Mit Akkubohrer und Schaufel in den Ruhestand

Di, 23. Mär. 2021

Stefan Schnegg geht nach 24 Jahren frühzeitig in Pension. Er wird sich künftig mehr seinen vielfältigen Hobbys widmen

Er war sichtlich gerührt, als er in Begleitung seiner Frau Brigitte den Pausenplatz betrat. Alle Kindergarten- und Primarschulklassen waren anwesend, um ihren Hauswart Stefan Schnegg zu verabschieden.

Sie sassen auf dem neongrünen Sofa – umgeben von Kindergärtlern und Primarschülern und deren Lehrpersonen. Wegen Corona war die Feier anders, aber trotzdem herzlich gestaltet. Gemeindeammann Wädi Koch: «Du bist heute mit gemischten Gefühlen hier. In Zukunft wird dir aber sicherlich mehr Zeit für deine geliebten Berge und für die Musik bleiben.» Profitiert habe die Schule vom umfassenden Wissen, über das Schnegg verfügte. 24 Jahre war er mit vollem Einsatz der Chef-Hauswart. Seine letzte grosse Herausforderung bewältigte er zusammen mit den Lehrpersonen und der Schulleitung nach dem letzten Lockdown – der Umzug in das neue Schulhaus Riedmatt 3. David Erne, Schulleiter der Primarschule, sagte: «Stefan hat die Anliegen der Schule stets ernst genommen. Dies, obwohl er mit unterschiedlichsten Ansprüchen von verschiedensten Seiten, wie Primarund Oberstufe, Schüler und Kindergärtler, Lehrpersonen, Schulleitung, Tagesstrukturen, Vereine und Gemeinderat konfrontiert wurde. Schnegg habe stets den Überblick behalten. «Er verstand es zu helfen, zu organisieren, zu priorisieren oder einfach zuzuhören. Drei Jahre vor der offiziellen Pensionierung, beschloss Schnegg in den Ruhestand zu gehen. «Eigentlich ist es für uns nicht richtig vorstellbar, wie es sein wird ohne ‹unseren Stefan›, sagte Erne. Als Geschenk überreichte er dem Jungpensionär einen Akkubohrer.

Jugendfeste und Schullager
Stefan Schnegg half auch bei den Jugendfesten im Dorf mit oder nahm als Begleitperson an Schullagern teil. Da wegen Corona weniger Vereinsanlässe stattfanden, fiel von dieser Seite weniger Aufwand an. So habe er sich bereits ein wenig auf seine Pension vorbereiten können, sagt er. Die Stelle als Hauswart trat er vor 24 Jahren an. Sie war damals offiziell ausgeschrieben. Der gelernte Metallbauschlosser erhielt den Zuschlag. Den Entscheid, Hauswart in seiner Heimatgemeinde zu werden, hat er nie bereut. «Es ist ein vielseitiger Beruf». sagt er. Unterstützt wurde er von einem siebenköpfigen Reinigungsteam im Teilzeitpensum und von seinem Stellvertreter Ramsey Sun. Dieser unterstützt ihn seit 13 Jahren und ist seit gestern Montag, nun sein Nachfolger. Harry Battaglia wird sein Stellvertreter.

Skifahren und Musik als Hobby
Letzten Donnerstag war der letzte Arbeitstag von Stefan Schnegg. Am Wochenende fuhr er zusammen mit seiner Frau in den Urlaub in die Berge. Skifahren und Wandern sind angesagt. Eine grosse Passion von ihm ist die Musik. Er spielt Baritonsaxofon beim Musikverein. Wegen Corona sind aktuell die Proben auf Eis gelegt. Er freut sich aber bereits darauf, wenn Proben und Auftritte wieder möglich sind. Eine weitere Passion von ihm ist das Produzieren von Videos und Filmen, sowohl von seiner Familie als auch von Anlässen des Musikvereins. Vermehrt will er auch seinen Garten geniessen. Die ebenfalls als Abschiedsgeschenk überreichten Gartengeräte werden ihn jeweils beim Gärtnern an die Verabschiedung erinnern.

Debora Gattlen

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