Die Aufräumarbeiten am Reussufer und am Wanderweg laufen seit heute. Es gibt viel zu tun
Es gibt kein Durchkommen beim Reussuferweg. Kurz hinter der Absperrung bei der ARA Mellingen ist bereits das Ausmass der umgestürzten Bäume zu erahnen. Mitte Januar hat der schwere Schnee unzählige Baumriesen in die Knie gezwungen. Seit heute laufen die Aufräumarbeiten.
Es ist ein Bild der Verwüstung. Auf rund sechs Kilometern liegen am Reussufer kreuz und quer Bäume. Im unteren Reusstal ist der Streckenabschnitt zwischen Mellingen und Windisch stark betroffen. Die ungewöhnlich grossen Schneemengen im Flachland vom 14. auf den 15. Januar führten zu überdurchschnittlich viel Schneebruch. «Zum Glück waren keine Wanderer unterwegs», sagt Peter Schenkel, Förster und Betriebsleiter im Forstbetrieb Birretholz. Seit heute Morgen laufen die Aufräumarbeiten. Das vierköpfige Team vom Forstbetrieb Birretholz ist vor Ort. Die Arbeiten sind nicht ungefährlich. Dies, da Bäume ineinander verkeilt und der Boden vom Regen durchgeweicht und rutschig ist. Eine grosse Herausforderung stellt auch der Abtransport des Holzes dar. Ein grosser Teil des Gebiets ist nicht mit Maschinen und Fahrzeugen zugänglich. Einige Bäume wird das Forstteam mittels Seilwinde von der oberen Kante der Reussböschung hinaufziehen und dort abtransportieren. Wo dies nicht möglich ist, werden die Bäume zersägt und im Wald belassen. Das gilt auch für den Abschnitt nach der Eisenbahnbrücke der Heitersbergstrecke mit den Altholzinseln. Das Gebiet ist ein Schutzgebiet und wird für 50 Jahre sich selbst überlassen. Trotzdem geht auch hier die Sicherheit der Reussuferwegnutzer vor.
Bäume im Wasser sind ein Risiko
Zwischen Mellingen und Windisch gibt es nicht nur auf dem Reussuferweg umgestürzte Bäume. Viele sind ins Wasser gestürzt. Treiben sie ab, können diese bei nachfolgenden Stauwehren und Brücken zu Beschädigungen oder Verstopfungen führen. Überflutungen drohen. Trotz starken Regenfällen am letzten Wochenende ging glücklicherweise der Wasserpegel der Reuss zurück und die umgestürzten Bäume wurden nicht weggespült. Für den Kanton haben deshalb die Aufräumarbeiten Priorität. Am Mittwoch waren der Gewässerbeauftragte Raphael Leder und Förster Peter Schenkel auf einer dreistündigen Besichtigungstour. Festgehalten wurde, wie die Arbeiten ausgeführt werden. Heute beginnen die Arbeiten. Von der ARA Mellingen arbeitet sich das Forstteam Baum um Baum flussabwärts vor. An einigen Stellen braucht es für die Arbeiten Sicherheitsvorkehrungen. Ist der Hang zu steil oder zu rutschig, sichern sich die Mitarbeiter mittels Kletterausrüstung. Bereits nächste Woche droht ein Unterbruch. Regenschauer sind angesagt. Um die Sicherheit der Forstarbeiter zu garantieren, kann dann nicht gearbeitet werden. Trotzdem ist der Zeitplan für die Aufräumarbeiten mit nur einem Monat veranschlagt. «Der Reussuferweg soll für Fussgänger bis Mitte März wieder offen sein», sagt Leder. Nach den Aufräumarbeiten erfolgt keine Aufforstung. Die Natur werde sich nach einiger Zeit wieder selbst regenerieren.
Debora Gattlen