Tiziano Sartor denkt an einen Umzug nach Holland

Fr, 15. Jan. 2021

Fussball 2. Liga: Totz coronabedingter Zwangspause: Beim FC Fislisbach bewegt sich einiges

Der FC Fislisbach muss um seinen Edeltechniker bangen. Tiziano Sartor liebäugelt nämlich der Liebe wegen, mit einem Umzug nach Holland.

Corona hin oder her. Während die Spieler des FC Fislisbach während der pandemiebedingten Zwangspause nach individuellen Trainingsplänen Waldläufe machen und sich auf dem Hometrainer abstrampeln, arbeitet Sportchef Christian Umbricht unentwegt an der Zusammensetzung seines Teams. Langweilig wird ihm dabei nicht. Auch wenn die Meisterschaft ruht, bewegt sich im Gefüge der Mannschaft einiges. So vermeldet Umbricht drei namhafte Abgänge. Massimo Montalto verlässt den Verein. Pascal Rischgasser und David Burger ziehen sich aus der ersten Mannschaft zurück. Die drei gehörten zwar nicht immer zur ersten Wahl, waren aber im Mannschaftsgefüge wichtige Ergänzungsspieler, die von Trainer Christian Jäggi auch regelmässig Einsatzzeiten erhielten. Mit dem hochaufgeschossenen Montalto erhofften sich die Fislisbacher nach dem Aufstieg etwas mehr Wasserverdrängung in der Sturmspitze. Doch Montalto, der von Koblenz kam, schien sich in seiner Rolle als Sturmtank nie so richtig wohlzufühlen. Für die 2. Liga wirkte er etwas gar zögerlich. Er spielte so, wie er sich auch neben dem Spielfeld gibt. Liebenswürdig und höflich. So kam er nicht zu den erhofften Einsatzzeiten. Dazu fehlten schlicht und einfach die Tore. So wie jenes vierte Tor, das er am 2. Juli letzten Jahres zum 4:1-Erfolg beim FC Klingnau beitrug. Pascal Rischgasser kam zwar öfter gegen Ende der Spiele zu Kurzeinsätzen. Dazu half er jeweils in der zweiten Mannschaft aus. Aber zum Stammspieler reichte es nicht. Genauso wenig wie David Burger, der eigentlich alles hätte, um ein erfolgreicher Stürmer zu sein. Der eher kleingewachsene, kampfstarke Offensivspieler fehlte aber oft aus Verletzungsgründen und kam so nie auf jenes Leistungsvermögen, das ihm zugetraut wurde. Er hört denn auch wegen den ständigen Verletzungen auf.

Umbricht sucht neue Spieler
Durch die drei Abgänge geht dem Fislisbacher Kader zweifellos etwas Tiefe verloren. Sportchef Christian Umbricht ist deshalb unentwegt daran, den zurzeit etwas schläfrigen Spielermarkt zu sondieren. «Ich bin mit einigen Spielern in Kontakt. Aber fix ist noch gar nichts», sagt Umbricht. «Die Spieler sind während der Coronazeit eher zurückhaltend. Und es ist auch schwierig zu beurteilen, in welcher Verfassung sie gerade sind. Tatsächlich finden keine Mannschaftstrainings, und schon gar leine Spiele, statt.
Ein Dossier macht Umbricht besonders zu schaffen. Bleibt er oder geht er? Die Rede ist von Tiziano Sartor. Der gehörte zu den Überraschungen der vergangenen Vorrunde, die wegen Corona Ende Oktober vorzeitig unterbrochen wurde. Unvergessen die Szenen beim Vorbereitungsspiel in Klingnau. Fislisbach spielte Anfang Juli die oberklassigen Klingnauer eine Halbzeit lang an die Wand und gewann am Ende 4:1.

Die Wandlung des Tiziano Sartor
In der 2. Halbzeit wurde ein gewisser Tiziano Sartor eingewechselt. «Was soll ich denn mit dem?», fragte Trainer Christian Jäggi mit saurer Miene, als Sartor von seinem Sportchef empfohlen wurde. Unter Sartors Leibchen spannte sich unübersehbar ein keckes Bäuchlein. Ebenso unübersehbar war auch, dass er eine Ahnung von Fussball hat. Kunststück: Sartor brachte Referenzen als 2.-Liga-Inter-Spieler mit, der zuletzt bei Wettingen gekickt hatte. Allerdings ging ihm bei seinem Debüt für die Fislisbacher jegliche Fitness ab. Das Naserümpfen verging dem Fislisbacher Coach spätestens nach einigen Wochen, als der Speck an Sartors Bauch und Hüften so sichtbar schmolz wie Schnee an der Sonne. Als die Saison begann stand der Blondschopf mit den langen Haaren in Rothrist in der Startelf. Zwar ging das Spiel damals unglücklich mit 2:3 verloren. im zweiten Spiel setzte es im ersten Heimspiel gar eine 1:5-Schlappe gegen Schönenwerd-Niedergösgen ab. Sartor durfte nach 64. Minuten, als das Endresultat bereits feststand, vorzeitig unter die Dusche. Und ausgerechnet als die Fislisbacher in Sarmenstorf, im dritten Meisterschaftsspiel, zum Siegen (3:2) zurückkehrten, war Sartor ferienhalber abwesend. Im nächsten Heimspiel gegen Mutschellen (2:2) spielte Sartor durch und war einer der bestimmenden Spieler im Mittelfeld. Mit seinen mit scheinbarer Leichtigkeit geschlagenen Aussenristpässen avancierte er in der Folge zum prägenden Spieler im Mittelfeld. Doch Sartor ist nicht gekommen um zu bleiben. Er denkt daran, die Zelte hier abzubrechen und zu seinem Schatz nach Holland zu ziehen. Wann das sein wird, steht noch nicht fest. Sehr zum Leidwesen von Umbricht, der mit Eifer daran ist einen möglichen Nachfolger für seinen Spielmacher zu finden. Keine leichte Aufgabe.

Beat Gomes

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