GASTKOLUMNE

Fr, 26. Mär. 2021

Vroni Peterhans-Suter aus Niederrohrdorf ist Mutter von fünf Kindern. Die Bäuerin der Betriebsgemeinschaft agrino.ch ist Katechetin im Pastoralraum am Rohrdorferberg, Co-Präsidentin von «andante» sowie Präsidentin des Vereins für Kirche und Umwelt.

Übermorgen ist Palmsonntag

Dieser Tag verweist uns auf spannende Symbole. Sei es der Esel, der zu Unrecht oft als Synonym für Dummheit, Sturheit und Störrigkeit herhalten muss, weswegen auch Schimpfwörter entstanden sind. Alle können sich aber geehrt fühlen, als Esel bezeichnet zu werden, denn diese Grautiere sind genügsame und starke Lasttiere, haben einen hervorragenden Orientierungssinn. Sie sind klug, mit einem besonderen vorausschauenden Gespür für Hindernisse und Geschehnisse, was schon vielen das Leben gerettet hat.
Eigentlich können uns Esel mit ihrem Verhalten ermuntern, zu unseren Überzeugungen zu stehen, auch wenn wir damit gegen den Strom schwimmen oder handeln. Das ist nicht einfach und hat manchem «Esel» schon ungerechtfertigte Schläge eingebracht.
Am Palmsonntag werden Zweige, oder kunstvoll dekorierte Körbe und Palmbäume mit Äpfeln daran gesegnet. Die gesegneten, grünen Palmzweige sollen seit keltischen Zeiten vor bösen Gewalten und schlimmen Naturereignissen schützen. Stechpalmenblätter, die dabei auch verwendet werden, versprechen ein langes oder sogar ewiges Leben. Leider hat folgende Aussage von Ingeborg Bachmann immer noch ihre Richtigkeit: «Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler.» Denn wir verhalten uns als Menschheit immer wieder wie zu jener Zeit – beim Einzug Jesu in Jerusalem. Die einen schwenken Zweige und jubeln ihrem König, der symbolträchtig nicht auf dem hohen Ross, sondern auf einem Esel mit seinen genannten Eigenschaften geritten kommt, als Fangemeinde zu. Damit zeigen sie mutig und offen ihre Überzeugung. Andere fühlen sich dadurch bedroht , finden das ungemütlich und wollen diesen Störefried beseitigen.
Wenn ich die Weltnews verfolge, passiert das tagtäglich in all den Demonstrationen für oder gegen eine Regierung, ein Gesetz oder eine Ungerechtigkeit. Konzentrieren wir uns doch im Moment eher auf die mit Glaubens-Brauchtum und Kultur reich gefüllte Woche bis Ostern. Denn das öffnet unsere Sinne, genau wie Kunst, Sport und Musik. Das kann uns bis ins Innerste gut tun und somit unser Immunsystem stärken, eine der immer noch wichtigsten Vorbeugungsmassnahmen zur Verhinderung des Krankwerdens. Wenn wir als Gesellschaft gesund bleiben wollen, braucht der Mensch ein Gleichgewicht von Sorge sowohl für den Körper wie auch für die Seele, auch Geist oder Herz oder «Gmüet» genannt.

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