Vier Mädchen schaffen den Abfall weg

Di, 16. Mär. 2021

Statt zu spielen, sammeln vier Primarschülerinnen weggeworfene Dosen, Pet-Flaschen und Zigaretten ein

Vier Mädchen imponieren dem Gemeinderat mit einer Aktion, die das Dorf ein bisschen sauberer macht. Dafür erhalten sie ein Päckchen mit der Post und ein herzliches Dankeschön.

Littering steht im Zentrum dieser kleinen Geschichte. Aber anders als sonst bei diesem Thema dürfte das, was es hier zu erzählen gibt, wohl vielen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Vier Freundinnen – alle besuchen die vierte Klasse in Mägenwil – haben nämlich einen Nachmittag lang Abfall in ihrem Dorf eingesammelt. Wie die vier Mädchen dazu kamen, erzählt die 10-jährige Sophia: Ihre Freundin Leah habe die Idee gehabt, sagt sie. «Im Klassenchat habe ich dann gefragt, wer Lust hat, mit uns ‹Güsel› im Dorf aufzusammeln.» Timea und Lorena gefiel die Idee, beide machten sofort mit. Timea ergänzt, dass sie alle vier sehr gerne Tiere hätten und nicht wollten, dass sich zum Beispiel ein Fuchs oder eine Katze an Glasscherben verletze, die auf dem Boden liegen.

Was besonders eklig war
An einem schulfreien Mittwochnachmittag sind daraufhin die vier Primarschülerinnen losgezogen, ausgerüstet mit Plastikhandschuhen und einer Rolle kleiner Plastiksäcke, um ihr Dorf von viel achtlos Weggeworfenem zu befreien.
«Leah und Timea kannten eine gute Stelle, wo sich in einem Gebüsch sehr viel Abfall angesammelt hatte», sagt Sophia. Alles, was dort irgendwie in Reichweite lag, hätten sie in die mitgebrachten Plastiksäcke entsorgt. Viele Zigarettenstummel, viele leere Plastikflaschen, Glasscherben und auch eine volle Weinflasche. Besonders eklig gewesen sei eine Plastikbox mit Teigwaren sowie eine Ice-Tea-Flasche. In beiden war der Inhalt komplett verschimmelt. Sie hätten, sagt Sophia, auch diesen Abfall in ihre Säcke gepackt. Das sei zwar nicht sehr angenehm gewesen, fügt Timea an, aber sie hätten eine Greifzange dabei gehabt und alle hatten Handschuhe an. Zwei Stunden lang haben sie Müll eingesammelt. Letztlich sei das auch lustig gewesen und habe Spass gemacht, sagen beide.
Rund zwanzig Plastiksäcke wurden bei dieser Müll-Sammelaktion voll. Die Schülerinnen brachten alle Säcke zum Gemeindehaus und ernteten dort für ihren spontanen Einsatz viel Lob. Auf der Gemeindewebseite steht: «Dieser freiwillige Einsatz hat dem Team der Gemeindekanzlei und dem Gemeinderat sehr imponiert und verdient ein grosses Dankeschön!»
Besonders gefallen hat Gemeinderätin und Vizeammann Marlène Fehlmann die Eigeninitiative der Schülerinnen: «Die Idee zu dieser Aktion kam von den Mädchen selber.» Im Namen des Gemeinderates habe sie allen einen Dankesbrief und eine süsse Überraschung geschickt. Sophia sagt, dass sie sich sehr darüber gefreut habe, auch, weil sie nur selten Pakete mit der Post erhalte.

Heidi Hess

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