GASTKOLUMNE

Di, 23. Mär. 2021

Ruth Humbel aus Birmenstorf vertritt die Mitte seit 2003 im Nationalrat. Sie ist mit Beat Näf verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Zu ihren Hobbys gehören nebst Orientierungslaufen, Skifahren und Langlauf.

Mit impfen und testen mehr Freiheiten

Nach einem Jahr Corona müssen wir noch immer mit massiven Einschränkungen leben, während in China wieder Normalität zu herrschen scheint. Der totalitäre chinesische Überwachungsstaat ist im Kampf gegen das Virus erfolgreicher als unser freiheitlich demokratischer Rechtsstaat. Es ist daher grotesk, wenn SVP- China-Freunde dem Bundesrat, namentlich Bundesrat Berset, Diktatur vorwerfen. Die Regierung zu verunglimpfen, ist eine fiese Taktik, um eigene Widersprüchlichkeiten zu kaschieren. Vor einem Jahr hat SVP- Fraktionspräsident Aeschi den Antrag auf Abbruch der Session gestellt, nachdem Nationalrätin Martullo als einzige stets eine Maske getragen hat. In der Folge hatte sich das Parlament aus dem politischen Geschehen verabschiedet. Seither sucht es seine Rolle bei der Bewältigung der Krise. Auch die Frühjahrsession stand im Zeichen von Corona. Im Covid-Gesetz wurden Unterstützungsleistungen für Härtefälle und Kurzarbeit ausgebaut sowie gegen die Mehrheit der SVP, eine gesetzliche Grundlage für einen «Covid-free-Nachweis» geschaffen.
Für Reisen in bestimmte Länder ist derzeit ein negativer PCR-Test erforderlich. Sobald der Zugang zu Impfungen allen offen steht, wird auch der Nachweis einer Impfung oder von Antikörpern nach der Genesung von einer Covid-Erkrankung als Alternative zu einem PCR-Test vorausgesetzt werden. In der EU soll noch diesen Monat ein Gesetzentwurf für einen digitalen grünen Pass für Corona-Geimpfte vorgelegt und binnen dreier Monate technisch vorbereitet werden. Für uns ist es wichtig, einen koordinierten Ansatz mit der EU zu finden.
In diesem Zusammenhang wird fälschlicherweise verschiedentlich von «Impfprivilegien» gesprochen. Es geht keineswegs um Privilegien: Wer sich impft schützt sich und schützt andere. Er/sie kann nicht schwer erkranken, belastet also das Gesundheitswesen nicht übermässig und ist kaum mehr ansteckend. Folglich müssen diese Personen ihre Freiheitsrechte zurückbekommen. Abgesehen davon geht es beim «Covid-free-Nachweis» nicht um einen «Impfpass», sondern um einen Ausweis für Geimpfte und Getestete. Den Einsatz eines solchen Ausweises sehe ich, neben Reisen, für den Zugang zu Grossanlässen, wo Masken und Abstand nicht funktionieren, wie beispielsweise an Festivals, Schwingfesten, oder auch für den Eintritt in Clubs. Wenn wir im Sommer eine gewisse Normalität zurück wollen, müssen wir die technischen Möglichkeiten nutzen und die Vorbereitungen an die Hand nehmen.

Ganzer Artikel ist nur für Abonnenten verfügbar.
Kategorie: 

Stellenangebote

Immobilienangebote

Kommende Events

Weitere Angebote

Trending

1

Ein Stück Dorfgeschichte geht zu Ende

«Rudolf’s Bäckershop» schliesst am 11. Mai endgültig die Tore. Ins Ladenlokal zieht dann ein Volg ein

Der Familienbetrieb der Rudolfs blickt auf eine fast 100-jährige Tradition in Tägerig zurück. Inhaber Hanspeter Rudolf führte die Bäckerei 30 Jahre lang. Nun geht er in Pension. Am 13. Juni eröffnet an gleicher Stelle eine Volg-Filiale.

Gemeindeschreiber Rolf Meier erinnert sich noch gut an die Zeit, als es in Tägerig noch zwei B…