Die Kita Wundergarten will in Stetten eine Kindertagesstätte eröffnen. Die Nachfrage nach Plätzen ist gross
Wenn eine Kindertagesstätte einziehen soll, muss der Gewerberaum ausgebaut werden. Einsprachen gegen das Baugesuch gab es bisher keine.
Eine Rutschbahn wird vom Erdgeschoss ins Untergeschoss hinunter führen, gleich neben der Treppe. Ab November sollen kleine Mädchen und Buben von den Spielräumen direkt in den Essraum oder in die Schlafzimmer hinunter rutschen können. So sieht es das Baugesuch, das bis zum Wochenende bei der Gemeindekanzlei aufgelegen ist, vor. Das Unternehmen Kita Wundergarten plant die erste Kindertagesstätte am Dorfplatz in Stetten, in einem Gewerberaum der neuen Wohnüberbauung «Zentrum Stetten».
Auf Anfrage erklärt Geschäftsleiterin Martina Rodriguez, dass die Nachfrage nach freien Plätzen in Stetten enorm sei. Die Kita Wundergarten betreibt verschiedene Niederlassungen im Kanton Aargau, unter anderem in Niederwil und in Oberrohrdorf. Rodriguez sagt, dass in beiden Kitas zahlreiche Kinder aus Stetten seien.
Zwischen Schule und Kindergarten
Und diese Nachfrage dürfte kaum nachlassen. Stetten wächst: Die Mehrfamilienhäuser im Zentrum sind fertig gestellt, ein grosser Teil der Wohnungen ist bereits bezogen. Auf der anderen Seite der Hauptstrasse wächst auch die Überbauung «Eintracht» in die Höhe. Weitere Bauvorhaben sind im Dorf geplant.
Wundergarten-Geschäftsleiterin Rodriguez erachtet vor allem die Lage, mitten im Dorf neben der Bushaltestelle, als ideal. Der Standort befinde sich zudem zwischen Kindergarten und Schule, was ein weiteres, grosses Plus sei. «Schwierig ist immer, geeignete Räume zu finden», erklärt sie. Hier in Stetten passe es.
Start auf das neue Schuljahr
Noch ist der Um- und Ausbau der Gewerberäume nicht bewilligt. Bislang seien aber keine Einsprachen gegen den Umbau der Räume eingegangen, sagt Gemeindeschreiber Emil Wehle. Eine Kindertagesstätte in der Gemeinde stelle durchaus einen Standortvorteil dar, bestätigt er. Familienmodelle hätten sich verändert. Längst nicht alle berufstätigen Eltern könnten auf innerfamiliäre Betreuung zurückgreifen. Sie seien auf Fremdbetreuung, unter anderem in Kindertagesstätten, angewiesen. «Die Kita Wundergarten wird in Stetten die erste Kindertagesstätte sein», sagt Wehle. Für grössere Kinder gibt es bereits ein Angebot «Tagesstrukturen – familienergänzende Betreuung».
Läuft alles nach Plan, so kann die Kita Wundergarten die umgebauten Gewerberäume im Parterre am 1. November beziehen. Der Start der Kindertagesstätte ist aber bereits für den 1. August angesetzt, auf den Beginn des neuen Schuljahres. Weil bis dahin die Gewerberäume noch nicht ausgebaut sind, wird die Kita zunächst in ein Provisorium ausweichen: Von Anfang August bis Ende Oktober werden täglich 6 bis 7 Kinder während einer Übergangszeit in einer Wohnung im gleichen Gebäude betreut.
Heidi Hess