«Wir bleiben dabei: Unser Ziel ist der Ligaerhalt»

Di, 09. Feb. 2021

Fussball 2. Liga: Der FC Niederwil überwintert nach einer furiosen Vorrunde auf einem Spitzenplatz. Trainer Gino Saporito sagt:

Der FC Niederwil hat in der Vorrunde alle überrascht. Der meistgehandelte Kandidat auf den Abstieg lag nach der unterbrochenen Meisterschaft Ende Oktober auf dem 3. Rang, nur zwei Verlustpunkte hinter Tabellenführer Mutschellen. Am Saisonziel wird in Niederwil deshalb nicht gerüttelt. Und das heisst nach wie vor: Ligaerhalt.

Die Konkurrenz verstand die Welt nicht mehr. Was ist nur geschehen in Niederwil? Haben die Pillen genommen? Oder haben sie eine Geldquelle gefunden, mit der sie neue Spieler geholt haben? Es kann doch nicht sein, dass die ein Spiel nach dem andern gewinnen und an die Tabellenspitze stürmen, nachdem sie in der Saison zuvor nur dank dem Abbruch der Meisterschaft nicht abgestiegen waren, weil es weder Aufnoch Absteiger gab.
Nicht von allem ist wahr. Die Niederwiler sind immer noch ein Dorfclub, in dem kleine Brötchen gebacken werden. Es gab und gibt weder eine wundersame Geldquelle, noch haben die Spieler Pillen geschluckt. Was sie aber gemacht haben: Sie sind nach der miserablen Vorrunde eine Saison zuvor, zusammengerückt und haben sich geschworen, nicht abzusteigen.

Hartes Training im Lockdown
Wie die Verrückten haben sie auch während des Lockdowns einzeln trainiert, sind in die umliegenden Wälder laufen gegangen, haben zu Hause auf Hometrainern gestrampelt und geschwitzt und sie haben sich fernmündlich gegenseitig angefeuert. Als sie aus dem ersten Lockdown zurück auf den Rasen konnten standen weitgehend noch immer die gleichen Spieler auf dem Platz wie vorher. Einzig Stürmer Andreas Habegger aus Lenzburg und Torhüter Simon Zimmermann aus Schönenwerd waren zu ihrem Herzensverein zurückgekehrt. Und neu kam Reto Salm aus Wohlen, der zusammen mit dem langjährigen Coach Gino Saporito das Trainergespann bildete. Die Fitness der Spieler auf der einen Seite, gepaart mit der mannschaftlichen Geschlossenheit, wie sie für einen Dorfverein typisch ist und den frischen Impulsen aus dem Trainergespann, baute sich etwas aus, was für Aussenstehende wie ein Wunder aussieht. Vom Abstiegskandidaten Nummer eins zum Spitzenclub in der 2. Liga. Gino Saporito will allerdings von Spitzenclub nichts wissen.

Saporito hält den Ball flach
Der notorische Tiefstapler weiss, woher der FC Niederwil kommt. Und er weiss, dass Wundern nicht zu trauen ist. Vor allem weiss er den Höhenflug der Vorrunde im letzten Herbst, als sein Team von elf Partien sieben gewann und nur dreimal verlor, richtig einzuschätzen. Für einmal lief der Ball vom ersten Spiel an für die Niederwiler. Angefangen Mitte August, als der FC NIederwil zum Auftakt der Meisterschaft auswärts den FC Gontenschwil mit 3:2 bezwang. Wer das Spiel gesehen hat weiss: Die Gontenschwiler hätten dieses Spiel nie und nimmer verlieren dürfen. Sie versiebten dermassen viele Chancen und bauten damit ihren Gegner kontinuierlich auf. Die drei Punkte von Gontenschwil standen am Anfang einer Serie von fünf Spielen, aus denen 13 Zähler resultierten. Nach einem Zwischentief und drei Niederlagen in Folge gegen Sarmenstorf, Fislisbach und Mutschellen, fingen sich die Niederwiler ausgerecnet beim heimstarken FC Wohlen wieder auf. Sie gewannen auswärts 2:1.

Mannschaftstraining per Zoom
Nach dem vorzeitigen Abbruch der Meisterschaft haben die Niederwiler eine schöpferische Pause bis Ende des Jahres eingelegt. Gino Saporito: Reto Salm und ich haben für das neue Jahr einen Trainingsplan aufgestellt, nach dem jeder Spieler Eigenverantwortlich trainieren kann. Seit Mitte Januar finden auch wieder Mannschaftstrainings statt. Aber nicht auf dem Platz. Wie Saporito erzählt, trifft sich die Mannschaft per Zoom an den Bildschirmen zu Hause. Luca Angst, der auch vor den Spielen das Einlaufen des Teams anführt und anleitet, übernimmt auch beim virtuellen Training den Lead. «Er hat das Training um einige neue Formen erweitert», sagt Saporito, der diese Form des Trainings jeweils interessiert mitverfolgt. Dank Zoom und einem Chat wird der soziale Kontakt aufrecht erhalten. Saporito hofft, wie so viele andere, das Training auf dem Platz werde ab März wieder möglich sein, auch wenn entsprechende Schutzkonzepte eingehalten werden müssen. «Das wäre immer noch besser, als die jetztige Situation.»

Beat Gomes

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