Höhenmeter statt Charity-Tag

Di, 13. Apr. 2021

Unser Fragebogen: Neun Antworten von Nicole (Niggi) Wiederkehr, Oberrohrdorf

Nicole Wiederkehr gründete zusammen mit ihrem Mann das Hilfsprojekt «Niggi hilft Togo». Ihr neustes Projekt heisst «Höhenmeter für Togo».

Frau Wiederkehr, Ihr neustes Projekt heisst «Höhenmeter für Togo». Was kann man sich darunter vorstellen?
Niggi Wiederkehr: Wir wollen damit aufzeigen, dass wir nicht nur die hohle Hand machen, sondern vorgängig eine spezielle Herausforderung annehmen und in Vorleistung gehen wollen. Dies mit der nicht ganz einfachen Besteigung des Kilimanjaro auf 5895 Meter über Meer.

Also ein Gipfelsturm anstelle eines Charity-Tages. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?
Meine Schwester und mein Schwager sind aktive Triathleten. Mein Mann und ich tendieren eher in Richtung «Couch Potatoe» und Hobbywanderer. Im vergangenen Herbst hat mir meine Schwester eine SMS geschrieben mit der Idee einer gemeinsamen Besteigung des Kilimanjaro. Gerechnet hat sie natürlich mit einer lachenden Absage. In Wirklichkeit haben wir innert 30 Sekunden zugesagt.

Wie oft trainieren Sie?
Tja, so kann sich das Leben ändern. Vom Hobbywanderer zum intensiven Trainingsaufwand. Wir lassen uns von Beny Treier, BT Coaching in Othmarsingen trainieren und er stellt uns wöchentliche Trainingspläne zu, die wir seit zwei Monaten sehr genau einhalten. Es sind vier Trainings pro Woche angesagt unterteilt in Kraft, Ausdauer und allgemeine Fitness.

Wie weit sind Sie punkto Fitnessstand?
Es ist erstaunlich festzustellen, wie schnell sich der Körper positiv verändert bei richtigem Training.

Wie zuversichtlich sind Sie, dass Sie den Kilimanjaro erklimmen?
Wir sind überzeugt, dass wir es schaffen können. Es wird sehr hart. Der Gipfeltag beginnt um Mitternacht und dauert mit Auf- und Abstieg zwischen 14 und 16 Stunden. Die Höhenkrankheit ist die grosse Unbekannte.

Wie kann ich spenden?
Am einfachsten über das Formular auf www.niggi-hilft-togo.ch/kilimanjaro. Es ist ganz einfach: Zum Beispiel einen Rappen auf Niggi ergibt bei erfolgreicher Besteigung Fr. 58.95. Schaffe ich nur 3560 Höhenmeter ergibt sich eine Spende von Fr. 35.60. Selbstverständlich darf man auch mehrere Rappen auf jeden der vier Expeditionsteilnehmenden setzen: Rolf, meinen Mann, Claudine, meine Schwester, und ihren Mann Roger sowie mich.

Spenden ist so eine Sache. Bezahle ich mit meiner Spende eine schöne Ferienreise nach Afrika?
Die Reise auf den Kilimanjaro wird selbstverständlich komplett privat bezahlt. Sämtliche administrativen Kosten werden ebenfalls von meinem Mann und mir zu 100 Prozent selber bezahlt. Es sind 100 Prozent der Spendengelder, die ins Projekt fliessen.

Wie ist «Niggi hilft Togo» entstanden?
Als mein Chef, Dr. med. Armin Junghardt, AugenarztpraxisPlus in Baden, wo ich als Operationsassistentin arbeite, sich entschieden hatte, im 2014 in Togo humanitäre Einsätze zu tätigen, war ich sofort Feuer und Flamme und mit dabei. Die offizielle Stiftung meines Chefs heisst «ToGo opening eyes» und da mein Mann und ich ein grosses Beziehungsnetz haben, durften wir die Unterorganisation «Niggi hilft Togo» gründen.

Welche Projekte haben Sie Stand heute ausgeführt? Welches sind Ihre Ziele?
Bisher haben wir Hunderte von erfolgreichen Operationen ausgeführt. Wir haben zwei togolesische Ärzte in der Schweiz ausgebildet, sodass sie auch ohne uns Katarakt-Operationen ausführen können. Weiter werden wir auch Fachpersonal in Togo ausbilden. Die Menschen sind sehr lernbegierig und nach 6 Jahren dürfen wir mit Freude auch festhalten, dass sie zu den medizinischen Geräten und dem Material grösste Sorge tragen. Unser grosses Ziel ist der Aufbau eines Spitals mit Hauptkompetenz Augenheilkunde. Dafür benötigen wir rund 1,5 Millionen Franken. Dafür können wir in Togo ein tolles Spital mit allem Drum und Dran realisieren. Hilfe zur Selbsthilfe mit sehr langfristiger Begleitung, so könnte man unser Motto umschreiben.

Interview Benedikt Nüssli

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