Die Rechnung 2020, Kreditabrechnungen, Wasser und Abwasser – das sind die Themen der «Gmeind»
Die Rechnung 2020 schliesst mit gut 2,5 Millionen Franken Plus viel besser ab als budgetiert. Das liegt unter anderem an den Einkommensund Vermögenssteuern. Zudem gab es einen grossen Ausreisser bei den Grundstückgewinnsteuern.
Die Rechnung 2020 der Einwohnergemeinde schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 2 568 375 Franken ab. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von 154 622 Franken. Ursächlich hierfür sind hauptsächlich die Steuereinnahmen. Gesamthaft (inkl. AG-, Quellen- und Sondersteuern) betragen diese netto 17 048 888 Franken und liegen um rund 2,7 Mio. oder 19 Prozent über dem Budget. Der Steuereingang bei den Einkommens-und Vermögenssteuern liegt um rund 470 000 Franken über dem Budgetwert. Der grosse Ausreisser lässt sich bei den Grundstückgewinnsteuern finden. Es handelt sich laut den Erläuterungen um «einen ausserordentlichen Einzelfall». Eine Aufstellung über die Auswirkungen der Coronapandemie auf das Ergebnis geben die Erläuterungen ebenfalls. So sparte man zum Beispiel 140 000 Franken, weil das Gassenfest ins Wasser fiel. Dafür musste die Gemeinde dem Hallenbad unter die Arme greifen, was denselben Betrag in rot verbuchte. Weitere Ausgaben: 26 200 Franken kostete beispielsweise die Einrichtung der Informatik, um Homeoffice und bessere Digitalisierung zu ermöglichen. Dafür sparte man unter anderem 19 300 Franken, weil es den Seniorenausflug nicht gab. Gesamthaft belastete Corona die Rechnung mit 97 500 Franken Mehrausgaben.
Die Stimmberechtigten werden zudem über drei Kreditabrechnungen befinden. Für die Gesamtrevision Zonenplan und BNO hatten sie 310 000 Franken bewilligt. Dieser Kredit wurde um 0,2 Prozent unterschritten. Der Kredit für die Sanierung des Hauptplatzes der Sportanlage Kleine Kreuzzelg in Höhe von 600 000 Franken wurde um 15,1 Prozent unterschritten. Der Kredit für den Neubau der Garderobengebäude in Höhe von 1 250 000 wurde um 8,9 Prozent überschritten.
Traktandiert sind des Weiteren Ausbau und Erneuerung der Abwasserreinigungsanlage in Mellingen. Am 24 394 050 Franken teuren Projekt beteiligen sich alle Gemeinden aus dem Abwasserverband Region Mellingen. Teilweise haben diese an ihren Gemeindeversammlungen bereits darüber entschieden. Geplant ist unter anderem eine zweistrassige biologische Reinigungsstufe. Diese kann als Herzstück der neuen Anlage bezeichnet werden. Mit der modernen Membrantechnologie (MBR) kann die biologische Reinigungsstufe in die bestehenden Becken eingebaut und im Bedarfsfall zukünftig sogar noch erweitert werden. Die beiden alten Nachklärbecken aus dem Erstbau von 1975 werden für den Reinigungsprozess nicht mehr benötigt. Eines wird teilweise rückgebaut, das zweite zu einem Havariebecken umfunktioniert. Die Schlammbehandlung wird aufgegeben, die dafür nötigen Aggregate, der Faulturm sowie der Schlammstapel 1, stillgelegt. Mit dem Umbau soll der Betrieb bis zum Ausbauziel 2040 ermöglicht sowie die gesetzeskonforme Einleitung von gereinigtem Abwasser in die Reuss gesichert werden. Ab 2025 ergeben sich für Mellingen neue Jahresbeiträge von geschätzt 856 800 Franken.
Zu guter Letzt entscheidet die Gemeindeversammlung über den Beitritt zum Versorgungsverbund «Wasser2035» und die entsprechende Anstaltsordnung. (sb)
Gemeindeversammlung am Donnerstag, 24. Juni, 19.30 Uhr, in der Mehrzweckhalle Kleine Kreuzzelg