Die Rückkehr der Frösche im Hooneri

Di, 23. Feb. 2021

Ortsbürgergemeinde will das ehemalige Moor mit Tümpeln wieder zum Froschparadies machen

Zwei Tümpel am Rand eines feuchten Waldes im Gebiet Hooneri sollen zum Paradies für Laubfrösche und Gelbbauchunken werden. Dafür liegt bei der Gemeinde ein Baugesuch auf.

Vor knapp hundert Jahren war das Gebiet Hooneri ein Moor. Ein Feuchtgebiet, entstanden während der Eiszeit in einer Senke einer Seitenmoräne des Reussgletschers. Dann wurde der Torfboden entwässert, das Feuchtgebiet trockengelegt und der Bach eingedolt. Das geschah in den 1930er-Jahren, in der Weltwirtschaftskrise: Das so gewonnene Kulturland konnte bewirtschaftet werden. Über die Jahrzehnte aber hatte sich der Torfboden zersetzt und gesenkt und heute liegen die Drainagerohre im Hooneri dicht unter der Oberfläche. Gerade mal 30 Zentimeter tief unter der Erde. Als Ackerfläche ist das Gebiet, gemäss Kulturlandplan als landwirtschafliche Fläche bezeichnet, wertlos geworden. Es kann einzig noch extensiv als Dauergrünland genutzt werden.

Am Waldrand ein bisschen Moor
Nun soll dieses ehemalige Moor nach fast hundert Jahren wieder zum Moor werden. So will es die Ortsbürgergemeinde Niederwil, der das Land gehört. Sie hat dafür ein Baugesuch eingereicht, das noch bis zum 16. März bei der Gemeinde aufliegt. Ziel ist, am Waldrand, an der tiefsten Stelle, zwei Tümpel zu schaffen. Laubfrösche und Gelbbauchunken sollen sich hier tummeln, quaken und weiter ausbreiten. 20 000 Franken lassen sich die Ortsbürger das Froschparadies kosten.
Das untere Reusstal ist für das Vorkommen von Amphibien ein Vorranggebiet, begründet die Ortsbürgergemeinde ihr Projekt: «Insbesondere der stark bedrohte Laubfrosch hat hier sein Rückzugsgebiet.» In den letzten Jahren seien viele Standorte geschützt und fachgerecht unterhalten worden. Ausserdem seien auch zahlreiche neue Standorte zur Aufwertung und besseren Vernetzung des Bestandes geschaffen worden. Im unteren Reusstal, zwischen Bremgarten und Mellingen, wurden 1123 Laubfrösche im letzten Jahr gezählt.

Asthaufen neben den Tümpeln
Für die beiden Tümpel im Gebiet Hooneri werden am Waldrand auf einer Fläche von 10 Aren Büsche entfernt, gefällt werden auch einzelne Bäume. Das Holz und die Äste sollen danach neben den Amphibientümpeln zu Haufen aufgeschichtet werden. Diese wiederum können zahlreiche kleinere Tiere als Unterschlupf nutzen. Für die Tümpel werden im Waldboden zwei Mulden gegraben, die 80 Zentimeter tief sein werden. Im April soll mit den Arbeiten begonnen werden, die nach einem Monat abgeschlossen sein sollen. Vorgesehen ist, dass mit den Tümpeln Gewässer entstehen, die eine Fläche von rund 400 Quadratmetern aufweisen. Projektverfasser der beiden Amphibientümpel ist Christoph Flory aus Untersiggenthal. Flory ist Mitglied im Zentralvorstand Pro Natura Schweiz.

Heidi Hess

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