Fast noch mehr erstaunt über den Einstieg in den Plaza Workshop am Samstag, 1. Mai, war ich über die Berichterstattung im «Reussbote» am darauffolgenden Dienstag. Ich war dem Tisch 7 zugeteilt und stellte überrascht fest, dass er sich zusammensetzte aus lauter Mitgliedern der «IG-ImpulsMellingen21», welcher auch ich angehöre. Ich fragte mich dann kurz, ob uns die Organisatoren damit einfach eine Freude machen wollten, oder ob es andere Gründe waren.
In der Einführung wurde uns Teilnehmern unmissverständlich klargemacht, dass eine Aufwertung der Hauptgasse nur mit einer Zirkulation von zwölf Bussen pro Stunde realisierbar sei. Ob es nach der Einführung des durchgehenden Halbstundentaktes der S11 2023 noch mehr sein werden, sei dahingestellt. Niemand konnte klar aufzeigen, welche genauen Auswirkungen, welche «massiven Verschlechterungen» für die Bevölkerung bezüglich ÖV-Angebot die Folge wären bei der Realisierung einer Variante «null». Der «Reussbote»-Berichterstatterin war dieses Szenario gerade einmal einen Satz wert: «Einige Workshop-Teilnehmende wünschten eine Lösung ‹null› für die Busse». Bei der Auswertung der Arbeiten sprach sich als erstes Tisch 1 klar für die Variante 8 aus mit dem Wunsch, auch den Busverkehr aus dem Städtchen zu verbannen. Danach war es ein weiterer Tisch, der sich etwas verhaltener für dieselbe Variante einsetzte. Die Teilnehmer vom Tisch 7 waren sich nach zwei Minuten einig, dass es auch ohne ÖV durch die Hauptgasse gehen kann, ja gehen muss, was wir bei der Präsentation auch klar deklarierten. Das waren also nicht «einige Wenige», sondern 37,5 Prozent der acht Gruppen! Ein Teilnehmer des Workshops brachte es auf den Punkt: «Wenn der ÖV durch die Hauptgasse fährt, brauchen wir dort nichts zu verändern.» Deshalb erlaube ich mir, dem «Reussbote» nicht etwa eine einseitige oder gar unwahre, aber eine etwas unvollständige Berichterstattung vorzuwerfen.

Urs Weber, Scheunengasse, Mellingen