Fredy Wächter stellt 32 Bilder vom 1. März bis am 2. April in der Gemeindegalerie in Spreitenbach aus
Die Corona-Pandemie hat ihn beflügelt. Statt Golfbälle zu schlagen, schwang er in seinem Atelier den Pinsel. Entstanden sind verschiedene Porträts. Fredy Wächter verleiht dabei Augen und Händen eine besondere Ausdruckskraft.
Verträumt hört die Muschelsucherin dem imaginären Rauschen des Meeres zu. Das Bild ist das neuste Werk von Fredy Wächter. Obwohl bereits die Ausstellung in Spreitenbach komplett ist, juckte es ihn weiter in den Fingern. Seit Corona habe er eine ausgeprägte Schaffensphase, sagt der Künstler. Davor hatte er eine dreijährige Schaffenspause eingelegt. Er widmete sich während dieser Zeit vermehrt seiner zweiten Leidenschaft, dem Golfen. Diese teilt er mit seiner Frau Gaby Wächter, seit sie als Werklehrperson pensioniert wurde. Corona verhängte dem Paar eine Zwangspause. Mit der Pause erwachte die Leidenschaft Bilder zu malen bei Fredy Wächter neu. Seine Inspiration holt er sich von Fotos in Zeitschriften oder in Beiträgen anderer Medien. Für die Ausstellung in Spreitenbach hat er 32 seiner Bilder ausgesucht. So auch das Bild der französischen Sopranistin Julie Fuchs. Ihr neckischer Blick fiel ihm auf einem Foto auf. Er bannte diesen ausdrucksstark mit Ölfarben auf die Leinwand. Bluessängerin Justina Lee Brown trat im «Tradinoi» in Mellingen auf. Wächter hörte sich nicht nur ihr Konzert an, sondern malte sie bereits im Vorfeld. Zum Konzert hing das Gemälde der Sängerin an der Wand. «Das Bild hat ihr sehr gut gefallen», sagt er. Das Lieblingsbild seiner Frau Gaby Wächter ist das Porträt von Kwame. Er ist die Hauptfigur in einem Roman eines israelischen Schriftstellers. «Er strahlt mit seinen Augen eine aussergewöhnliche Zufriedenheit aus», sagt Gaby Wächter. Es gibt aber auch Porträts von Sportlern. So auch von Corinne Suter. Die Abfahrtsweltmeisterin malte Wächter nicht mit Skidress, sondern als Schneeprinzessin mit Schneeflocken. Wichtig ist Wächter, den Charakter der Person zu treffen. Die Augen und Hände seiner Porträts sind stets ausdrucksstark. Harmonisch verfliessen die Konturen der Haare und der Kleidung zu einer Einheit. Bei einigen Porträts verwendet er dafür eine Wischtechnik. Sein Anspruch ist gross, zuweilen fragt er auch seine Frau Gaby nach ihrer Meinung. Er schätzt ihre sachliche Kritik, um seine Werke zu perfektionieren.
Vom 1. März bis am 2. April sind seine Bilder während den Öffnungszeiten der Gemeinde zu sehen. Wegen Corona wird auf eine Vernissage verzichtet. (dg)