Richtung ist klar: Flanieren ist gefragt

Di, 05. Jan. 2021

Ergebnisse des Workshops Plaza zur Zentrumsentwicklung und zur Aufwertung der Altstadt liegen vor

Jetzt sind die Arbeitsgruppen «Öffentlicher Verkehr» und «Aufwertung Hauptgasse» mit konkreten Vorschlägen an der Reihe: Interessierte gesucht!

Die Protokolle zum ersten Workshop sind ausgewertet. 80 Personen in 14 Gruppen hatten am 31. Oktober letzten Jahres darüber diskutiert, wie das künftige Zentrum von Mellingen aussehen soll. Mia Nold vom Zürcher Büro «Michael Emmenegger, Analyse und Management von sozialen Prozessen» hatte die Workshops moderiert und verweist nun in der Auswertung auf die hohe Übereinstimmung der Gruppen bei der Zentrumsentwicklung.
Fünf zentrale Entwicklungsbereiche haben sich im Rahmen der Analyse herauskristallisiert: Altstadt, Lindenplatz, Birrfeldstrasse und Lenzburgerstrasse und schliesslich die beiden Reussufer, sowohl auf der Seite Altstadt als auch das rechte Reussufer mit Zentrumsplatz und Coop-Areal.
Generell hält Nold fest: «Mehr als die Hälfte der Gruppen will verhindern, dass Mellingen in einzelne Gebiete zerfällt.» Altstadt, Lindenplatz, Birrfeld- und Lenzburgerstrasse, Zentralplatz sowie die Gebiete Berg und Gheid sollen miteinander verbunden bleiben. Die Workshop-Teilnehmenden erachten Begegnungszonen als Verbindungselemente, auch Grünund Freiräume. Sie sollen für Fussgängerinnen und Fussgänger und für Velofahrende gut passierbar sein. Erwähnt wurden etwa der Gartengraben oder ein Altstadt-Rundweg.

Ein Kirschbaum vor dem «Löwen»?
Viele Gruppen wünschen sich für die Hauptgasse in der Altstadt eine einspurige Verkehrsführung – zum Beispiel mittels Verlegung des Verkehrs in die Strassenmitte oder durch Poller, Lichtsignale oder eine Anwohnerkarte. Einige befürworten auch ein Fahrverbot. Fast alle wollen, dass die Hauptgasse zur Begegnungs- und Flanierzone wird, gleichzeitig sollen Kleingewerbe und Gastronomie gefördert werden. In der Hauptgasse sollen unter dem Stichwort «mehr Grün, mehr Wasser» neue Freiflächen als Terrassen genutzt werden dürfen. – Warum nicht vor dem Hotel Löwen einen Kirschbaum pflanzen und einen winzigen, plätschernden Brunnen hinstellen? Weniger eindeutig fallen für Hauptgasse und Altstadt die Angaben zu Bus oder Parkplätzen aus.
Auf dem Lindenplatz hingegen soll weiterhin parkiert werden dürfen. An dieser zentralen Lage vor den Mauern des Städtchens soll neben den Parkplätzen aber auch mehr Grün entstehen, vielleicht sogar ein Spielplatz. Grüner und langsamer werden sollen auch die Birrfelder- und die Lenzburgerstrasse mit dem Verkehrskreisel. Hier soll genug Raum geschaffen werden für eine Gewerbe- und Begegnungszone. Beim Erarbeiten einer Entwicklungsperspektive müssten aber auch die Absichten privater Grundeigentümer bekannt sein, verweist Mia Nold auf die weiterführenden Massnahmen.
Schliesslich haben fast alle Gruppen formuliert, wie sie sich das Reussufer künftig vorstellen: Das linke Reussufer soll, zwischen dem «Alten Rieger» und dem Altersheim, zur Reusspromenade werden, als durchgehender Uferweg. Während sich die Gastronomie eher auf der Höhe Soldatenbrücke ansiedeln soll, soll die Wiese zwischen Kirche, Iberg und Altersheim eine offene Grünanlage bleiben. Zwar ist hier etwas mehr Ruhe erwünscht, dennoch soll die Wiese auch künftig Reussbad und Bootsstelle bleiben mit aktiver Spiel- und Freizeitnutzung.
Am rechten Reussufer stellt «der Zentralplatz ein Problem ohne Lösungsvorschlag dar», wie es eine Gruppe zusammengefasst hat. Immerhin sind sich fast alle einig, dass auf dem alten Coop-Areal parkiert werden soll, allenfalls auch in einem Parkhaus.

Bildung von Arbeitsgruppen
In einem nächsten Schritt werden zwei Arbeitsgruppen «Öffentlicher Verkehr» und «Aufwertung Hauptgasse» gebildet sowie eine Begleitgruppe «Bahnhofstrasse». Sie erarbeiten aufgrund der Ergebnisse des ersten Workshops bis im April dieses Jahres konkrete Vorschläge. Der zweite Workshop ist für den 1. Mai 2021 geplant.

Heidi Hess

Wer in einer der Arbeitsgruppen mitmachen will, wendet sich bis zum 6. Januar 2021 an Gemeindeschreiber Beat Deubelbeiss (beat.deubelbeiss@ mellingen.ch). – Mehr Infos auf der Webseite der Gemeinde Mellingen.

Ganzer Artikel ist nur für Abonnenten verfügbar.
Kategorie: 

Stellenangebote

Immobilienangebote

Kommende Events

Weitere Angebote

Trending

1

Erst mulmig, dann neugierig, schliesslich stolz

Von Zürich nach Nizza in einer Boeing 737 – Erfahrungsbericht aus dem Flugsimulator des ehemaligen Airline-Piloten Felix Staubli

Im Flugsimulator der Familie Staubli darf ich eine Stunde lang Pilotin sein. Die Lämpchen machen mir Sorgen und doch vergeht die Zeit im Flug.

Ein leicht mulmiges Gefühl beschleicht mich, als ich das Dachgeschoss der Familie Staubli in Wohlenschwil betrete. Dort fällt mein Blick auf ein Cockpit, einen wirklichkeitsgetreuen Nachbau einer Boe…