Judith und Alex Füglistaller erweitern ihre Produktepallette mit Pastmilch direkt ab Hof
Sie haben den Pasteurisier-Automat im Januar 2020 an der Landwirtschaftsausstellung gesehen. Sofort waren sich Judith und Alex Füglistaller einig, der Automat passt auf ihren Nüeltschehof. Mit ihm wird nicht nur Milch pasteurisiert.
Milch möglichst naturbelassen geniessen, das war auch bisher bei der Familie Füglistaller möglich. Bis anhin verkauften sie direkt ab Hof Rohmilch von ihren Kühen. Diese musste die Kundschaft zu Hause selbst abkochen, um allfällige Keime abzutöten. Mit dem neuen Pasteurisierautomat fällt dieser Schritt weg. Die Milch wird direkt in der Maschine in einem Chromstahltank kurz auf 74 Grad erhitzt und danach wieder auf vier Grad gekühlt. Da sie nicht homogenisiert ist, rahmt sie in der Flasche auf. Kurzes Schütteln vor dem Gebrauch ist daher angesagt. Mit diesem äusserst schonenden Erhitzungsvorgang ist die Milch nicht nur schmackhafter, sondern auch bekömmlicher als hocherhitzte Milch. Trotzdem hält die Pastmilch ab Hof zehn Tage im Kühlschrank. Die Milchproduktion ist auf dem Nüeltschehof der Hauptbetriebszweig. Ein Teil wird direkt über den Hofladen vermarktet. Ab 1. April werden die Pastmilch und neu auch Joghurts im Volg Wohlenschwil und in der Landi Lenzburg erhältlich sein.
Joghurts von der gleichen Maschine
Der Hofladen auf dem Nüeltschehof wird seit Corona zusätzlich auch von Neukunden besucht. Alex und Judith Füglistaller hoffen, dass nach der Pandemie der Trend weiter anhält. Sie können aber seit langer Zeit auf eine treue Kundschaft zählen. Nachdem sie den neuen Pasteurisierautomat angeschafft hatten, wollten sie nicht nur Milch in Einliterflaschen anbieten, sondern auch Joghurts. Mit der Maschine ist das eine einfache Angelegenheit. Aus 30 Litern Milch werden 150 Joghurts gewonnen. Dafür wird die Milch auf 80 Grad erhitzt und danach sechs Stunden auf 44 Grad temperiert. Alex Füglistaller gibt während dieser Zeit die Joghurtkulturen dazu. Sie sorgen dafür, dass die Milch zu Joghurt wird. Je nach Kultur, schmeckt das fertige Produkt anders – cremig, sauer oder sogar leicht süsslich. Die Füglistallers wählten diese nicht selbst aus. Sie liessen ihre Kundschaft wählen, welche Sorte am besten schmeckt. Sie wird nun verwendet. Bevor das fertige Joghurt von Hand in 180 Gramm-Gläser abgefüllt wird, wird ein Konzentrat aus eigenen Früchten wie Zwetschgen, Kirschen oder auch Himbeeren eingefüllt. Dieses stellt Judith Füglistaller her. Zusätzlich im Angebot ist auch eine Mocca-Variante. Vor dem Verzehr heisst es nur noch umrühren und geniessen.
Debora Gattlen