Gemeinde Mägenwil setzt auf Wachstum

Di, 09. Feb. 2021

Im Zentrum sind zwei grössere Baufelder noch unbebaut – das soll sich in den nächsten Jahren ändern

Mägenwils Finanzlage hat sich in den letzten Jahren verschlechtert. Der Steuerabschluss 2020 entschärft die Situation kaum. Der Ertrag blieb unter den Erwartungen. Abhilfe schaffen könnten Bauvorhaben in den Quartieren Sandfoore und Wolfboden.

Ist es bezeichnend, dass ausgerechnet diejenigen Gemeinden im Einzugsgebiet des «Reussbote» einen schlechteren Steuerabschluss ausweisen, die bereits heute schon ein Auge auf die Finanzen halten müssen? Die Gemeindeversammlungen von Mägenwil und Tägerig lehnten vor zwei Jahren das Budget ab und wiesen den Gemeinderat an, Verhandlungen über eine mögliche Fusion mit Nachbargemeinden aufzunehmen. In beiden Dörfern war der Grund die finanzielle «Schieflage» der Gemeinde.

Baulandreserven sollen Abhilfe schaffen
Beide Gemeinden weisen noch eine weitere Parallele auf: Sie haben in ihren Zonenplänen noch beträchtliche Baulandreserven. In Tägerig ist es das Gebiet Floss- und Stockacher, in Mägenwil sind es die Gebiete Sandfoore und Wolfboden. Werden diese überbaut, so bringt es der Gemeinde neue Steuerzahler. Ob diese finanzkräftig sein werden, ist wie Kaffeesatz lesen. Aber zumindest in der Planung können die Grundlagen für eine attraktive Überbauung geschaffen werden.
In Mägenwil ist zurzeit das Mitwirkungsverfahren zum Rahmengestaltungsplan Wolfboden im Gange («Reussbote» vom 15. Januar 2021). Diese Überbauung wird die Dorfbevölkerung um rund 400 Mägenwilerinnen und Mägenwiler wachsen lassen. Einen Schritt weiter ist man beim Gebiet Sandfoore. Dort liegt der Teilgestaltungsplan «Sandfoore, Baufeld V» öffentlich auf. Auch in der Sandfoore rechnet die Gemeinde mit rund 400 neuen Einwohnerinnen und Einwohnern. Mägenwil zählt heute 2100 Einwohner, im «Vollausbau» werden es über 3000 sein, sagt Mägenwils Gemeindeschreiber Matthias Däster auf Anfrage des «Reussbote».

Früher wurde Bier abgefüllt
In einem ersten Schritt soll nun das Baufeld 5 in der Sandfoore überbaut werden. Grundeigentümer der zwei Landparzellen ist die Wegra Immobilien mit Sitz in Mägenwil. Das Areal wird heute von der Firma «Hauswartprofis» genutzt. Früher wurde hier das Bier der Brauerei Feldschlösschen, im Depot der Firma Strebel, von den aus Rheinfelden ankommenden Fässern, in Flaschen abgefüllt und danach in die Region ausgeliefert.
Auf dem rund 7000 Quadratmeter grossen Areal ist eine gemischte Nutzung vorgesehen. Neben einem Anteil von mindestens 17 Prozent für Gewerbe sollen neue Wohnungen gebaut werden. Der Anteil Gewerbe von mindestens 17 Prozent erlaubt eine höhere Nutzung des Wohnanteils. Über dem Werkhof nehmen vier lange, schmale Geschosse mehrheitlich kleine Wohnungen auf. Gehen gegen den Teilgestaltungsplan keine Einsprachen ein, so kann in einem nächsten Schritt das Baugesuch öffentlich aufgelegt werden.
Auch in den Baufeldern 1 und 3 tut sich etwas. Im Juli 2019 fand die Mitwirkung statt, demnächst sollte es in diesen beiden Baufeldern einen Schritt weiter gehen. Die Baugenossenschaft Frohes Wohnen Zürich und die Einfache Gesellschaft Strebel Mägenwil planen auf den Feldern 1 und 3 eine Wohnsiedlung.

Benedikt Nüssli

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