Werden wir heimatlos?

Di, 09. Feb. 2021

In der Gemeinde Tägerig wurde vor kurzem eine Umfrage gestartet, wie sich die Bevölkerung zu einer allfälligen Fusion stellt. Damit Sie es gleich wissen, ich bin gegen eine Fusion und ich sage Ihnen auch weshalb.
Man kann mich einen alten, verknöcherten Hinterwäldler heissen, aber für mich bedeutet der Begriff «Heimat» noch etwas. Er bedeutet mir viel, sehr viel sogar! Finde ich meine Heimat noch nach einer Fusion? Und genau diese Frage wird man mir nicht beantworten können. Ich muss natürlich zugeben, es gibt Gemeinden, die finanziell bedeutend besser dastehen als Tägerig. Eine gut funktionierende Gemeinde, die selbst bestimmen kann, ist auch nicht nichts. Ich wohne viel lieber in einer Gemeinde, in welcher die Einwohnerschaft reich an Zufriedenheit ist, als in einer Gemeinde, die sich dank materiellem Reichtum alles leisten kann.
Bis jetzt wurde von den Befürwortern einer Fusion immer nur die finanziell angespannte Lage ins Feld geführt, es gibt aber auf dieser Welt noch ganz andere Werte. Genau diese Werte sind es, die der Gemeinderat künftig vermehrt öffentlich machen muss. In regelmässigen Abständen kommt das «Mitteilungsblatt» oder wie es auch immer heisst, und jedes Mal denke ich für mich, wenn es nicht erscheinen würde, wäre es kein Verlust. Macht doch die Vorzüge der Gemeinde publik. Informiert die Bevölkerung über die Tätigkeit der Behörden, der Schule, der Vereine usw. Falsche Beschei
denheit ist fehl am Platz. Nehmt euch ein Beispiel an der Gemeinde Stetten, wenn etwas Positives passiert, steht es im «Reussbote». Verkauft euch und die Gemeinde gut – aber nicht an eine andere Gemeinde!
Was man in der Gemeinde Tägerig aber unbedingt vermeiden muss, ist eine Spaltung. Die könnte es dann geben, wenn sich die «Ur-Tägliger» und die «Zuzügler» nicht auf einen gut schweizerischen Kompromiss einigen könnten. Der ist aber möglich. Ich habe in meiner aktiven Zeit fast jede Charge, die eine Gemeinde zu vergeben hat, ausgeübt. Ich kenne meine Tägliger so gut, dass sie auch in weniger rosigen Zeiten zusammenstehen und, so vermute ich, immer Tägliger bleiben wollen.

Kurt Oldani, ehemaliger Gemeindeammann und alt Grossratspräsident

Ganzer Artikel ist nur für Abonnenten verfügbar.
Kategorie: 

Stellenangebote

Immobilienangebote

Kommende Events

Weitere Angebote

Trending

1

Stetten - Weg hinter der «Krone»

Ein grosser Teil der Zentrumsüberbauung ist bereits realisiert. Der neue Fussweg hinter dem Restaurant Krone parallel zur Oberdorfstrasse ist öffentlich zugänglich und beleuchtet. Der Gemeinderat bittet die Bevölkerung, den neuen und sicheren Weg zu benützen. (gk)