GASTKOLUMNE

Fr, 16. Apr. 2021

Seit ihrer Jugend schreibt Susanne Stranieri aus Mellingen Texte und Gedichte. 2017 veröffentlichte sie ihren Erstling «ein-mitten». Dank ihrem Hund lüftet sie täglich ihren Kopf und sortiert Gedanken. Ein Natel hat sie nie dabei, denn zu modernen Möglichkeiten pflegt sie eher ein kompliziertes Verhältnis, «Jeno».

Zu viele Köche …

… verderben den Brei. Sie kennen es, das Sprichwort.
Auch ich bin nicht mit jeder Massnahme einverstanden und mache mir meine eigenen kritischen Gedanken.
Das «Amen» für meine Theorie möchte ich aber in diesem Fall denn doch nicht übernehmen. Auch all die Besserwisser würden wohl schnell klein beigeben, wenn sie öffentlich hinstehen und die ganze Verantwortung für ihre Behauptungen umsetzen und tragen müssten. Was wissen wir denn schon? Ausser, dass es in dieser Situation weder eine Garantie noch eine Sicherheit für Entscheidungen gibt. Die Auswirkungen sind wechselhaft wie das Wetter. Trotzdem fordert die Bevölkerung von der Führung natürlich die richtige Führung. In dieser angespannten Lage, dem Druck von unterschiedlichen Bedürfnissen, Forderungen und Meinungen standzuhalten und die Richtung zu bestimmen, braucht es Mut, Geduld und einen breiten Rücken. Das «Trötzele» und die zum grössten Teil verständliche Unzufriedenheit der Leute machen eine klare Durchsetzung für den Bundesrat zur Tortur.
Auch ohne uns Untertanen ist es kaum möglich, den Mix von Politik, Forschung und Wirtschaft unter einen Hut zu bringen. Und so entstehen Ungereimtheiten, die der Bürger hinterfragt und ihn verunsichert. Also was denn jetzt? Alles auf oder alles zu? Schulen ganz oder gar nicht schliessen? Maskenpflicht für alle, oder nur für Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren? Restaurant zu, Warenhäuser auf? Mehr Respekt vor der Impfung oder vor dem Virus? Und so weiter und so weiter.
Ein klares Diktat wäre hier mit Sicherheit von Vorteil. Aber eben. Wir sind eine Demokratie und würden auch das nicht akzeptieren.
Da ist der verbitterte Selbstständige, der in Bern «obe» gerne einmal aufräumen möchte. Und hier die junge Angestellte eines Modegeschäftes, die auf meine Bemerkung «gäll äntli chönder weder schaffe» sorgenfrei antwortet: «Von mir aus könnte es noch eine Weile so weitergehen. Ich habe es genossen.» Schwierig, diese Antwort zu akzeptieren. Und doch … ich verstehe beide Seiten.
Auch unsere von der Mehrheit demokratisch gewählten Volksvertreter haben unterschiedliche Gedanken, Ängste und Zweifel. Es gibt keinen Zauberstab für die richtige Lösung. Trotzdem müssen sie Prioritäten setzen und den Weg weisen. Es wäre nur fair, auch diese Seite einmal zu berücksichtigen, bevor man seine ganz sicher auch gerechtfertigte Unzufriedenheit kundtut.

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