Rohrdorfer Sportjournalist Giorgio Keller schrieb mit einem Satz Sportgeschichte
In der SRF Dok-Sendung letzten Donnerstag, sorgte der Rohrdorfer Sportjournalist Giorgio Keller mit einem kecken Spruch für Schlagzeilen.
Im Jahr 1987 stand die Schweiz im Banne der goldenen Ski-Tage von Crans-Montana. Das Schweizer Fernsehen liess diese Tage letzten Donnerstag in der Sendung SRF Dok nochmals aufleben. Pirmin Zurbriggen, Peter Müller, Maria Walliser, Michela Figini, Vreni Schneider und Erika Hess. holten an der damaligen Ski-Weltmeisterschaft im Wallis acht von zehn Titeln. Dazu gab es noch vier Silber- und zwei Bronzemedaillen. Mitten drin im Medaillenregen stand der damals 31-jährige Sportjournalist Giorgio Keller, der seit einigen Jahren in Oberrohrdorf ansässig ist. Keller hat den Aufstieg und die Erfolge von Michela Figini aus Airolo von Anfang an begleitet. Er ging im Hause Figini sozusagen aus und ein. Keller ist in einem kleinen Dorf bei Bellinzona zweisprachig aufgewachsen. Schon früh begann er für lokale Blätter Sportberichte zu schreiben. Er erkannte eine Lücke bei der Motorsportberichterstattung. In der Motorsportszene ist er längst international eine anerkannte Grösse. Im Sommer war Keller, der schon als 19-Jähriger das Tessin in Richtung Zü- rich verliess, als Fussball- und Motorsportjournalist unterwegs. Im Winter begleitete er während vielen Jahren den Weltcup-Skizirkus. Im Dok-Film des welschen Regisseurs Pierre Morath tauchte beinahe folgerichtig auch Giorgio Keller auf: Und zwar mit den Worten, die er vor den Olympischen Winterspielen in Sarajevo an Michela Figini richtete. «Ich sagte zu ihr: Michela, ich habe eine Idee. Wenn du in Sarajevo gewinnst, schreibe ich ein Buch. Sie antwortete mir: Fang schon mal an zu schreiben!» Figini wurde in Sarajevo tatsächlich Olympiasiegerin. Und Giorgio Keller hielt Wort. Er publizierte noch im Olympiajahr 1984 das Buch mit dem Titel «Michi» und ging damit selbst in die Analen des Schweizer Skisportes ein.
Beat Gomes
