«Langsam nervt es einfach»

Fr, 09. Apr. 2021

Im Fragebogen macht der Osterhase seinem Ärger Luft – manchmal hat er die Nase voll

Seit er denken kann, ist Johannes Hase im Reusstal als Osterhase unterwegs. Im Interview entpuppt sich das beliebte Festtags-Tier als gar nicht mal so angenehmer Zeitgenosse, dem schnell der Kragen platzt – vor allem bei bestimmten Fragen.

Herr Hase, alles gut?
Ich bin der Johnny. Herr Hase, so ein Quatsch. Nenn mich Johnny. Meine Freunde nennen mich Johnny.

Alles klar, dann Johnny. Ich bin der Stefan. Irgendwie siehst du nicht so happy aus. Ostern gut überstanden?
Ich fand es mega anstrengend, das muss ich wirklich sagen. Ich habe so schon genug Stress, dann muss ich nicht auch noch mit Maske herumlaufen. Und auch sonst: Weniger Kontakte, weniger Streicheleinheiten. Die Arbeit ist dennoch dieselbe geblieben, aber anstrengender halt.

Also Eier gefärbt, Eier versteckt?
Klar, was sonst? Sehe ich aus wie der Weihnachtsmann?

◆ Ich stelle mir das in der Tat nicht leicht vor. Auf der anderen Seite: Die paar Tage im Jahr kann man ja wohl Vollgas geben, mit oder ohne Maske ...
Hör mal zu: Wenn du mir jetzt schlau kommen willst, können wir das Interview auch gleich lassen. Mein Job ist stressig genug, und wenn du das nicht glaubst, dann probier es doch selbst einmal.

Na ja, da fehlt mir die Expertise, fürchte ich. Aber als Journalist ist es auch so, dass man manchmal Gas geben muss, um eine Deadline einzuhal ten. Ich kann also in dieser Sache mit dir fühlen.
So, so, mit mir fühlen. Wenigstens quatschen dich die Leute nicht die ganze Zeit voll.

Das würde ich jetzt so nicht sagen, mit Menschen zu reden ist ein Teil meines Jobs ...
Aber nicht wie bei mir. Kaum werde ich irgendwo erkannt, muss ich für Fotos posieren, alle wundern sich, ob ich echt bin, die Kinder zupfen an mir rum, die Leute lassen mich einfach nicht in Ruhe.

Gut, das kann ich jetzt ein bisschen verstehen. Jeder braucht mal Zeit für sich. Wo findest du Ausgleich? In der Natur? Im schönen Reusstal?
Am schönsten ist es in meiner Stammkneipe am Tresen.

Wie bitte? Ich dachte immer, du wärst so ein richtiger Naturbursche ...
Natur, Natur. Ich bin in der Natur geboren. Was ich in meiner Freizeit will, ist ein kühles Bier an einem ruhigen Ort, ohne dass mir Krethi und Plethi die Ohren vollsülzen. Ausserdem, wie gesagt, ich kann mich nirgends blicken lassen, ohne dass es einen Volksauflauf gibt.

Wo ist denn deine Lieblingskneipe?
Als ob ich dir das verraten würde. Soll schliesslich meine Lieblingskneipe bleiben.

Hört sich ja ziemlich traurig an. Aber du musst doch ein paar Freunde haben, die dich unterstützen?
Mach dir mal keine Sorgen, ich hab genug Freunde. Und eine tolle Freundin.

Und was unternehmt ihr so zusammen? Treibt ihr Sport?
Was man halt so macht. Ab und zu ins Kino gehen. Aber das geht ja auch nicht mehr.

Was macht deine Freundin so? Was ist sie von Beruf?
Sie ist Floristin und kann die schönsten Osternester bauen.

Okay, aber es gibt ja mehr im Leben als die Arbeit. Wenn ihr mal ausgeht, dann eher Dönerbude oder Nobelrestaurant?
Wir sind Rohköstler, von daher essen wir meist daheim.

Du als Filmfan: In welchem Film würdest du gerne mitspielen?
So eine dumme Frage. Wie wäre es mal mit Recherchieren? Ich habe schon in zig Filmen mitgespielt.

Ach so ... dann eben Reisen. Wohin würdest du gerne einmal reisen?
Auf jeden Fall nicht auf die Osterinsel.

Aber die hat doch mit Ostern gar nichts zu tun ...
Okay, jetzt reicht es mir. Ist heute Tag der Besserwisser, oder was? Ciao!

Interview: Stefan Böker

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