Möwen bringen das Meer ins Dorf

Fr, 16. Apr. 2021

Letztes Jahr hatten die Möwen die Nachbarschaft belästigt, nun wird auf dem Denner-Dach gebaut

Über dem Dach des Denner-Verteilzentrums in Mägenwil kreisen seit einigen Tagen wieder Mittelmeermöwen. Von den Arbeiten auf dem Dach lassen sie sich nicht stören.

Die Vogelwarte Sempach hatte im letzten Frühling 370 Vögel mit Jungvögeln in Mägenwil gezählt. Ob bereits alle Mittelmeermöwen den Weg zu ihrem Brutplatz zurückgelegt haben und in Mägenwil eingetroffen sind, ist unklar. Fest steht: Die Vögel sind wieder da – und das in grosser Zahl. Man sieht sie über dem Dach des Denner-Verteilzentrums kreisen, man hört sie auch kreischen. Wer ein bisschen Meer im Mittelland will, dürfte in den nächsten Monaten in Mägenwil genau richtig liegen – die Geräuschkulisse passt. Schwieriger wirds für alle diejenigen, die die grosse Kolonie als Plage erleben. Denn von den Arbeiten, die Denner derzeit auf dem Dach ausführen lässt, lassen sich die Möwen kaum stören. Gegenüber den Arbeitern verhalten sie sich auch nicht aggressiv. Das zumindest sagt Thomas Kaderli, Mediensprecher bei Denner. Zurzeit werden Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach installiert und im Innern des Gewerbehauses wird das Hochregallager modernisiert. Die Arbeiten für das Hochregallager erfolgen unter anderem von oben mittels Kran durch eine Öffnung im Dach. «Diese Arbeiten waren von langer Hand geplant», sagt Kaderli. Noch bevor die Möwen im Dorf ein Thema gewesen seien. Zum einen wolle Denner mit Photovoltaik nachhaltigen Strom produzieren, zum anderen seien die Anforderungen ans Hochregallager permanent gestiegen. Die Arbeiter und die Möwen kämen gut aneinander vorbei, meint Kaderli: «Für Denner stimmt es so.»
Von April bis Mai brüteten die Mittelmeermöwen in den letzten Jahren auf dem grossen Kiesdach, als wären sie auf einer ruhigen Insel. Ungestört vermehrten sie sich. Jetzt kehren sie in grösserer Zahl zurück. Sollten sie sich trotz der Arbeiten auf dem Dach einnisten, dann ist in der Nachbarschaft noch etwas Geduld gefragt.

Heidi Hess

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