Mit 22,65 Millionen fit für die Zukunft

Di, 27. Apr. 2021

Baugesuch für die Sanierung und Erweiterung der Kläranlage des Abwasserverbandes liegt auf

Mit einer Sanierung und Erweiterung der ARA Mellingen ist der Abwasserverband für die nächsten 20 Jahre gerüstet. Das Projekt kostet 22, 65 Mio. Franken. Eine Investition für mehr Kapazität und für einen umweltfreundlicheren Betrieb.

Die ARA kommt an ihre Leistungsgrenze, ein Ausbau ist unumgänglich. Gebaut wurde sie 1975, saniert und ausgebaut von 1995 bis 1998. Aufgrund des prognostizierten Wachstums der Bevölkerung in den Verbandsgemeinden Birrhard, Mägenwil, Mellingen, Niederrohrdorf, Oberrohrdorf, Tägerig und Wohlenschwil als auch bei den angeschlossenen Gewerbe- und Industriebetrieben muss eine Kapazitätssteigerung bei verbesserter Reinigungsleistung her. Zusätzlich haben einige Anlageteile und Installationen ihre Nutzungserwartung erreicht oder bereits überschritten und müssen dringend ausgetauscht werden. Das Bauprojekt beinhaltet die erforderlichen Sanierungs- und Erweiterungsmassnahmen, so dass der Betrieb bis 2040 gesichert ist. Es entsteht eine moderne, leistungsfähige und dem aktuellsten Stand der Technik entsprechende Anlage. Das gereinigte und praktisch feststofffreie Abwasser fliesst über eine Leitung und gelangt so in die Reuss. Die gesetzlichen Anforderungen an die Reinigungsleistung und die Einspeisung des gereinigten Wassers in die Reuss werden optimal erfüllt.

Klärschlamm wird extern verarbeitet
Im Jahr 2006 wurde in Zusammenarbeit mit der ARA Bremgarten eine Schlammtrocknungs-Anlage auf der ARA Mellingen erstellt. Diese Anlage zeigte schon sehr früh hohe Abnutzungen und es gab immer wieder Reklamationen aus der Bevölkerung wegen Geruchsemissionen. Beide Verbände entschieden sich deshalb, diesen Anlageteil stillzulegen. Der Klärschlamm wird seit 2015 extern verarbeitet, was auch bei der neuen Anlage der Fall sein wird. Aktuell laufen die Verhandlungen, unter anderem mit der ERZO Zofingen. Hier würde durch die Verbrennung des Klärschlamms Energie für einen Wärmeverbund erzeugt.

Aus- und Umbau an gleicher Lage
Der Um- und Ausbau der ARA ist wegen den knappen Platzverhältnissen beschränkt. Am Standort in der Reuss-Schlaufe ausserhalb des Städtchens wird festgehalten. Eine zusätzliche Herausforderung ist, die Sanierung und Erweiterung bei laufendem Betrieb. Die Abwasserreinigung bleibt trotzdem jederzeit gewährleistet. In den vier Nachklärbecken werden die Membranmodule installiert, welche die Abtrennung des Belebtschlamms vom gereinigten Abwasser sicherstellen. Die vier Membranstrassen können einzeln betrieben werden, um allfällige Revisionen oder Reparaturen durchzuführen. Um die Membranen vor Verunreinigungen aus der Luft, wie Laub aus dem angrenzenden Wald, zu schützen, werden die Nachklärbecken neu überdacht. Die Seiten bleiben offen und werden mit demontierbaren Netzen versehen. Auf dem Dach könnte nach der Fertigstellung eine Photovoltaikanlage erstellt werden. Aktuell läuft während der Bauauflage parallel eine Machbarkeitsstudie. Die beiden runden Nachklärbecken aus dem Erstausbau werden ausser Betrieb genommen. Das südlich liegende Becken wird zukünftig zur Versickerung von Meteorwasser genutzt. Das zweite Becken wird als Havariebecken beibehalten. Am bestehenden Betriebsgebäude wird das Dach erneuert und die sanitären Anlagen den heutigen Anforderungen angepasst. Neu gebaut wird ein Sandfanggebäude in Stahl am Standort der heutigen Vorklärung.

Baustart für 2022 geplant
Nach der mechanischen Vorbehandlung mittels Rechen fliesst das Abwasser in die zweistrassige biologische Reinigungsstufe mit Belüftungssystem. Am Ende der belüfteten Belebungsbecken wird das vorgereinigte Wasser durch eine Membrane gezogen. Die Biomasse wird damit effektiv zurückgehalten. Damit sich keine Feststoffablagerungen an den Membranoberflächen aufbauen können, werden diese mittels aufsteigender Luft gesäubert. Zur Erhaltung ihrer Filterleistung werden sie zusätzlich in kurzen Intervallen für wenige Sekunden gespült. Das gereinigte und praktisch feststofffreie Abwasser fliesst über eine neue Verbindungsleitung zum bestehenden Auslaufbauwerk, über welches es danach in die Reuss gelangt.
An den Sommer-Gemeindeversammlungen wird der Souverän in allen Verbandsgemeinden das Projekt «Sanierung und Erweiterung der Abwasseranlage» sowie über die vorgeschlagene Finanzierung befinden. Der Baubeginn ist für 2022 geplant. Das Baugesuch liegt vom 19. April bis 18. Mai in der Bauverwaltung Mellingen auf.

Debora Gattlen

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