gilt als besonders höflich.
Die Begrüssung zweier Männer hat viele archetypische Wurzeln. Das Heben des Kopfes präsentiert die verletzliche Kehle und soll von der Harmlosigkeit überzeugen. Die Distanz zwischen beiden soll grösser sein als die Länge von Arm plus Keule, wobei letztere von der Hand fest umschlossen bleibt. Frauen hingegen winken sich begeistert zu. Gesten und Körpersprache sind universelle Verständigungsmittel unter uns Menschen und werden überall gut und gerne verstanden.
Eingangs wünschte ich Ihnen viel Zuversicht, denn ich glaube an unsere Stärken wie Kreativität, geistige Beweglichkeit und beharrlichen Optimismus. Und auch pastoral verkündet macht sie Mut: «Wechselnde Pfade, Schatten und Licht, alles ist Gnade, fürchte dich nicht.» Seien wir heiter und bleiben wir kommunikativ. Ich freue mich auf das Jahr 2021.

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