Das Dilemma des Gemeinderates

Di, 18. Mai. 2021

Bei der Informationsveranstaltung geht es um Sparpotenzial, den Staldenrain und eine Strassensanierung

Sparen ist möglich, indem eine Strassensanierung verzögert wird. Unmöglich ist es beim Schulhausabwart: Er braucht dringend Unterstützung.

Im Saal waren 40 Personen, 70 Personen verfolgten den Anlass im Livestream. Die Liveübertragung über Youtube war das Zugeständnis an die Pandemie: Die Anzahl Interessierte vor Ort musste begrenzt werden. In irgendeiner Form ging es bei jedem Traktandum an dieser Informationsveranstaltung ums Sparen.
Da war der Einstieg mit Gemeinderat Andreas Sommer, verantwortlich für die Finanzen, denn auch goldrichtig. Er erläuterte das Sparpaket 2021, das dem Gemeinderat allerdings nur wenig Spielraum lässt. Sowohl Bildungsals auch Sozial- und Gesundheitskosten werden weiter steigen, sagte Sommer. Sparpotenzial gebe es hingegen bei diversen kleineren Positionen: Verzichtet wird etwa auf SBB-Tageskarten, reduziert werden die Ausgaben für die Pflege der Blumenrabatten, geprüft wird die Leuchtdauer der Strassenlaternen; mittelfristig wird auch die Kostenstruktur der Spitex analysiert und schliesslich können Strassensanierungen leicht hinausgezögert werden. Ausserdem wollen die Gemeinderäte ihren Gemeinderatsausflug selber bezahlen und sie verzichten auch auf höhere Entschädigungen. Als «symbolischen Beitrag» bezeichnete Sommer diese beiden letzten Punkte. Sie sollten den Fislisbacherinnen und Fislisbachern aber zeigen, dass «wir es ernst meinen».

«Betreutes Wohnen» im Staldenrain
Gemeinderätin Simone Bertschi, Ressort Soziales, informierte über das Projekt «Wohnen im Alter» im Gebiet Staldenrain. Bis zu 32 Wohnungen könnten in nächster Nähe zum Alterszentrum am Buechberg entstehen. Das Bedürfnis nach «Betreutem Wohnen» sei vorhanden, sagte Edith Saner, Verwaltungsratspräsidentin im Alterszentrum. Sie sagte aber auch: «Wir stehen noch ganz am Anfang.» Das letzte Wort in diesem Geschäft hat ohnehin die Stimmbevölkerung.
Zur zweiten Etappe Sanierung Hauptstrasse äusserte sich Gemeinderat Andreas Mahler: Vier Bushaltestellen werden umgebaut, ein Veloweg bietet auch langsameren Fahrerinnen und Fahrern sicheres Weiterkommen. Vor allem aber wird die Sanierung noch etwas hinausgeschoben, weil so der Beitrag des Kantons als Folge einer Gesetzesänderung grösser ausfallen dürfte. Mahler informierte auch über eine Kreditüberschreitung von 60 000 Franken bei den Asylpavillons.

Einen Abwart im Stundenlohn
Für die Entlastung des Schulhausabwartes präsentierte der Gemeinderat eine Lösung ab Anfang August 2021. Zwei Personen mit der nötigen Qualifikation hätten sich auf die Stellenausschreibung gemeldet, sagte Andreas Mahler. Man sei im Dilemma gewesen, weil die Genehmigung für eine Anstellung fehlte, nachdem die Gemeindeversammlung im letzten November die Erhöhung der Stellenprozente abgelehnt hatte. Es liege aber in der Kompetenz des Gemeinderates, so Mahler, jemanden im Stundenlohn zu beschäftigen. Und das wird vorläufig bis Ende Jahr gemacht: Die Kosten für die Gemeinde belaufen sich auf 15 000 Franken, erklärte der Gemeinderat. Der Betrag von 30 000 Franken für diese Anstellung werde auch ins nächste Budget aufgenommen – befristet auf ein Jahr. «So werden wir weiter machen», meinte Mahler. Bis eine Erhöhung der Stellenprozente in der Gemeinde wieder «opportun» sei: «Dann fragen wir wieder an.»
Zu fast jedem Traktandum hatten die Anwesenden im Saal einige Fragen. Die Fislisbacherinnen und Fislisbacher zeigten sich diskussionsfroh und zeigten damit auch ihr Interesse an den verschiedenen Geschäften.

Heidi Hess

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