Bischof Felix Gmür kam zum Jubiläum

Di, 29. Jun. 2021

Am vergangenen Wochenende feierte die Kirchgemeinde das 175-Jahr-Jubiläum der Kirche St. Wendelin

Seit 175 Jahren steht die Kirche St. Wendelin mitten im Dorf von Tägerig. Das ist ein Grund zum Feiern, umso mehr, dass die Einschränkungen wegen Corona gelockert wurden. Für den Festgottesdienst mit Bischof Felix Gmür war keine Anmeldung mehr nötig.

Das Jubiläumswochenende in Tägerig wurde am Samstagmorgen mit einem Geschichten-Trail eingeläutet. 100 Personen haben sich angemeldet, sie zogen in Gruppen aufgeteilt von Posten zu Posten. Die Begrüssung vor der Kirche St. Wendelin hielt Diakon Johannes Zürcher. Er führte mit einem Trichter, der für den Alpsegen verwendet wird, in den zweistündigen Rundgang durchs Dorf ein. «Den Segen wünsche ich auch für die Gemeinde Tägerig, vor allem den Geldsegen», meinte Zürcher humorvoll.

Prominente mit grossem Wissen
Alt Gemeindeammann Ernst Meier berichtete vor der Kirche, wie sich die Kirchgemeinde Tägerig von Niederwil abspaltete und wie die Agatha-Glocke von Aarau wieder zurück nach Tägerig kam. Charly Suter, ebenfalls ein ehemaliger Gemeindemmenn und ehemaliger Gemeindeschreiber, wusste beim Schulhaus die eine oder andere Anekdote über die Schule und die Vereine. Weiter ging es an den Waldrand, wo Angela Meier, eine Ur-Tägligerin, mit ihrem Wissen über Pilze beeindruckte. Alt Grossrat und alt Gemeindeammann Kurt Oldani wartete bei der Lourdeskapelle. Dort erzählte er den Teilnehmern des Rundgangs, warum er die Lourdeskapelle als «mis Chäppeli» bezeichnet. Wie eine Blutsverwandtschaft sei der Ort mit Kapelle und schönster Aussicht für ihn. Danach ging es weiter zum Steinbruch, wo Gemeinderat Patrick Oldani die Besucher empfing. Als ehemaliger Forstwart berichtete er über den Wald und das Holz. Weiter führte der Weg zum Lindenplatz. Ein zentraler Platz mit einem Dorfbrunnen, wo sich die Frauen früher zur Wäsche trafen und einiges zu berichten wussten. Auch Brunnenmeister Wendelin Blattmer wusste einiges zu berichten, vor allem über Wasser und Feuer. Schliesslich fand der Rundgang seinen Abschluss beim Altersheim, wo alt Gemeindeammann Willi Gloor wartete. Er erzählte als Präsident des Altersheimvereins über das Haus und was man bei einem Eintritt alles mitnehmen darf. Nach dem Rundgang trafen sich alle Gruppen wieder bei der Kirche. Dort gab es feinen Kuchen und Getränke, zubereitet von der Elki-Gruppe. Wer noch Lust dazu hatte, der durfte in den Kirchturm hoch steigen und die Glocken besichtigen.

Zeichnungen und Modelle
Noch am Morgen fand die Preisverleihung des Wettbewerbs statt. Wie könnte ein Sakralbau heute aussehen?, war die simpel gestellte Frage zum Wettbewerb. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre zeichneten ihre Kirche auf ein A3-Papier. Wer älter als 15 Jahre ist, der konnte seine Ideen beim Architektur-Wettbewerb einbringen und aus Modellkarton, Ton oder Ytong-Steinen (Porenbeton) eine Kirche gestalten, wobei die Materialien zur Verfügung gestellt wurden.
Höhepunkt und zugleich Abschluss des Jubiläumswochenendes war der Festgottesdienst mit Bischof Felix Gmür. Im Anschluss an den Gottesdienst spielte der Musikverein und im offenen Festzelt konnte man sich bei Speis und Trank – offeriert von der Kirchgemeinde – verwöhnen lassen.
Die Kirche in Tägerig ist dem Heiligen Wendelin geweiht und wurde nach dem Dorfbrand von 1838 gebaut, als die Kapelle am Lindenplatz niederbrannte. Die Kirche wurde nach einer Bauzeit von drei Jahren 1846 eingeweiht.

Benedikt Nüssli

Ganzer Artikel ist nur für Abonnenten verfügbar.
Kategorie: 

Stellenangebote

Immobilienangebote

Kommende Events

Weitere Angebote

Trending

1

Erst mulmig, dann neugierig, schliesslich stolz

Von Zürich nach Nizza in einer Boeing 737 – Erfahrungsbericht aus dem Flugsimulator des ehemaligen Airline-Piloten Felix Staubli

Im Flugsimulator der Familie Staubli darf ich eine Stunde lang Pilotin sein. Die Lämpchen machen mir Sorgen und doch vergeht die Zeit im Flug.

Ein leicht mulmiges Gefühl beschleicht mich, als ich das Dachgeschoss der Familie Staubli in Wohlenschwil betrete. Dort fällt mein Blick auf ein Cockpit, einen wirklichkeitsgetreuen Nachbau einer Boe…