Michelle Heimberg unterwegs zu ihrer härtesten Prüfung

Di, 27. Apr. 2021

Wasserspringen: Sie kämpft in Japan um die Olympia-Qualifikation

Michelle Heimberg ist gestern nach Japan abgereist. Die beste Schweizer Wasserspringerin kämpft in Tokio unter extremen Bedingungen für die Olympia-Teilnahme in diesem Sommer.

Die Koffer waren gepackt. Der Flug längst gebucht. Ob sie das Flugzeug nach Tokio aber tatsächlich besteigen würde, das blieb bis beinahe zuletzt ungewiss. Denn die Coronazahlen in Japan sind am Steigen. Für den vergangenen Sonntag wurde der Notstand ausgerufen. Die Austragung von Olympia-Qualifikationswettkämpfen in Tokio stand auf der Kippe. Am vergangenen Samstagnachmittag kam schliesslich die erlösende Nachricht aus Japan: Der Wettkampf im Rahmen des Weltcups soll am 1. Mai in Tokio stattfinden.
Auf dieses Ziel hin hat die mittlerweile 20-jährige Fislisbacher Wasserspringerin jahrelang hingearbeitet. Als die Olympischen Sommerspiele letztes Jahr wegen Corona um ein Jahr verschoben wurden, sah Michelle Heimberg das als Chance, in diesem Jahr gestärkt zu den Wettkämpfen antreten zu können. Ihre Chancen, sich für Olympia qualifizieren zu können, stehen denn auch gut. Michelle Heimberg gehört unter normalen Bedingungen zu den wohl zwölf besten Wasserspringerinnen weltweit. Weil mit Australien eine starke Nation für die Qualifikation in Tokio abgesagt hat, sind die Chancen der besten Schweizer Springerin noch gestiegen. Die Bedingungen in Tokio werden für die Sportlerinnen äusserst schwierig sein. Sie dürfen ihr Hotelzimmer nur an vorgegebenen Trainingszeiten verlassen. Die Trainings sind strikt reglementiert, die Bewegungsfelder abgesteckt. Es darf keinerlei Kontakt mit Einheimischen erfolgen. Sämtliche Mahlzeiten werden vor die Zimmertüre gestellt und jede Teilnehmerin nimmt es für sich allein im Zimmer ein.

Sie ist gut drauf
Nach Auskunft ihrer Mutter Yvonne ist Michelle Heimberg mental gut drauf. «Ihre Form ist gut. Sie ist zuversichtlich, einen Quotenplatz holen zu können.» Dafür braucht Heimberg im Wettbewerb vom Drei-Meter-Brett einen 18. Rang. Die Wettkampfhärte unter schwersten Bedingungen hat sie sich schon vor zwei Jahren geholt. Damals flog sie mit einer schweren Grippe nach Südkorea. Vom Fieber geschwächt und mit starken Ohrenschmerzen klassierte sie sich immer noch in der vorderen Hälfte des Teilnehmerfeldes. Die schmerzlichen Erfahrungen von damals dürften ihr nun zugute kommen. Von Japan fliegt Michelle Heimberg direkt nach Budapest, wo vom 10. bis 16. Mai die Schwimm-Europameisterschaften ausgetragen werden. Dort, so weiss Heimberg, gelten die gleichen Corona-Regeln wie in Japan. Insgesamt nimmt die Fislisbacherin so beinahe drei Wochen Isolation am Stück auf sich, um ihre lang gehegten sportlichen Träume wahr werden zu lassen.

Beat Gomes

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