Lesermeinungen - Erschliessung «Flossund Stockacher» Tägerig

Fr, 05. Feb. 2021

Nach den neuesten Presseberichten im «Reussbote» und in der AZ ist es jetzt an der Zeit aufzuklären, warum die Anwohner am Grütweg bedenken haben und sich gegen den Erschliessungsplan «Floss- und Stockacher» zur Wehr setzen.
Grundsätzlich besteht kein Widerstand gegen die Überbauung des neuen Baugebietes. Im Gegenteil, auch wir wünschen uns die erhofften Steuerfranken mehr in der Gemeindekasse. Die Erschliessung aber, die lässt uns aufhorchen. Warum? Das sind die hauptsächlichsten Gründe dagegen:
Der Grütweg würde zur längsten Quartierstrasse in Tägerig. 450 Meter lang, im Norden ab der Mellingerstrasse bis in den Süden an die Wohlenschwilerstrasse. Ohne jegliche Quererschliessung ab der schwach befahrenen Kantonsstrasse.
Als Erschliessungsstrasse fürs Baugebiet mit den 85 geplanten Wohneinheiten werden nach korrekten Berechnungen bis zu 500 Fahrten täglich erwartet.
Man spricht davon, den bestehenden Grütweg, eine Sackgasse, von jetzt 5,60 Meter (davon unsinnige 60 cm Ausscheidungsfläche) auf eine gesamte Verkehrsfläche von 7,10 Meter (inkl. der Ausscheidungsfläche) auszubauen. Es gibt kaum einen Strassenzug in Tägerig mit diesem Ausmass. Selbst die vom Postauto befahrene Strasse Richtung Weidhof misst nur 5 Meter. Ab dem Gheidweg südwärts ins neue Baugebiet sind dann wieder nur 5 Meter geplant. Mit der Begründung, dass es sich da um ein familienfreundliches Wohngebiet handeln werde. Verdient der «alte» Grütweg dieses Prädikat nicht? Was sind wohl die stichhaltigen Gründe dagegen?
Wenn dieser Ausbau so realisiert würde, müsste dann auch die Einmündung in den Grütweg ab der Mellingerstrasse ausgebaut werden. Die Sichtverhältnisse sind an dieser Stelle schlecht. Die Landreserven sind da aber nicht vorhanden. Eine Erschliessung des Baugebietes in südlicher Richtung durch den Gheidweg zur Wohlenschwiler
strasse, wäre da wesentlich einfacher und günstiger zu haben. Die Baufelder nördlich des Gheidweges können über den Grütweg erschlossen werden, ohne dass dieser für teures Geld ausgebaut werden muss. Was kann denn gegen eine einfache Lösung sprechen?
Der Ausbau des bestehenden Grütwegs ist nicht Bestandteil «Erschliessung Floss- und Stockacher». Die Ausbaukosten gehen voll zulasten der Gemeinde, obwohl ursprünglich kommuniziert wurde, dass sämtliche Erschliessungskosten durch die Landeigentümer Floss- und Stockacher getragen werden. Hinzu kommt, dass die Gemeindeversammlung bereits einen Landanteil im Wert von fast 100 000 Franken unentgeltlich in das 
Projekt eingebracht hat. Leider sind wir im Rahmen des Mitwirkungsverfahren mit unseren Vorschlägen und Gestaltungsideen auf Granit gestossen, was dann, nicht verwunderlich, zu einer Beschwerde eines Anwohners geführt hat.
Wir vom Grütweg hoffen weiter, dass man sich endlich am Tisch trifft und eine für alle erträgliche Lösung der Erschliessung ausgearbeitet wird!

Familien Bicker, Fankhauser, Iseli und Rast

Anmerkung der Redaktion: Der «Reussbote» hat zur Umfrage des Gemeinderates Tägerig einen anonymen Leserbrief erhalten. Anonyme Lesermeinungen werden nicht veröffentlicht.

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