Tumor kann Gomes nicht ausbremsen

Di, 02. Feb. 2021

Gemeinderat Beat Gomes fällt ab dem 10. Februar wegen einer Tumor-Operation vorübergehend aus

Er muss sich am 10. Februar einer Tumor-OP unterziehen. Beat Gomes (68) lässt sich davon aber nicht ausbremsen. Er ist zuversichtlich, dass er bald wieder auf den Beinen ist. Rundumerneuert will er im Herbst für die anstehenden Gemeinderatswahlen antreten.

Es ist bereits auf der Homepage der Gemeinde publiziert: «Gemeinderat Beat Gomes fällt vorübergehend aus. Er muss sich am 10. Februar in der Hirslanden-Klinik in Aarau einer Tumor-OP unterziehen.» Gomes wählt in seinem Leben immer den direkten Weg. Das sowohl in der Politik wie auch als Journalist. Seine Krankheit verschweigen – kein Thema. «Frecherweise hat sich der Tumor als Niere getarnt», sagt Gomes. In einer vierstündigen OP wird dieser samt einer Niere durch einen Roboter in der Hirslanden-Klinik entfernt. Nach der OP muss er sich schonen. Schwierig für den umtriebigen Gomes. So will er bereits nach kurzer Zeit seine Amtsgeschäfte von zu Hause aus weiterführen. «Die Amtsgeschäfte kann ich auch von zu Hause aus führen, Zoom sei Dank», sagt er. Bis es soweit ist, werden vorübergehend seine Stellvertretungen im Gemeinderat diese Aufgaben übernehmen. Die Sportseiten beim «Reussbote» wird er bis kurz vor seiner OP pünktlich abliefern. Da wegen Corona keine aktuellen Sportereignisse stattfinden, will er zudem für seine Abwesenheit Sportartikel vorproduzieren. Aktuelle Nachrichten werden von der Redaktion ergänzt.

Tumor per Zufall entdeckt
Wer Beat Gomes kennt, weiss, dass er nie halbe Sachen macht. Seine Ärztin entdeckte per Zufall den Tumor an der Niere. Seit einem Jahr kämpfte er immer wieder gegen Beschwerden wie Gleichgewichtsstörungen, Fieber und diffusen Schmerzen. Trotzdem gab er immer Vollgas. Er ist durch und durch ein Journalist der alten Schule. Seit 45 Jahren hat er sich dem Metier verschrieben. Ans Aufhören denkt er auch nach seiner offiziellen Pensionierung nicht. Was er während Jahrzehnten mit einem weit mehr als 100 Prozent-Job ausübte, ist heute reduziert. Trotzdem produziert er zweimal in der Woche mindestens eine Sportseite. Und das in Corona-Zeiten, in der keine Sportanlässe stattfinden. Immer wieder spürt er interessante Geschichten auf, welche die «Reussbote»-Leser vor Sportentzug bewahren. Er scheut keinen Aufwand, telefoniert in der ganzen Welt herum, um an Storys zu kommen. Zusätzlich lässt er seine umfangreichen Kontakte spielen, damit er auch in der Corona-Pause nicht in Vergessenheit gerät. Sein Wunsch für die aktuell schwierige Zeit: «Sendet mir Fotos und Infos über eure Trainings oder Sportaktivitäten. Meldet euch per Internet (Whatsapp, Instagram oder Facebook) wenn ihr irgendwo auf der Welt unterwegs seid.» Sobald es sein Gesundheitszustand wieder zulässt, will er seine hintergründigen Sportgeschichten fortschreiben. Er selbst geht von einer Rekonvaleszenzzeit von einem Monat aus. Dass er bald wieder der alte Gomes sein wird, davon ist er selbst überzeugt. «Ich habe dem Arzt gesagt, dass ich mindestens 90 Jahre alt werden will. Der Arzt hat mir bestätigt, dass dem nichts im Wege stehe.»

Ich trete wieder als Gemeinderat an
Mit dieser Voraussetzung will er auch im Herbst erneut zu den Gemeinderatswahlen antreten. Auch wenn seine Amtszeit nicht ohne «Rumpeln» ablief, hat er vom Politisieren noch nicht genug. Bekanntlich wurden ihm zwischenzeitlich alle Ressorts entzogen. Heute ist er rehabilitiert. Seine Aufgaben im Sozialbereich führt er umsichtig und gradlinig. In einer weiteren Amtsperiode will er sich weiter für seine Wahlgemeinde, inzwischen Herzensort, einsetzen. Er freut sich aber bereits auf die Zeit, in der Corona nicht mehr die Hauptrolle spielt und er sowohl als Gemeinderat wie auch als Sportjournalist wieder in der Öffentlichkeit unterwegs sein kann. Und das unermüdlich und mit vollem Einsatz. Aktuell ist er wegen der bevorstehenden OP vorsorglich in Quarantäne. «Eine Ansteckung mit Corona kann ich mir vor dem medizinischen Eingriff nicht erlauben. Sonst kann nicht operiert werden. Und das wäre fatal.» Auch wenn er noch zwei Wochen in seiner Altstadtwohnung bis zur OP ausharren muss, ist er guten Mutes. Er sagt: «Es ist wie im Zirkus: «The Show must go on!»

Debora Gattlen

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