Kopfschütteln ist ansteckend

Fr, 28. Mai. 2021

Zum «Reussbote»-Leserbrief von Edith Saner vom 21. Mai.

Nein, keine Angst, heute schüre ich keine negative Stimmung im Städtchen.
Erstaunt kopfschüttelnd lese ich im «Reussbote» vom 21. Mai, dass Grossrätin Saner für die beiden Agrarinitiativen nur ein Kopfschütteln übrig hat. Dass es mehr Importe, höhere Beschaffungskosten, steigende Konsumentenpreise und einen wachsenden Einkaufstourismus geben wird sind Annahmen, eigentlich Behauptungen. Andere Fachleute prognostizieren sinkende Preise, gerade für Bioprodukte. Die Versorgungssicherheit wäre vollständig (sogar mit ausschliesslich biologisch hergestellten Lebensmitteln) gewährleistet, wenn der Foodwaste in der Schweiz mit 2,8 Mio. Tonnen jährlich nicht die Hälfte der genutzten Landwirtschaftsfläche in der Schweiz beanspruchen würde! (Zahlen Bafu, nicht Greenpeace!) www.bafu.admin. ch/bafu/de/home/themen/abfall/abfallwegweiser-a-z/biogene-abfaelle/ abfallarten/lebensmittelabfaelle.html – Es geht also primär darum, diesen Foodwaste zu bekämpfen und nicht die beiden längst fälligen Agrarinitiativen. Gerade bei uns im Mittelland ist ein beachtlicher Teil des Trinkwassers mit Pestizidrückständen belastet. Woher diese wohl stammen mögen? Dass sie unter dem Grenzwert und deshalb unbedenklich sind, lasse ich nicht gelten. Die Rückstände im Trinkwasser, in Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln und die Belastungen aus 
der Luft summieren sich und sind irgendwann nicht mehr unbedenklich. In mein kleines Gärtchen kam dieses Frühjahr ein wenig biologischer Rossmist und auch sonst benutze ich keine Chemie, ausser vielleicht zwei- oder dreimal im Jahr eine Kopfschmerztablette (nach der Konsumation von bestimmten Leserbriefen). Und deshalb beanspruche ich mit einem gewissen Recht auch reines und nicht leicht belastetes Hahnenwasser!
Beispiele dafür, dass es ohne Gifte geht finden sich beim Googeln zur Genüge. ZB «Roland Lenz, Winzer», oder «Sikkim» indischer Bundesstaat, der seit 2016 ganz ohne Kunstdünger und Pestizide bestens funktioniert! Auf der Liste der reichsten Länder der Welt (Vermögen pro Kopf, 193 Staaten) steht die Schweiz, nachdem sie kürzlich von Luxemburg überholt wurde, immerhin noch auf Platz 2! Indien mit dem Bundesstaat Sikkim auf Platz 100.
Liebe Leserinnen und Leser, nehmen Sie sich die kurze Zeit für diese kleine Recherche, und wenn sie dann unsicher sind, können sie die Vorlagen 1, 2 und 4 auch leer, statt mit einem unüberzeugten Nein in die Urne legen. Die Umkehr von der fortwährenden Umweltbelastung und -zerstörung kostet ganz klar Geld. Bei einem Ja zahlen wir als direkte Verursacher jetzt dafür, bei einem Nein bürden wir diese (steigenden!) Kosten unseren Kindern und Enkelkindern auf. Und das finde ich unfair und verantwortungslos.

Urs Weber, Scheunengasse, Mellingen

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