GASTKOLUMNE

Fr, 19. Mär. 2021

Die Musikkauffrau Maja Banovic lebt in Niederrohrdorf. Ihre Welt besteht aus Musik, Literatur, Journalismus, Neurowissenschaft, Psychologie, Philosophie, Geschichtswissenschaft und Fitnesstraining.

Das amerikanische Prinzip

Meine Generation wurde vom Zeitgeist der 1980er-Jahre geprägt. Sie wissen schon: Rollschuhe, Karottenhosen und Neonfarben. Bon Jovi hatte lange Haare und Rocky war in der Form seines Lebens.
Während dieser Zeit gelang es Amerika wunderprächtig, sich in seinen Filmen als das «coole» Land zu vermarkten. Irgendwo im Nahen Osten sass stets der böse Feind mit seinen Bomben und fremdländischen Ideologien, welcher zum Schluss des Filmes jeweils von einem heldenhaften Amerikaner mit fliegenden Fahnen eliminiert wurde, meistens Chuck Norris.
Zugegeben, während der letzten Jahrzehnte hat das Image von Uncle Sam sehr gelitten. Nicht nur durch ihre Präsidenten, sondern auch durch fragwürdige Interventionen im Ausland. Dies führte dazu, dass so mancher das Land der wunderschönen Autos nicht mehr richtig ernst nimmt. Einer meiner Mitarbeitenden scherzte einst, in Amerika brauche man drei Dinge: Eine Krankenversicherung, einen Psychiater und einen Anwalt. Schade eigentlich, dass durch all den Spott die guten Seiten dieser Nation untergegangen sind, derer gibt es nämlich einige.
Mir persönlich gefällt es beispielsweise, mit welcher Selbstverständlichkeit die Menschen sich dort in Selbsthilfegruppen organisieren, miteinander über ihre Probleme sprechen und sich gegenseitig helfen.
Auch Bildung ist durch die community colleges für jedermann leicht zugänglich, und das bei geringen Kosten und einfacher Zulassung.
Auf Schwächen reitet niemand herum, stattdessen wird an den Stärken gearbeitet. Wenn ein Junge grossgewachsen ist und gut springen kann, dann wird er sich auf Basketball konzentrieren anstatt auf die Schulfächer, die ihm Mühe bereiten.
So wird aus seiner liebsten Beschäftigung seine BERUFung, die ihm auch noch viel Geld einbringt – ist das nicht grossartig?
Wie bedauerlich, dass in anderen Kulturen stets nach unten nivelliert wird. Es wird so lange an jeder einzelnen Schwäche herumgebügelt, bis man letzten Endes überall perfekter Durchschnitt ist. Als Folge davon, führt man ein durchschnittliches Leben ohne nennenswerte Höhepunkte und trauert seinen grossen Träumen nach. Jenen grossen Träumen, an deren Umsetzung der Amerikaner so lange arbeitet, bis er sie sich erfüllt hat. Das ist der Unterschied.
Wie die Tochter des letzten US-Präsidenten in einer Rede sagte: «Wenn du schon denkst, dann denke gross.»

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