Die Krippe soll ein zweites Zuhause sein

Fr, 05. Feb. 2021

In der Kinderkrippe Kimi an der Leemattenstrasse 4 sind noch Plätze für Kinder ab drei Monaten frei

Die Kinderkrippe Kimi konnte aufgrund der Corona-Beschränkungen im vergangenen Jahr fast keine öffentlichen Anlässe durchführen. Die Krippenleitung versucht darum, ihr neues Angebot auf anderen Wegen bekannt zu machen.

Die Aufbauphase ist nicht ideal verlaufen», sagt Krippenleiterin Olivia Wegmüller über das vergangene Jahr. Kein Kinderschminken, kein Besuch vom Zauberer, kein Tag der offenen Türe – öffentlichen Anlässen dieser Art machte die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Dabei sind solche Events wichtige Kontaktmöglichkeiten, betont sie. «Die Eltern können kommen, die Räumlichkeiten anschauen und die Betreuungspersonen kennenlernen.» Allein das Adventsfenster wurde im letzten Jahr durchgeführt – allerdings durfte man nur schauen, die Krippe aber nicht betreten.

Bessere Zusammenarbeit gewünscht
Darum kontaktierte die Krippenleiterin einige Unternehmen im Ort, mit dem Ziel, dort Flyer oder Aushänge platzieren zu dürfen. Viele hatten nichts dagegen. Auch einen Kundenstopper bei der Migros durfte sie aufstellen. Doch leider ersetzt dies nicht den direkten Kontakt mit den Eltern, der Gemeinde auf verschiedenen Anlässen oder direkt in den Räumlichkeiten der Krippe. Das gegenseitige Kennenlernen ist wichtig für die Wahl der Betreuungsmöglichkeiten.
Derzeit sind nicht mal die Hälfte der 22 Plätze in der Kinderkrippe belegt. Es braucht Zeit, bis eine neue Krippe in einem Ort richtig Fuss fasst, dessen ist sich die Leiterin bewusst. Sie ist des Weiteren überzeugt davon, dass die Nachfrage nach Krippenplätzen besteht. «Aber viele Menschen in Fislisbach wissen einfach nicht, dass wir da sind.»
Die Kinderkrippe Kimi in Fislisbach eröffnete im Oktober 2019. Sie ist eine von derzeit 30 Kindertagesstätten der Zürcher Unternehmung, die bereits seit 2006 professionelle familienergänzende Kinderbetreuung anbietet. Zum diesjährigen 15-Jahr-Jubiläum wurde der Marke ein Re-Branding verpasst. Kimi, ein kleines sonniges «Gwunderli» und seine fünf Freunde, welche die fünf Sinne symbolisieren, sind seitdem auf der Homepage präsent und im Alltag der Kitas nicht mehr wegzudenken. «Die Kinder stehen bei uns natürlich im Zentrum», sagt die Krippenleiterin. «Sie sollen glücklich und zufrieden sein. Die Krippe soll ein zweites Zuhause für sie sein, wo sie gerne hingehen.» Zwei Fachpersonen Betreuung sowie eine Lernende und eine Praktikantin sorgen für einen anregenden und abwechslungsreichen Tagesablauf. Die Zimmer sind nach verschiedenen Themen gestaltet und bieten zusätzlich zum Garten viele Möglichkeiten zum Spielen, Singen, sich kreativ entfalten, Geschichten hören oder um sich auszuruhen. Ein Spaziergang zum Spielplatz, in die Natur oder auf den Bauernhof steht täglich auf dem Programm. Neu ist die Zusammenarbeit mit der Schule Fislisbach: Einmal in der Woche darf die Turnhalle genutzt werden. Die Erzieherinnen arbeiten projektorientiert, beispielsweise mit Themenwochen, und fördern die Kinder pädagogisch. Die Kinder dürfen aber auch frei spielen und werden zur Selbstständigkeit motiviert. «Es freut mich immer am meisten, wenn die Kinder am Ende des Tages ihren Eltern begeistert erzählen, was sie alles erlebt haben», meint Wegmüller. Und das sei letztendlich auch die beste Werbung für die Krippe. Dennoch könnte die Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung oder dem Gemeinderat noch etwas besser sein, wünscht sie sich. «Es ist nicht einfach, Anschluss zu finden.»

Gemeinde will neutral sein
Finanziell unterstützt wird die Krippe indes nicht durch Direktzahlungen, sondern seit Einführung des Kinderbetreuungsgesetzes über Beträge an die Eltern. Diesen steht die Wahl einer Kindertagesstätte frei. 2020 hat die Gemeinde Fislisbach 73 074 Franken an Eltern ausgezahlt, wie die Leiterin der Sozialen Dienste, Pia Püntener, auf Anfrage des «Reussbote» mitteilt. Für das Jahr 2021 sind 70 000 budgetiert. Aber ist es nicht möglich, der Krippe auf andere Art unter die Arme zu greifen als finanziell? Denkbar wären Flyer im Gemeindehaus oder Infomaterial für Neuzuzüger. «Die Gemeinde Fislisbach nimmt eine neutrale Stellung ein und bevorzugt keine Kita, wie sie auch keine Arztpraxis, keinen Lebensmittelladen oder dergleichen bevorzugt und bewirbt», schreibt die Leiterin Soziale Dienste. Auch bei den Kindertagesstätten spiele der freie Markt. Es sei Sache der Anbieter, sich bekannt zu machen.
Dem schliesse sie sich an, sagt auch die neue zuständige Gemeinderätin Simone Bertschi. Sie stehe aber gerne für einen Austausch mit der Krippenleitung zur Verfügung.

Stefan Böker

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