Corona belastet Polizeiarbeit zusätzlich

Fr, 05. Mär. 2021

Rohrdorferberg-Reusstal: Jahresbericht mit Zahlen – auch an der Repol ging das Corona-Jahr nicht spurlos vorüber

Die Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal musste im vergangenen Jahr öfter ausrücken als im Vorjahr. Mehr als verdoppelt haben sich die Anzeigen wegen Drogen. Die Meldungen wegen häuslicher Gewalt gingen leicht zurück.

Die Pandemie hat auch die Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal im letzten Jahr vor einige Herausforderungen gestellt. Beschlüsse von Bund und Kanton, wie das Verbot von Menschenansammlungen im öffentlichen Raum, das Einhalten von Mindestabständen oder das Tragen von Masken, mussten kontrolliert und notfalls geahndet werden. Die Repol-Beamtinnen und -beamten bewegten sich bei ihren Einsätzen immer an vorderster Linie und standen täglich in Kontakt mit der Bevölkerung. Auch privat hiess es für die Mitarbeitenden, sich konsequent zu verhalten und zu schützen. Denn Ansteckungen mit dem heimtückischen Virus in den eigenen Reihen hätten die Einsatz- und Handlungsfähigkeit der Truppe eingeschränkt. «Es liegt wirklich ein ausserordentliches Einsatzjahr hinter der Repol», sagt Polizeikommandant Daniel Schreiber – über das rückblickend erfreulicherweise gesagt werden kann: Nicht ein einziges Mitglied des 15-köpfigen Teams hat sich infiziert, obwohl die Gefahr entsprechend gross war.

1659 Einsatzstunden in Mellingen
Präsenz zeigen verhindert Straftaten – nach diesem Motto handelte die Repol auch im vergangenen Jahr und patrouillierte in den zehn angeschlossenen Gemeinden. Die uniformierte Präsenz betrug dabei fast die Hälfte der Netto-Arbeitszeit. Patrouilliert wurde auch vor und nach den Bürozeiten und zusätzlich an den Wochenenden. «Die meisten Einsätze gab es in den bevölkerungsreicheren Gemeinden Mellingen, Fislisbach und Niederrohrdorf», bestätigt Kommandant Schreiber. Besonders im Sommermonat Juni, aber auch im November wurden die Spitzenzahlen verzeichnet. Allein 152 Einsatzstunden fuhr die Repol im November in Mellingen, in Niederrohrdorf 120. Fislisbach verzeichnete seine Spitzenzahl mit 141 Stunden im Juni. In Mellingen war die Repol im Jahr 2020 insgesamt 1659 Stunden unterwegs. «Dies hat auch mit Corona zu tun gehabt», erklärt Schreiber. «Wir haben vermehrt an den Hotspots geschaut und auch mehr Hinweise aus der Bevölkerung erhalten, wenn sich Menschen trotz Versammlungsverbot getroffen haben.» Zu den Hotspots zählt er das Reussufer, aber auch Waldhütten, Feuerstellen, oder die Schulanlagen in den Gemeinden. Die Repol rückte zudem aus, wenn die Einsatzzentrale der Kantonspolizei Aargau sie nach einem Anruf aufbot. In Mellingen war dies aufs Jahr gesehen 239-mal der Fall, in Fislisbach 208-mal und in Niederrohrdorf 119-mal. In allen Gemeinden steigerten sich die Einsätze, allein in Bellikon sanken sie um zwei auf 49 Einsätze. In Tägerig gab es mit 38 sogar fünf Einsätze weniger.
Was die Vergehen betrifft, waren Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz mit 577 Taten der Hauptgrund, warum die Repol eingreifen musste.

Drogendelikte nahmen zu
Allein 97 davon betrafen Übertretungen der Höchstgeschwindigkeit. «Nur» 18 betrafen das Fahren in nicht fahrfähigem Zustand. Bemerkenswert ist, dass die Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz in der Pandemie zugenommen haben, ja sich sogar mit 36 gegenüber 15 mehr als verdoppelt haben. «Auch das hat mit der vermehrten Präsenz an den Hotspots zu tun», sagt Schreiber. Fast alle Verstösse beziehen sich auf Cannabis. Harte Drogen wurden in der Repol-Region Rohrdorferberg bei Kontrollen im Aussenbreich so gut wie keine konfisziert.

Weniger häusliche Gewalt
Abgenommen haben dafür die Fälle häuslicher Gewalt, obwohl sie im Kanton durchschnittlich gestiegen sind. Musste die Repol 2019 ganze 78-mal einschreiten, war dies im vergangenen Jahr noch 66-mal der Fall. Das entspricht einem Rückgang von 15,4 Prozent. Während die Fälle der häuslichen Gewalt in allen Gemeinden sanken, stiegen sie in Niederrohrdorf und Oberrohrdorf an. In Oberrohrdorf vervierfachten sie sich beinahe (von 3 auf 11 Fälle). «Eine Erklärung dafür gibt es nicht», so Schreiber. «Das sind normale jährliche Schwankungen.»
Auch bei der Anzahl der Rechtshilfegesuche spiegelt sich die Grösse der Gemeinden wieder. Mellingen ist hier Spitzenreiter. 119-mal nahmen diverse Amtsstellen die Hilfe der Repol in Anspruch, um Zustellungen zu erledigen, Kontrollschilder einzuziehen oder weitere Aufgaben zu erledigen.

Weitere interessante Statistiken
Tierliebste Gemeinde ist Fislisbach. Hier wurde die Repol 15-mal wegen Tieren aufgeboten, fast doppelt so oft wie im Vorjahr. 75 herrenlose Fahrräder hat die Repol im letzten Jahr eingesammelt. Davon waren etwa die Hälfte noch brauchbar. Von 58 gemeldeten Velodiebstählen (2019: 44) konnten 8 an den Besitzer oder die Besitzerin zurückgegeben werden. Von 112 vermissten Gegenständen (2019: 95) konnten 67 wieder ausgehändigt werden.

Stefan Böker

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