«Wir haben uns halt einfach gern»

Fr, 26. Feb. 2021

Diamantene Hochzeit – Sonja und Ernst Brunner feiern am 3. März 2021 ihren 60. Hochzeitstag

Die treibende Kraft ihres Lebens ist die Familie: Das diamantene Hochzeitspaar aus Mellingen hat viele Veränderungen erlebt. Die Zuneigung, die beide füreinander und für ihre Kinder, Enkel und Urenkel empfinden, blieb indes immer gleich.

Wie lange sich Sonja und Ernst Brunner schon kennen, das weiss niemand mehr so genau. Fakt ist, dass die beiden schon als Kleinkinder nebeneinander im Sandkasten spielten. Beide Familien wohnten im selben Mehrfamilienhaus, gleich unter der reformierten Kirche in Hinwil. Wenn seine Mutter die Kinder hütete, war denn auch oft die kleine Sonja mit dabei. Die Kinder verstanden sich gut. Zankereien sind nicht überliefert. Doch die Sandkastenfreunde verloren sich aus den Augen, als ihre Familie nach Eglisau übersiedelte.
Beim nächsten Zusammentreffen war aus dem pausbäckigen Lausemädchen eine attraktive junge Frau geworden. Sonja war zu Besuch bei ihrem Onkel. Sie war die Patin dessen Sohnes. Ernst, ein zielstrebiger junger Mann, sah sie auf der Strasse, fasste sich ein Herz und wagte den ersten Schritt. Vor Aufregung wusste er nicht, was er sagen sollte, als er sie vor dem Hauseingang abpasste und ihr in die Augen blickte. Er konnte nur fragen: «Wie alt bist du eigentlich?».
Mehr Worte waren zum Glück nicht nötig, um das alte Feuer erneut zu entfachen. Ab da ging alles ganz schnell. Das junge Paar genoss die Vergnügungsangebote der Zeit. Sie besuchten Veranstaltungen der lokalen Vereine oder feuerten Wintersportler auf der Hinwiler Natur-Bobbahn an. Vor allem aber gingen sie gern ins Kino – nicht wegen der Filme, wohlgemerkt. Es dauerte kein Jahr, bis sich die beiden Verliebten das offizielle Ja-Wort gaben. Bevor sich das junge Paar versah, war auch schon das erste Kind auf der Welt.

Grösste Bewährungsprobe
Die ersten Sorgen der bald fünfköpfigen Familie waren nicht emotionaler, sondern finanzieller Natur. Als Bauschlosser verdiente Ernst nur etwas mehr als drei Franken die Stunde. Aus diesem Grund entschied er sich, in die Stadtpolizei Zürich einzutreten, wo der Verdienst wesentlich höher war – auch wenn das bedeutete, für die Rekrutenschule ein Jahr lang von der Familie getrennt zu sein. Diese Bewährungsprobe meisterte Sonja jedoch mit Bravour. Zusätzlich zu den eigenen Kindern kümmerte sie sich sogar noch um den lebhaften Sohn italienischer Nachbarn. In der weltoffenen Metropole fühlten sich die Brunners schnell heimisch. Sie wohnten erst in Affoltern, dann in Schwamendingen, immer am Siedlungsrand, sodass zu den urbanen Annehmlichkeiten das Lebensgefühl des Landes kam.

Sie geniessen die Tage zusammen
Mit 60 Jahren ging Ernst Brunner als Polizei-Feldweibel in Pension. Nach dem Streifendienst arbeitete er in der Funk- und Notrufzentrale, dann 25 Jahre als Schiessinstruktor im Technischen Dienst. Seit sieben Jahren lebt das diamantene Hochzeitspaar nun in Mellingen. Sie gehörten zu den ersten Bewohnern der Siedlung Neugrüen. Auch hier lebten sie sich schnell ein. Ihre drei Kinder, fünf Enkel und drei Urenkel wohnen alle nicht weit entfernt und kommen oft zu Besuch. Den Einkauf erledigt Ernst Brunner, trotz altersbedingter Sehschwäche, immer noch selbst. Das Auto hat er allerdings verkaufen müssen. Gerne würde sich das tierliebende Ehepaar wieder einen Hund kaufen, denn ihr treuer Begleiter Tao starb im vergangenen August und wird sehr vermisst.
Am 3. März feiern Sonja und Ernst Brunner, ganz coronakonform, bei der Tochter in Baden. Das finden beide schade, wäre doch eine solche Feier im Kreise der ganzen Familie ein noch freudigeres Ereignis gewesen. Aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Jubiläum: Die eiserne Hochzeit wäre im Jahre 2026. Der «Reussbote» gratuliert jedenfalls ganz herzlich und drückt die Daumen!

Stefan Böker

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