GASTKOLUMNE

Fr, 07. Mai. 2021

Vroni Peterhans-Suter aus Niederrohrdorf ist Mutter von fünf Kindern. Die Bäuerin der Betriebsgemeinschaft agrino.ch ist Katechetin im Pastoralraum am Rohrdorferberg, Co-Präsidentin von «andante» sowie Präsidentin des Vereins für Kirche und Umwelt.

Am Sonntag ist Muttertag

Ich nenne ihn eher «Danktag» für alle mütterlich-tätigen Menschen. Das sind neben den Eltern auch Grosseltern, Tagesmütter und viele andere, welche die wirtschaftlich kaum eingerechnete aber sozial wichtige Aufgabe leisten. Denn es ist für die ganze Gesellschaft eine der bedeutendsten Investitionen in die Zukunft. Danke, Merci, Grazie.
Das spreche ich auch allen aus, die unserer gemeinsamen Mutter, von der wir alle zusammen nur eine haben – unserer «Mutter Erde» – Sorge tragen. Dorthin zielen auch drei Juni-Abstimmungsvorlagen. Dahinter steckt ein hohes Umweltbewusstsein. Aber ein Sektor allein, wie die Landwirtschaft, schafft den Erhalt unserer natürlichen Ressourcen nicht. Das können wir nur gemeinsam anpacken und erreichen. Motivieren kann uns da ein Lied, dessen Ursprung eigentlich 1963 hat, aber erst etwa 20 Jahre später bekannt wurde als Song «I have a dream» – «Ich habe einen Traum, dass unsere Wunschvorstellungen Wirklichkeit werden. Ich glaube an Engel, die dabei helfen in eine gute Zukunft zu gehen». Der Titel erinnert an die Bürgerrechtsbewegung und er kann auffordern, uns auch heute für gleiche Rechte einzusetzen. Aber von wem? Von Natur und Mensch, Stadt und Land, Produzenten und Konsumenten und sogar weltweit?
Gemäss dem Lied stelle ich mir die Umsetzung der drei Vorlagen folgendermassen vor: Alle Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz reden nicht nur, sondern handeln konsequent ökologisch. Aber braucht es dazu eine Abstimmung, um konsequent zu sein? Jede und jeder kann auch jetzt schon den Konsum sowohl für den täglichen Bedarf wie auch im Freizeitverhalten anpassen. Ich freue mich auf alle renaturierten Steingärten, Rasenflächen und Vorplätze, oder sogar Strassen und Flugplätze, denn Biodiversität genügt nicht nur auf den landwirtschaftlichen Flächen oder als Theorie.
Wie setzen wir in anderen Bereichen Grenzen, die ebenso grosse ökologische Belastungen verursachen? Ethische, religiöse, wissenschaftliche oder gesundheitliche Motive können uns motivieren, selber Schritte zu tun, um der Natur und der Menschheit eine Zukunft zu geben. Das wäre neben der Mutteraufgabe eine ebenso wichtige Investition. Wann begreifen wir wieder, wie es die Urvölker verstanden, dass wir ein Teil der Erde sind? Dann feiern wir logischerweise übermorgen auch den Festtag unserer Mutter Erde, und wir verwirklichen unseren Traum: I have a dream.

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