Die 74. Generalversammlung des Jodelchors wurde per Zoom durchgeführt. Es klappte vorzüglich
Sie proben seit Corona jeden Dienstag online. Nun folgte ein weiterer Schritt: Die GV wurde mit «Zoom» abgehalten. Als Überraschung wurde Frieda Friedrich zu 50 Jahre Chor-Mitgliedschaft gratuliert.
Der Jodelchor versteht es auch online zu feiern. Und das taten die Mitglieder nach der GV zusammen mit der Jubilarin Frieda Friedrich via Video-Konferenz ausgiebig. Die letzten Chormitglieder, darunter war auch die Jubilarin, loggten sich erst gegen 23.30 Uhr aus. Friedrich verfolgte zusammen mit Chormitglied Trudi Rubi die GV live vor dem Computer. Sie hatte keine Ahnung, dass ihr 50-Jahr-Chorjubiläum an der GV als Überraschung geplant war. Kurz nach 20 Uhr war es dann soweit: Die Präsidentin Monika Koch gratulierte ihr mit einer kleinen Rede über Zoom. Trudi Rubi überreichte der Jubilarin vor Ort den Blumenstrauss. Damit war aber noch nicht genug. Eine weitere Überraschung folgte. Die Vizepräsidentin des Nordwestschweizer Jodlerverbandes (NWSJV), Karin Ramseyer, wurde in die Zoom-GV zugeschaltet. Sie ehrte Frieda Friedrich mit einem Gedicht für 50 Jahre Verbandsmitgliedschaft. Als Andenken überreichte ebenfalls Trudi Rubi stellvertretend die Ehrenplakette und das Goldabzeichen. Per Zoom stiessen alle Chormitglieder mit Frieda Friedrich auf das Jubiläum an.
Aktives Chormitglied seit 50 Jahren
Seit Frieda Friedrich vor 50 Jahren dem Jodelchor Mellingen beitrat, war sie stets eine sehr aktive Jodlerin und Helferin. Dies treu nach ihrem Lebensmotto: «Gib was du hast, es kommt vieles zurück.» Dank ihrer schönen Stimme hat sie nicht nur im Chor gesungen, sondern viele Jahre auch im Duett. Die Teilnahme an Jodlerfesten war für sie immer eine Ehrensache und sie nahm jeweils mit grosser Freude daran teil. Nebst ihrem gesanglichen Engagement spielte sie viele Jahre beim damals choreigenen Theater mit. Ihre Rollen spielte sie mit viel Engagement und noch mehr Herzblut. «Frieda, war ‹DIE› gute Seele, wenn es um Mithilfe im Verein ging», sagt Monika Koch. «Sie war mit Rat und Tat, selbstgebackenem Zopf und Brot und Blumen aus dem Garten jederzeit und gerne zur Stelle.» Inzwischen tritt Friedrich etwas kürzer im Chor. Sie hat in die «gmüetlich Jodle-Gruppe» gewechselt. Die Proben als Aktivmitglied und Teilnahmen an Jodlerfesten fallen weg. Langweilig wird es ihr aber trotzdem nicht. Ihre Enkelkinder nehmen nun einen besonderen Platz in ihrem Leben ein.
Bereits am Vormittag vor der GV war Vizepräsidentin Margrith Hübscher mit Blumen unterwegs. Sie gratulierte Priska Nüssli zu 40 Jahren Chormitgliedschaft. Draussen am Gartentisch wurde coronakonform zusammen auf das Jubiläum angestossen.
Online GV ist keine Hexerei
Im blauen Vereins-T-Shirt loggten sich vor einer Woche um 19.30 Uhr alle Mitglieder pünktlich ein. Für alle war es eine besondere GV. Nicht weil sie online durchgeführt wurde,– darin haben die Sängerinnen und Sänger längst Übung, – sondern wegen des Jubiläums. Die Traktanden wurden zügig erledigt. Der Jahresbericht der Präsidentin war für einmal nicht gefüllt mit Berichten von frohen Auftritten und gemeinsamen Erlebnissen. Dafür mit all dem, was der Jodelchor Mellingen im Corona-Jahr 2020 an Herausforderungen gemeinsam in Angriff genommen hatte. So zum Beispiel die erfolgreiche Suche nach einer neuen Dirigentin und Mitgliedern, das Aufgleisen der digitalen Chorproben, das Produzieren eines Jodelliedes auf Distanz und das Weiterpflegen der Kontakte untereinander. Ein Blick in das kommende Vereinsjahr wurde ebenso gewagt. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie mussten bereits die Heimatabende Ende April wieder abgesagt werden und auch das als Ersatz geplante Jodel-Open Air wird wohl nicht stattfinden können. Der Jodelchor hofft, dass bald wieder gemeinsam draussen geprobt werden darf und Auftritte im zweiten Halbjahr möglich werden. Geplant ist, dass der Jodelchor die Jodlermesse von Ernst Marty in verschiedenen Kirchen der Region singen wird. Auch der traditionelle Raclette-Plausch am ersten Samstag im November soll, wenn möglich, stattfinden.
Debora Gattlen